MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Warten auf US-Arbeitsmarktbericht

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Der anstehende US-Arbeitsmarktbericht bremst am Freitag erst einmal das Geschäft an den europäischen Aktienmärkten. DAX und Euro-Stoxx-50 gehen knapp behauptet in die Sitzung, beide Indizes geben im frühen Handel um 0,3 und 0,2 Prozent nach. Händler sprechen angesichts der hohen Ausschläge vom Donnerstag trotzdem von einer ruhigen Eröffnung.

"Der Druck vom Umfeld hat erst einmal nachgelassen", sagt ein Marktteilnehmer. Die Renditen der zehnjährigen US-Anleihen liegen kaum verändert auf dem erhöhten Niveau von 3,20 Prozent, nachdem der Renditeanstieg in den USA die Börsen am Dienstag noch weltweit gedrückt hatte. Und der Euro hält sich an der Marke von 1,15 Dollar. "Gestellt werden die Weichen aber voraussichtlich erst vom US-Arbeitsmarktbericht", so der Marktteilnehmer.

Der Arbeitsmarktbericht steht im Blick, weil der starke ADP-Bericht für die Privatwirtschaft am Mittwoch den Rendite-Anstieg mit ausgelöst hatte. Mehrere US-Notenbanker, darunter auch Fed-Chef Jerome Powell, deuteten danach an, die Fed könne den Zinskurs verschärfen.

"Anders als früher könnte deshalb nun ein schwächerer Arbeitsmarkt zum ersten Mal positiv für die Aktien sein", mutmaßt ein Händler. Erwartet wird ein Anstieg um 180.000 Stellen ex Agrar und ein Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,8 nach 3,9 Prozent. Vor allem die durchschnittlichen Stundenlöhne sind wegen Inflationssorgen im Fokus. Sie werden 0,3 Prozent höher als im Vormonat erwartet.

Sollten die Rendite wieder anziehen, könnten vor allem Technologie-Werte nach unten durchgereicht werden, befürchtet ein anderer Händler. Angesichts steigender Zinsen und von Berichten über angebliche chinesische Spionage-Chips entwickle sich die Nachrichtenlage für den Sektor zu einem "Giftcocktail", meint er. In Hongkong brachen die Aktien des Computerherstellers Lenovo zeitweise um bis zu 20 Prozent ein, in den USA hatte die hochgewichtete Branche am Donnerstag den Abschwung an der Börse angeführt. Im DAX gehören Infineon mit minus 1,8 Prozent zu den größten Verlierern. Im TecDAX geben Dialog Semiconductor um 3,2 Prozent nach.

Aus technischer Sicht gilt der DAX bei 12.150 Punkten als unterstützt, auf Widerstand trifft er laut Marktanalysten bei 12.460 Punkten.

Conti, Aurubis und Scout 24 unter Druck

Neben Infineon verbucht auch Continental kräftige Verluste von rund 2 Prozent. Auf der anderen Seite gewinnen FMC 1,1 Prozent auf 90 Euro, die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 107 von 106 Euro erhöht. Auch Deutsche Bank und Munich Re liegen im Plus, die Finanzwerte gelten als Gewinner der steileren Zinskurven.

In Europa gibt der Index der Rohstoffaktien um 1,2 Prozent nach, im MDAX fallen Aurubis um 4 Prozent auf 58,04 Euro, nachdem Goldman Sachs das Kursziel auf 60 von 61 Euro gesenkt hat. Hier dürfte aber vor allem der deutlich gesunkene Kupferpreis belasten. In London verlieren die Aktien des Kupferproduzenten Antofagasta 4,7 Prozent.

Scout 24 fallen um 5,7 Prozent auf 36,00 Euro, HSBC hat die Aktie auf Halten zurückgenommen.

Gewinnwarnung drückt Stratec Biomedical

Kräftig unter Druck stehen die Aktien von Stratec Biomedical. Im Sog einer Gewinnwarnung bricht der Kurs um 26 Prozent ein. Biotechnologiewerte gelten auch generell als anfällig für steigende Renditen, zumindest wenn sie noch hohen Kapitalbedarf haben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.368,51 -0,19 -6,57 -3,87

Stoxx-50 3.048,51 -0,20 -6,24 -4,07

DAX 12.212,24 -0,26 -31,90 -5,46

MDAX 25.449,74 -0,70 -179,36 -2,87

TecDAX 2.781,31 -0,84 -23,51 9,97

SDAX 11.748,81 -0,45 -53,18 -1,16

FTSE 7.392,33 -0,35 -26,01 -3,50

CAC 5.397,02 -0,26 -13,82 1,59

Bund-Future 157,77 -0,28 1,01

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.28 Uhr

EUR/USD 1,1508 -0,0% 1,1513 1,1513

EUR/JPY 131,03 -0,1% 131,15 131,07

EUR/CHF 1,1437 +0,1% 1,1420 1,1418

EUR/GBR 0,8823 -0,2% 0,8842 0,8843

USD/JPY 113,86 -0,0% 113,89 113,84

GBP/USD 1,3044 +0,2% 1,3022 1,3019

Bitcoin

BTC/USD 6.579,27 +0,1% 6.574,53 6.573,56

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,51 -0,53 0,10

Deutschland 10 Jahre 0,56 0,53 0,13

USA 2 Jahre 2,88 2,86 0,99

USA 10 Jahre 3,21 3,18 0,80

Japan 2 Jahre -0,13 -0,12 0,01

Japan 10 Jahre 0,15 0,15 0,10

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,86 74,33 +0,7% 0,53 +28,2%

Brent/ICE 85,01 84,58 +0,5% 0,43 +34,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.199,25 1.199,84 -0,0% -0,59 -8,0%

Silber (Spot) 14,57 14,59 -0,2% -0,02 -14,0%

Platin (Spot) 825,10 826,00 -0,1% -0,90 -11,2%

Kupfer-Future 2,77 2,78 -0,2% -0,01 -17,3%

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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 05, 2018 03:46 ET (07:46 GMT)