06.03.2017 10:10:43
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MÄRKTE EUROPA/Leichter - Dt. Bank mit Kapitalerhöhung auf Talfahrt
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Im Minus sind die Börsen in Europa in die Woche gestartet. Nachdem die Indizes zuletzt in den Konsolidierungsmodus übergegangen sind, fehlen auch am Montag die Impulse nach oben. Die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank hat sich am Freitag bereits abgezeichnet, nun sind alle Details für die Neuaufstellung bekannt. Wie bereits erwartet, hat der französische Autokonzern PSA Peugeot Citroen die Marken Opel und Vauxhall von General Motors gekauft. Für etwas gestiegene Risikoaversion unter den Investoren sorgt, dass Nordkorea erneut Raketen abgefeuert und damit die Nachbarländer und die USA herausgefordert hat.
In diesem Umfeld verliert der Dax im frühen Geschäft 0,7 Prozent auf 11.940 Punkte, der Euro-Stoxx-50 wird 0,6 Prozent leichter bei 3.384 Zählern gehandelt. Der Euro geht am Morgen klar über der Marke von 1,06 Dollar um. An der Börse wird fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank in diesem Monat die Leitzinsen anheben wird. Auch JP Morgan geht nach den Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Freitag von einer Zinserhöhung im März aus. Zuvor hatten die Analysten erst im Mai mit einer weiteren Zinsanhebung gerechnet.
"Wir rechnen nun mit insgesamt drei Zinserhöhungen in diesem Jahr, nach zuvor zwei Zinsschritten", sagte der US-Ökonom der Bank, Michael Ferolies. Diese würden für März, Juni und September prognostiziert. Für das Jahr 2018 erwartet JP Morgan weiterhin zwei Zinserhöhungen. Der Dollar kann davon nicht mehr profitieren, vielmehr ist am Terminmarkt zu erkennen, dass die Dollar-Longs bereits geschlossen werden. Die übergeordnete Dollarschwäche wird im Handel mit eher zurückhaltenden Äußerungen Yellens zu künftigen Zinserhöhungen erklärt.
Die Deutsche Bank korrigiert ihren Kurs Unter den Einzelwerte zieht die Deutsche Bank die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Die Bank korrigiert den Kurs und polstert ihre Kapitaldecke auf. Das Institut kündigte eine milliardenschwere Kapitalerhöhung sowie eine ganze Reihe von Maßnahmen an, mit denen es wieder in die Wachstumsspur zurückfinden will. Die Postbank will die Deutsche Bank nun doch behalten und in ihr Privat- und Firmenkundengeschäft integrieren. Beratungs- und Finanzierungsgeschäft, Kapitalmarktgeschäft sowie Transaktionsbank werden zusammengelegt.
Nicht zuletzt will die Frankfurter Bank einen Teil der Vermögensverwaltung an die Börse bringen. Über all diese Maßnahmen ist bereits spekuliert worden. Insbesondere die Kapitalerhöhung war nie wirklich vom Tisch. Nun will sich die Deutsche Bank 8 Milliarden Euro am Kapitalmarkt besorgen. Geld braucht der DAX-Konzern nicht zuletzt für die Integration der Postbank.
Die Aktie stürzt 5,4 Prozent ab auf 18,11 Euro. Auf den Kurs drückt vor allem der niedrige Bezugspreis von 11,65 Euro für die neuen Aktien. "Damit dürfte das Bezugsverhältnis bei 2 zu 1 liegen", sagt ein Händler. Den niedrigen Preis führt er darauf zurück, "dass das Institut die Kapitalerhöhung auf jeden Fall erfolgreich durchziehen will".
Die Analysten von S&P Global werten die Schritte der Bank positiv und heben das Kursziel auf 21 nach 19 Euro an. Die Kapitalerhöhung und die Entscheidung, die Postbank zu behalten, stellten einen klaren Richtungswechsel gegenüber der Strategie dar. Die beabsichtigte Veräußerung weiterer Vermögenswerte berge allerdings das Risiko einer zu großen Schrumpfung.
Peugeot kauft Opel für 1,3 Milliarden Euro Der französische Autokonzern PSA Peugeot Citroen kauft die Marken Opel und Vauxhall für 1,3 Milliarden Euro von General Motors. Das europäische Bankgeschäft des US-Autokonzerns, der sich damit aus seinem defizitären Europageschäft zurückzieht, übernimmt Peugeot zusammen mit BNP Paribas für zusätzlich rund 0,9 Milliarden Euro. Peugeot rückt mit dem Kauf der deutschen Traditionsmarke unter den europäischen Autoherstellern auf Platz zwei vor Renault vor. "Positiv ist, dass die Pensionsverpflichtungen von GM getragen werden", sagt ein Marktteilnehmer. Für die PSA-Aktie geht es um knapp 4 Prozent nach oben.
Aberdeen Asset Management und Standard Life vor möglicher Fusion Die Vermögensverwalter Aberdeen Asset Management und Standard Life bestätigten Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss. Nach einem erfolgreichen Aktientausch entstünde einer der größten britischen Vermögensverwalter mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 11 Milliarden Pfund. Damit setzte sich die Konsolidierung in der Branche weiter fort, die durch den Wettbewerb mit den ETF-Anbietern wie Vanguard Group und Blackrock unter Zugzwang geraten ist. Aberdeen starten 6 Prozent fester, die Aktie der Standard Life notiert knapp 7,0 im Plus. Der Deal könnte den Gewinn bei Standard Life über Synergien um 11 Prozent nach oben treiben, heißt es bei Jefferies. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.385,06 -0,54 -18,33 2,87 Stoxx-50 3.093,43 -0,75 -23,48 2,75 DAX 11.942,12 -0,71 -85,24 4,02 MDAX 23.336,72 -0,43 -100,53 5,17 TecDAX 1.918,58 -0,42 -8,08 5,90 SDAX 9.980,25 -0,45 -45,17 4,84 FTSE 7.346,59 -0,38 -27,67 2,85 CAC 4.972,95 -0,44 -22,18 2,28 Bund-Future 164,44% 0,44 0,18
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.26 Uhr Fr, 17:50 % YTD EUR/USD 1,0626 +0,22% 1,0603 1,0553 +1,0% EUR/JPY 120,7689 +0,14% 120,5970 120,92 -1,8% EUR/CHF 1,0719 +0,22% 1,0695 1,0675 +0,1% EUR/GBP 0,8662 +0,34% 0,8633 1,1603 +1,6% USD/JPY 113,67 -0,07% 113,75 114,60 -2,8% GBP/USD 1,2267 -0,12% 1,2281 1,2245 -0,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,88 53,33 -0,8% -0,45 -4,6% Brent/ICE 55,48 55,9 -0,8% -0,42 -4,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.233,90 1.234,70 -0,1% -0,80 +7,2% Silber (Spot) 17,84 17,97 -0,7% -0,13 +12,0% Platin (Spot) 990,35 998,20 -0,8% -7,85 +9,6% Kupfer-Future 2,65 2,69 -1,2% -0,03 +5,9% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 06, 2017 03:40 ET (08:40 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 40 AM EST 03-06-17
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