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22.02.2016 18:41:48

MÄRKTE EUROPA/Kräftiger Ölpreisanstieg stützt

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutliche Erholung des Ölpreises hat die Anleger an Europas Börsen zu Wochenbeginn in Kauflaune versetzt. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) erwartet, dass die US-Produktion von Schieferöl in diesem Jahr um 600.000 Barrel und im nächsten Jahr um weitere 200.000 Barrel pro Tag sinken dürfte. Das sorgte für kräftige Aufschläge beim Ölpreis. Für den Preis der Sorte WTI ging es um fast 7 Prozent nach oben. Der Dax gewann 2 Prozent auf 9.574 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 2,2 Prozent auf 2.934 Punkte zu.

   Keinen Belastungsfaktor für die Börsen stellten die europäischen Einkaufsmanager-Indizes dar, von denen besonders der französische enttäuschte. Er fiel wieder unter der Expansionsschwelle von 50. Auch die US-Industrie verlor im Februar spürbar an Schwung. Der vom Markit-Institut veröffentlichte US-Einkaufsmanagerindex fiel überraschend stark auf 51,0 Punkte von 52,4 im Vormonat. Das ist der niedrigste Stand seit über drei Jahren. Immerhin zog der Chicago Fed National Activity Index im Januar spürbar an.

Britisches Pfund mit Abgaben nach EU-Kompromiss Etwas schwächer gegen den Euro notierte das britische Pfund Sterling. Am Freitag hatte es im späten Handel noch mit Gewinnen auf den Kompromiss des EU-Gipfels zu den britischen Forderungen nach einer EU-Reform reagiert. Nun hat sich aber neben mehreren britischen Ministern auch der Londoner Bürgermeister Boris Johnson offen für einen Austritt Großbritanniens aus der EU ausgesprochen.

   Die Briten stimmen am 23. Juni über den Verbleib ihres Landes in der EU ab. Dieses Datum gab Premierminister David Cameron bekannt. Die jüngsten Umfragen bieten weder ein klares Votum für den Verbleib, noch für den so genannten "Brexit". Der britische Aktienmarkt zeigte sich wenig beeindruckt von der Unsicherheit, der FTSE-100 legte um 1,5 Prozent zu - auch gestützt vom nachgebenden Pfund.

   Pfund und Euro gaben derweil beide kräftig gegen den Dollar nach. Nach Einschätzung der Societe Generale wäre eine "Brexit" nicht nur negativ für Großbritannien sondern auch für die Eurozone - nach Einschätzung der Analysten wären die Auswirkungen zweimal so stark wie eine harte Landung in China.

HSBC nach Zahlen deutlich unter Druck HSBC verloren 0,9 Prozent. Als enttäuschend stufte ein Händler den Nettoverlust von 1,33 Milliarden US-Dollar der britischen Bank ein. "Am Markt wurde klar mit einem Plus gerechnet", sagte der Teilnehmer. Positiv wertete er dagegen, dass die Bank die Kernkapitalquote in Form der Tier-1-Ratio auf 11,9 nach 11,1 Prozent gesteigert habe. Der Banken-Index in Europa stieg um 3,8 Prozent. Deutsche Bank erholten sich um 4 Prozent.

   Gefragt waren Versorgeraktien im DAX. "Die Anleger hoffen auf einen Deal zwischen Versorgern und Regierung", sagte ein Händler. Laut Kreisen hat die von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission vorgeschlagen, die vier Atomkonzerne bei der Endlagerung der Kernbrennstäbe zu entlasten.

   Demnach soll der Staat für Zwischen- und Endlagerung des strahlenden Mülls die Verantwortung tragen. Im Gegenzug würden Eon, RWE, Vattenfall und ENBW einen Teil der Rückstellungen in den zu gründenden Atomfonds einzahlen, wie Dow Jones Newswires aus Verhandlungskreisen erfuhr. EON stiegen um 5,3 Prozent, für RWE ging es um 5,6 Prozent nach oben.

   Die Thyssenkrupp-Aktie gewann dank der Erholung des Rohstoffsektors 4,8 Prozent. Der Sektor kletterte um 3,5 Prozent nach oben. LEONI verloren dagegen 6,6 Prozent. "Selbst wenn man die 30 Millionen Kosten für die Restrukturierung herausrechnet, liegt die EBIT-Prognose für dieses Jahr noch immer deutlich unter unserer Schätzung", sagte ein Händler. Das Unternehmen habe nach der im dritten Quartal 2015 gekappten Gewinnprognose für 2016 nun nochmals einen "überraschend konservativen" Gewinnausblick gegeben.

   XING kündigte eine höhere Dividende und eine Sonderzahlung an. Daraufhin gewann die Aktie 1,8 Prozent. Xing waren zuletzt mit den US-Internet-Aktien stark gefallen. freenet verloren 2 Prozent, nachdem UBS die Aktie zum Verkauf empfohlen hatte.

   In London gewannen Home Retail 13,1 Prozent. Neben Sainsbury hat nun auch der MDAX-Kandidat Steinhoff Interesse an dem Einzelhändler geäußert. Sainsbury gaben um 2,3 Prozent nach.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.933,91 +62,86 +2,2% -10,2% Stoxx-50 2.783,31 +46,02 +1,7% -10,2% Stoxx-600 331,82 +5,45 +1,7% -9,3% XETRA-DAX 9.573,59 +185,54 +2,0% -10,9% FTSE-100 London 6.037,73 +87,50 +1,5% -3,3% CAC-40 Paris 4.298,70 +75,66 +1,8% -7,3% AEX Amsterdam 420,69 +8,73 +2,1% -4,8% ATHEX-20 Athen 130,52 +2,56 +2,0% -28,8% BEL-20 Bruessel 3.376,43 +46,27 +1,4% -8,8% BUX Budapest 23.332,71 +160,92 +0,7% -2,5% OMXH-25 Helsinki 3.176,19 +85,47 +2,8% -5,5% ISE NAT. 30 Istanbul 91.821,38 +2232,30 +2,5% +2,7% OMXC-20 Kopenhagen 934,52 +21,22 +2,3% -7,9% PSI 20 Lissabon 4.706,24 +77,75 +1,7% -10,0% IBEX-35 Madrid 8.387,00 +192,80 +2,4% -12,1% FTSE-MIB Mailand 17.504,58 +595,02 +3,5% -18,3% RTS Moskau 761,48 +35,50 +4,9% +0,6% OBX Oslo 506,16 +13,99 +2,8% -6,1% PX-GLOB Prag 1.149,73 +18,91 +1,7% -7,4% OMXS-30 Stockholm 1.385,74 +29,80 +2,2% -4,2% WIG-20 Warschau 1.859,73 +18,67 +1,0% +0,0% ATX Wien 2.177,82 +52,98 +2,5% -9,1% SMI Zuerich 7.961,49 +98,13 +1,2% -9,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo. 8.00 Uhr Fr, 17.20 Uhr EUR/USD 1,1016 -0,90% 1,1116 1,1120 EUR/JPY 124,61 -0,59% 125,34 125,32 EUR/CHF 1,1003 -0,15% 1,1020 1,1012 GBP/EUR 1,2846 0,11% 1,2831 1,2872 USD/JPY 113,11 0,32% 112,75 112,69 GBP/USD 1,4150 -0,77% 1,4260 1,4311 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   February 22, 2016 12:11 ET (17:11 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 11 PM EST 02-22-16

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