01.12.2015 12:44:48

MÄRKTE EUROPA/Luft wird dünn - Linde brechen nach Warnung ein

   FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt kommen die Kurse am Dienstagmittag etwas zurück. Der Dax gibt gegen 12.00 Uhr MEZ um 0,4 Prozent auf 11.330 Punkte nach. "Die Luft ist erst einmal dünn geworden", sagt ein Händler. Die immer höher gesteckten Erwartungen an geldpolitische Lockerungen der EZB auf ihrer Sitzung am Donnerstag hatten den DAX in den vergangenen vier Handelstagen um gut 4 Prozent nach oben getrieben. Nun legten die Kurse eine Atempause ein. Auch der MDAX notiert nun leicht im Minus, nachdem er im frühen Geschäft noch auf einen neuen Rekordstand gestiegen war. Der TecDax baut die jüngsten Gewinne dagegen aus und steht auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren, damals hieß er noch Nemax-50.

   Der Euro-Stoxx-50 kann sich mit einem Minus von 0,2 Prozent knapp behauten. Der Euro hat seine Talfahrt erst einmal beendet und liegt mit etwa 1,06 Dollar etwas über den jüngsten Tiefs. "Die Erwartungen an Mario Draghi sind riesig", sagt ein Händler mit Blick auf die Sitzung der EZB. Einige Marktbeobachter schließen daher für Donnerstag Gewinnmitnahmen nach dem Motto "Buy the Rumours, Sell the Fact" nicht aus. Der befragte Händler äußert sich indes optimistischer. Es sei Draghi in der Vergangenheit immer wieder gelungen, die Finanzmärkte positiv zu überraschen. Zudem dürfte mit Blick auf das nahe Jahresende der Druck auf die Anleger groß sein, die Performance ihrer Portfolios weiter zu heben.

   Die Aktien von Linde brechen um 14 Prozent ein auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Der Hersteller von Industriegasen hat die Ziele für 2017 am Vorabend deutlich gesenkt. "Das kommt nach der Gewinnwarnung im Sommer schlecht an", sagt ein Händler. Linde habe damit zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres die Investoren verprellt. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben Linde von "Kaufen" auf "Reduzieren" gesenkt. Im Sog von Linde fallen auch Air Liquide um 3,4 Prozent, der Chemiesektor gibt um 1,5 Prozent nach.

   Für kräftige Kursgewinne bei RWE von 7,6 Prozent sorgen Presseberichte über einen separaten Börsengang der Ökostrom-Sparte. "Das wurde bislang immer kategorisch ausgeschlossen und erst letzte Woche etwas aufgeweicht", sagt ein Händler. Insofern sei die Überraschung groß. Dies zeige sich am Kurssprung bei RWE. RWE will dem Bericht zufolge künftig nur noch das konventionelle Kraftwerksgeschäft behalten und sowohl die Sparte Ökostrom als auch das Netzgeschäft auslagern.

   Den Rekordkursen nähern sich Adidas. Nach Aussagen zu einem überraschend starken Verlauf im Online-Geschäft gewinnt der Kurs 1,2 Prozent auf 92,66 Euro. Zum vor knapp zwei Jahren aufgestellten Höchstkurs von 93,22 Euro fehlt dem Kurs nur noch ein knappes Prozent. Der Online erzielte Umsatz soll im laufenden Jahr um 40 Prozent auf rund 600 Millionen Euro steigen, berichtet die FAZ. Bisher war adidas nur von rund einer halben Milliarde Euro ausgegangen. Indirekt profitieren auch die Aktien des Online-Händlers Zalando, die um knapp 4 Prozent steigen.

   Allianz gewinnen 0,4 Prozent, nachdem die Barclays Bank die Aktie auf "Gleichgewichten" erhöht hat. ABB geben um 0,5 Prozent nach und Schneider Electric um 1 Prozent. Die Citigroup hat beide Aktien zum Verkauf empfohlen. Im MDAX fallen METRO nach einer Runterstufung durch das Analysehaus Redburn um 4 Prozent.

   In London steigen die Kurse von Banken kräftig. Sie profitieren von den Ergebnissen des Bankenstresstets durch die Bank of England (BoE). Zwei Banken, Standard Chartered und Royal Bank of Scotland, haben einzelne Ziele zwar nicht erreicht. Die BoE verlangt von den Instituten allerdings keine zusätzlichen Maßnahmen zu den bereits angekündigten, um das Kernkapital zu stärken. Standard Chartered steigen um 1,4 Prozent, Royal Bank of Scotland um 2,9 Prozent und Barclays um 3,8 Prozent.

   Beim Großversicherer Zurich Insurance verlässt der CEO Martin Benn das Unternehmen zum Ende des Jahres. Übergangsweise wird Chairman Tom de Swaan den Versicherungskonzern leiten. Zurich Insurance durchläuft eine strukturelle Krise, vor allem im traditionellen Versicherungsgeschäft. Im dritten Quartal brachen die Gewinne um fast 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Der Kurs gibt leicht nach.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.512,34 +0,17% Stoxx-50 3.297,51 +0,29% DAX 11.381,41 -0,01% FTSE 6.399,37 +0,68% CAC 4.958,01 +0,01% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,92 -37

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.40 Uhr Mo, 17.15 Uhr EUR/USD 1,0591 0,02% 1,0589 1,0563 EUR/JPY 130,46 0,25% 130,13 130,21 EUR/CHF 1,0888 0,19% 1,0868 1,0856 USD/JPY 123,16 0,22% 122,89 123,26 GBP/USD 1,5091 -0,08% 1,5103 1,5054 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   December 01, 2015 06:14 ET (11:14 GMT)

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adidas ADRs 128,00 1,59% adidas ADRs
Air Liquide prime fidelite 170,64 0,51% Air Liquide prime fidelite
Allianz 324,00 1,06% Allianz
Ceconomy St. 3,28 2,69% Ceconomy St.
Citigroup Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.03333333333 Shs 32 400,00 1,33% Citigroup Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.03333333333 Shs
RWE AG (spons. ADRs) 28,00 -1,41% RWE AG  (spons. ADRs)
Schneider Electric S.A. 240,45 -1,94% Schneider Electric S.A.
Standard Chartered plc 13,45 1,28% Standard Chartered plc
Zalando 38,41 2,62% Zalando
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