ATX
28.03.2013 19:10:31
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MÄRKTE EUROPA/Kleine Erholung nach schwachen Wochenverlauf
Auch für die europäische Gemeinschaftswährung ging es die Woche deutlicher nach unten. Während der Euro zum Wochenstart bei 1,3040 notierte, gab er im Wochenverlauf auf 1,2816 Dollar nach - zwischenzeitlich war die Devise sogar unter die Marke von 1,28 Dollar gerutscht. Die Anleger suchten auf der anderen Seite wieder nach den sicheren Häfen, davon konnten Bundesanleihen profitieren. Die zehnjährigen Staatsanleihen rentierten am Tag vor Karfreitag mit 1,27 Prozent nahe ihrem Siebenmonatstief.
Mit den Osterfeiertagen geht das erste Quartal zu Ende. Da bietet sich ein Rückblick auf die ersten drei Monate des Jahres an. In den USA ist das Wachstum zurückgekehrt, die Wirtschaft schafft Arbeitsplätze und sorgt für eine Stabilisierung am Immobilienmarkt. Die Börsen profitieren davon, der Dow Jones-Index hat bereits um 10 Prozent zugelegt und notiert auf Allzeithoch. Auch der marktbreitere S&P-500-Index kratzt an dieser Marke.
Die europäischen Indizes sind noch sehr deutlich von ihren Höchstständen entfernt. Eine positive Jahresbilanz kann zumindest der deutsche Aktienmarkt aufweisen, der Performance-Index DAX hat in den ersten drei Monaten um gut zwei Prozent zugelegt. Ganz anders sieht es an den Börsen in Südeuropa aus. Die Konjunktur kommt nicht in Schwung, die Arbeitslosigkeit steigt und der Immobilienmarkt sucht weiterhin einen Boden. Die Investoren halten sich den Börsen fern. Der spanische Ibex-35 hat seit Jahresbeginn rund 3 Prozent an Wert eingebüßt, der Aktienmarkt in Mailand sogar knapp sechs Prozent.
"Italien ist unsere größere Sorge", sagte Chris Weston von IG Markets. Er verweist auf den Renditeabstand zwischen italienischen und deutschen zehnjährigen Anleihen, der auf 350 Basispunkte nach oben geschnellt ist. "Es sieht alles danach aus, als würde eine Regierung aus Technokraten gebildet werden oder aber es gibt Neuwahlen im späteren Jahresverlauf", erwartet Weston mit Blick auf das Patt bei der Regierungsbildung in Rom.
Nachdem Übernahmen in diesem Jahr vor allem in Übersee stattgefunden haben, scheint dieser Markt nun auch in Europa zum Laufen zu kommen. Die Milliardärsfamilie Reimann will durch einen milliardenschweren Zukauf ihre Position im Kaffeemarkt ausbauen. Ihr Investmentvehikel Joh. A. Benckiser (JAB) bietet 12,75 Euro je Aktie für die niederländischen Gesellschaft D.E. Master Blenders 1753. Die für Kaffeemarken wie Douwe Egberts und Senseo sowie die Teemarke Pickwick bekannten Niederländer werden JAB Einsicht in die Bücher gewähren. Die Aktie von Master Blenders schloss auf 12,05 Euro mit einem Plus von 25 Prozent.
Unter den Branchen in Europa schlossen die Sektoren der zyklischen Automobilhersteller (minus 1,3 Prozent) und die Bergbau- (minus 0,2 Prozent) und Ölwerte (minus 0,4 Prozent) im Minus. Größter Gewinner waren die Aktien aus dem Bereich Nahrungsmittel, der Sektorindex legt um 1,5 Prozent zu. Zu den größeren Gewinnern in diesem Sektor gehörten die Aktien des Brauereikonzerns AB Inbev (plus 1,6 Prozent) sowie des Lebensmittelgiganten Unilever (plus 1,2 Prozent).
Freundlich tendierten im DAX die Aktien der Versorger. "Wir sehen heute einige Dividendenkäufe", so ein Händler. So schüttet E.ON für 2012 eine Dividende von 1,10 je Aktie aus, für 2013 werde mit einer Ausschüttung von 0,75 Euro je Aktie gerechnet. "Auf zwei Jahre gerechnet sind das gut 6,5 Prozent pro Jahr", so der Händler. Das sei am Anleihemarkt kaum zu erzielen. E.ON-Aktien legten um 1,2 Prozent auf 13,62 Euro zu, RWE um 1,2 Prozent auf 29,07 Euro.
Schwach tendierten dagegen die Aktien der Automobilhersteller Daimler und BMW. "Morgan Stanley ist vorsichtig, was den Ausblick von Daimler angeht", so ein Händler. Für BMW läuft es bei China-Partner Brilliance alles andere als rund. Daimler gaben um zwei Prozent nach, BMW-Aktien schlossen mit einem Abschlag von 2,6 Prozent bei 67,31 Euro als Tagesverlierer im DAX.
Europäische Schlussstände von Donnerstag, den 28. März 2013:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.621,22 8,76 +0,3% -0,6 Stoxx-50 2.696,59 10,72 +0,4% 4,6 Stoxx-600 293,71 1,27 +0,4% 5,0 Frankfurt XETRA-DAX 7.795,31 6,22 +0,1% 2,4 London FTSE-100 6.411,74 24,18 +0,4% 8,7 Paris CAC-40 3.731,42 19,78 +0,5% 2,5 Amsterdam AEX 348,10 1,94 +0,6% 1,6 Athen ATHEX-20 280,18 6,22 +2,3% -9,5 Brüssel BEL-20 2.592,19 13,95 +0,5% 4,7 Budapest BUX 17.857,42 -51,57 -0,3% -1,7 Helsinki OMXH-25 2.325,18 11,82 +0,5% 5,2 Istanbul ISE NAT. 30 105.166,79 1357,51 +1,3% 7,6 Kopenhagen OMXC-20 Feiertag Lissabon PSI 20 5.823,06 -0,97 -0,0% 3,0 Madrid IBEX-35 7.900,40 19,60 +0,3% -3,0 Mailand FTSE-MIB 15.338,72 -15,13 -0,1% -5,7 Moskau RTS 1.454,72 8,68 +0,6% -4,7 Oslo OBX Feiertag Prag PX 962,86 9,23 +1,0% -7,3 Stockholm OMXS-30 1.201,19 6,70 +0,6% 8,7 Warschau WIG-20 2.379,80 -5,47 -0,2% -8,1 Wien ATX 2.352,01 -5,94 -0,3% -2,0 Zürich SMI 7.813,67 33,50 +0,4% 14,5DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 7.47 Uhr Mi, 17.45 Uhr EUR/USD 1,2819 0,16% 1,2799 1,2777 EUR/JPY 120,5880 0,05% 120,5306 120,6349 EUR/CHF 1,2164 -0,19% 1,2187 1,2185 USD/JPY 94,0675 -0,09% 94,1540 94,4125 GBP/USD 1,5173 0,20% 1,5142 1,5116 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/flf (END) Dow Jones Newswires
March 28, 2013 13:39 ET (17:39 GMT)
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