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20.02.2013 19:01:31

MÄRKTE EUROPA/Kleiner Rücksetzer - Londoner Börse auf Fünfjahreshoch

Von Benjamin Krieger Am Ende ist Europas Börsen die Luft ausgegangen. Hatte am Dienstag noch ein überraschend starker Anstieg des ZEW-Index eine wahre Kauflawine losgetreten, so kehrte einen Tag später Ernüchterung ein. Der Dax bröckelte wie einige andere Leitindizes am Nachmittag langsam, aber stetig ab. Der DAX, der am Vortag um 125 Punkte nach oben geschossen war, verlor 0,3 Prozent oder 24 Punkte auf 7.729. Der Euro-Stoxx-50 gab mit 0,8 Prozent auf 2.640 Zähler etwas stärker nach.

   "Die gestrige Stärke im Markt kam doch etwas unerwartet", sagte ein Händler. Wichtige Konjunkturzahlen wie die Einkaufsmanager-Indizes und der ifo-Index müssten die starke ZEW-Umfrage vom Dienstag erst noch untermauern. Vor diesen Daten habe an den Börsen Skepsis oder zumindest Vorsicht Einzug gehalten. Am Donnerstag werden Einkaufsmanager-Indizes für die Eurozone im Februar veröffentlicht und am Freitag der ifo-Index, Europas wichtigste Befragung von Unternehmen.

   Mit Europas Aktienmärkten gab am Nachmittag auch der Euro nach. Zum US-Dollar wertete die Gemeinschaftswährung vom Tageshoch bei 1,3435 bis auf 1,3350 Dollar ab. Armin Mekelburg vom UniCredit vermutete, dass die immer näher rückende Wahl in Italien am Wochenende die Risikofreude von Investoren bremsen könnte und damit auch den Euro.

   Für einen Paukenschlag sorgte die Bank of England. Aus dem auch "Minutes" genannten Protokoll der Sitzung der Notenbank am 6. und 7. Februar ging hervor, dass sich drei der neun stimmberechtigten Mitglieder für eine Erhöhung des Wertpapierkaufprogramms um 25 Milliarden auf 400 Milliarden Pfund ausgesprochen haben. Das Pfund Sterling fiel daraufhin zum Euro auf ein 15-Monatstief und zum US-Dollar auf ein Achtmonatstief. Die zunehmende Sorge, dass Ratingagenturen England abstufen könnten, lasteten auf dem Pfund.

   Mit den Wertpapierkäufen versucht die Notenbank, die schwache britische Wirtschaft in Gang zu bringen. Die Aussicht auf immer mehr Pfund Sterling von der Bank of England lastete auf der heimischen Währung. Die Aktienkurse an der Londoner Börse profitierten dagegen von den "Minutes". Der FTSE-100-Index stieg um 0,3 Prozent auf den höchsten Stand seit Januar 2008. "Investoren haben den FTSE-100 angesichts der Laissez-Faire-Haltung der Bank of England auf ein Fünfjahreshoch gedrückt", sagte Brenda Kelly vom Londoner Broker IG Markets.

   Starke Kursausschläge bei Schwergewichten

   An den Aktienbörsen sorgten Geschäftsergebnisse großer Konzerne für ebenso große Kursausschläge: Trotz eines Nettogewinns von fast einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr will die Lufthansa den Aktionären keine Dividende zahlen. Das kam am Markt schlecht an, Lufthansa-Aktien waren mit einem Minus von 6,2 Prozent größter Verlierer im DAX.

   In Paris sprangen dagegen die Papiere der Credit Agricole um fast vier Prozent nach oben. Zwar hat die Bank im vierten Quartal 2012 einen Verlust von vier Milliarden Euro gemacht. Sie stellt aber für 2013 eine Dividende in Aussicht, die in Aktien ausgezahlt werden soll.

   In Amsterdam brachen KPN-Aktien um fast zehn Prozent ein. Der Telekomkonzern erhöht das Kapital um vier Milliarden Euro. Der mexikanische Milliardär und KPN-Großaktionär Carlos Slim will an der Kapitalerhöhung teilnehmen und erhält dafür zwei Sitze im Aufsichtsrat von KPN. Aktien des Kontrahenten France Telecom gaben um mehr als zwei Prozent nach. Hier befürchtet die Citigroup angesichts rückläufiger Barmittel der Franzosen, dass die Dividende 2014 erneut gekürzt werden könnte.

   Der französische Baukonzern und Zementproduzent Lafarge hat 2012 mehr verdient als erwartet, will eine Dividende von einem Euro je Aktie zahlen und in diesem Jahr die Schulden um zehn Milliarden Euro senken. Die Aktie zog daraufhin um über fünf Prozent an.

   Beim australischen Bergwerkskonzern BHP Billiton sind Umsatz und Nettogewinn im vergangenen Jahr unter den Erwartungen geblieben. Das drückte die Aktie um 2,3 Prozent nach unten. Fallende Rohstoffpreise ließen den Rohstoffsektor sogar um knapp drei Prozent nachgeben. Der Ölpreis rutschte am Nachmittag von Kursen um 97 Dollar um zwei Dollar ab.

   Schon seit Monaten im freien Fall sind die Aktien von E.ON und RWE. Beide Papiere büßten rund zwei Prozent ein. Die Analysten der Credit Suisse führen für den Kursverfall vor allem den Rückgang der Strompreise im Geschäft mit Großkunden an.

=== Europäische Schlussindizes am Mittwoch, 20. Februar:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.640,35 -22,02 -0,8% 0,2 . Stoxx-50 2.634,01 -11,15 -0,4% 2,2 . Stoxx-600 289,07 -0,94 -0,3% 3,4 Frankfurt XETRA-DAX 7.728,90 -23,55 -0,3% 1,5 London FTSE-100 6.395,37 16,30 +0,3% 8,4 Paris CAC-40 3.709,88 -25,94 -0,7% 1,9 Amsterdam AEX 343,61 -4,02 -1,2% 0,3 Athen ATHEX-20 349,33 0,46 +0,1% 12,8 Brüssel BEL-20 2.558,21 1,54 +0,1% 3,3 Budapest BUX 19.095,16 -140,86 -0,7% 5,1 Helsinki OMXH-25 2.384,44 -5,46 -0,2% 7,9 Istanbul ISE NAT. 30 97.771,25 700,39 +0,7% 0,0 Kopenhagen OMXC-20 540,30 6,14 +1,1% 8,9 Lissabon PSI 20 6.161,01 3,55 +0,1% 9,0 Madrid IBEX-35 8.225,30 -62,30 -0,8% -0,1 Mailand FTSE-MIB 16.527,50 -136,92 -0,8% 1,6 Moskau RTS 1.582,63 -10,11 -0,6% 3,6 Oslo OBX 439,52 1,12 +0,3% 7,1 Prag PX 1.003,72 2,82 +0,3% -3,4 Stockholm OMXS-30 1.200,54 6,77 +0,6% 8,7 Warschau WIG-20 2.443,16 -34,03 -1,4% -5,6 Wien ATX 2.428,68 21,17 +0,9% 1,1 Zürich SMI 7.626,01 46,51 +0,6% 11,8

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 9.25 Uhr Di, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3350 -0,50% 1,3417 1,3377 EUR/JPY 124,8340 -0,37% 125,3015 125,2426 EUR/CHF 1,2330 -0,11% 1,2344 1,2348 USD/JPY 93,5150 0,12% 93,3990 93,6105 GBP/USD 1,5289 -0,89% 1,5427 1,5425 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   February 20, 2013 12:30 ET (17:30 GMT)

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