28.03.2018 13:20:43

MÄRKTE EUROPA/Kurssturz bei Technologiewerten - DAX kämpft um 11.800

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem Kampf um die 11.800er-Marke zeigt sich der DAX am Mittwochmittag. Der Einbruch der US-Technologiewerte am Vorabend sorgt auch hierzulande für einen erneuten Absturz. In ganz Europa wird die Erholung vom Vortag wieder zunichte gemacht. Dazu kommen auch aus vielen anderen Branchen schlechte Nachrichten: So leiden Bankentitel unter einer rapiden Verflachung der Zinskurve und Rohstoffwerte unter Wachstumssorgen. Dazu lädt der nahende Quartalsultimo zu Gewinnmitnahmen ein und verhindert umgekehrt neue Käufe durch Fonds, die die Märkte stützen könnten. Der DAX verliert 0,7 Prozent auf 11.888 Zähler, der Euro-Stoxx-50 büßt 0,6 Prozent auf 3.298 Punkte ein.

Kurssturz der US-Tech-Aktien reißt Europa mit

Unter den US-Technologieaktien waren vor allem die sogenannten FANGMAN-Aktien, also Facebook, Amazon, Netflix, Google sowie Microsoft, Apple und Nvidia an Wall Street massiv verkauft worden. "Der Markt realisiert erst langsam, wie absurd die Überbewertung der Branche geworden war", sagt ein Händler. Daher gebe es auch ordentlich Luft nach unten.

Auch wenn es in Europa kaum vergleichbare Unternehmen gibt, fällt der Stoxx-600-Subindex der Technologiewerte um 2,3 Prozent. Einzelaktien trifft es noch härter: Der Titel des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor bricht ohne eigene Nachrichten fast 13 Prozent ein und die österreichische AMS um 9 Prozent. STMicro und ASML verlieren bis zu 5 Prozent, im DAX fallen Infineon 3,5 Prozent.

Auslöser des Kurssturzes in den USA waren Sorgen, nach dem Datenskandal bei Facebook könne das Wachstum der Branche durch mehr Regulierung wie zum Beispiel beim Datenschutz begrenzt werden. Die sehr hohen Aktienbewertungen preisen jedoch einen steilen Wachstumspfad ein. "Das wäre ein Strukturbruch für die Branche", so ein Analyst. Belastend sei dazu die Vorladung von Facebook-CEO Mark Zuckerberg vor einen Kongressausschuss, zu dem auch Google und Twitter geladen sind.

Dort dürfte es um Datenhoheit und Nutzung der Kundendaten gehen, der zentralen Grundlage ihres Geschäftsmodells. Facebook stürzten am Dienstag um 4,9 Prozent ab, die Titel der Google-Mutter Alphabet verloren 4,5 Prozent, Twitter sogar 12 Prozent. Unabhängig davon brachen auch Tesla und Nvidia ein, nachdem ein selbstfahrendes Auto von Uber einen Todesfall verursacht hat. Gegen Tesla wird zudem wegen eines anderen Unfalls ermittelt.

Auch Finanz- und Rohstoffwerte unter Druck

Finanzwerte leiden zudem unter der immer stärkeren Abflachung der Zinskurve. So ist in den USA die Differenz zwischen 2-jährigen und 10-jährigen US-Staatsanleihen mit 50 Basispunkten so eng wie seit Ausbruch der Finanzkrise nicht mehr. Analysten sehen zwar darin keinen Indikator für eine drohende Rezession, jedoch belastet dies die Einnahmen der Banken. Der Sektor verliert in Europa 1,1 Prozent, Commerzbank 2,6 Prozent und Deutsche Bank 1 Prozent.

Dazu drücken Wachstumssorgen nach der jüngsten Abschwächung der PMI die Konjunkturwerte. Der Sektor-Index der Rohstoffwerte verliert 2,3 Prozent. Aurubis und Antofagasta fallen um je 3,8 Prozent. Gute Nachrichten gibt es indes bei Shire Pharmaceuticals aus London. Hier erwägt Takeda aus Japan eine Übernahme und treibt damit Shire-Aktien um fast 20 Prozent.

Dazu gibt es noch einige Geschäftszahlen. Beim Hafenbetreiber HHLA geht es um 7 Prozent abwärts, obwohl der Gewinn deutlich steigen soll. Hier schlügen sich ebenfalls Konjunktursorgen nieder, heißt es. Bei Evotec sind die Geschäftszahlen zwar durchwachsen ausgefallen, dennoch geht es 1,8 Prozent aufwärts.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.298,40 -0,56 -18,55 -5,87

Stoxx-50 2.922,07 -0,40 -11,70 -8,05

DAX 11.887,79 -0,69 -83,04 -7,97

MDAX 25.230,94 -1,01 -258,63 -3,70

TecDAX 2.499,89 -2,17 -55,43 -1,15

SDAX 11.779,52 -1,18 -141,03 -0,90

FTSE 6.992,95 -0,10 -7,19 -9,96

CAC 5.074,94 -0,80 -40,80 -4,47

Bund-Future 159,42% 0,04 0,12

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.31 Uhr Di, 17.25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2393 -0,10% 1,2395 1,2399 +3,2%

EUR/JPY 131,27 +0,42% 131,00 131,11 -3,0%

EUR/CHF 1,1796 +0,48% 1,1757 1,1759 +0,7%

EUR/GBP 0,8761 +0,02% 0,8738 1,1407 -1,5%

USD/JPY 105,92 +0,51% 105,68 105,74 -6,0%

GBP/USD 1,4147 -0,11% 1,4186 1,4143 +4,7%

Bitcoin

BTC/USD 8.093,40 +0,7% 7.923,33 8.128,61 -40,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,80 65,25 -0,7% -0,45 +7,5%

Brent/ICE 69,93 70,11 -0,3% -0,18 +6,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.337,71 1.345,01 -0,5% -7,30 +2,7%

Silber (Spot) 16,47 16,53 -0,4% -0,06 -2,8%

Platin (Spot) 940,45 943,75 -0,3% -3,30 +1,2%

Kupfer-Future 2,99 3,00 -0,4% -0,01 -9,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

March 28, 2018 07:21 ET (11:21 GMT)

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