16.09.2015 13:30:51

MÄRKTE EUROPA/Mega-Fusion der Bierbrauer - Versorger fallen weiter

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Deutlicher im Plus zeigen sich Europas Börsen am Mittwochmittag. Eine mögliche Mega-Fusion zwischen den größten Bierbrauern der Welt sorgt für gute Stimmung bei allen Nahrungs- und Getränkeherstellern. Nur mit den deutschen Versorgern geht es ungebremst weiter abwärts. Daneben schaut man auf die am Nachmittag beginnende zweitägige Sitzung der US-Notenbank (Fed). Die Anleger dürften in diesem Umfeld weiter sehr vorsichtig und zurückhaltend agieren. Der Dax gewinnt 0,3 Prozent auf 10.221 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,1 Prozent auf 3.242 Punkte nach oben.

   Für eine Kursexplosion der Getränkehersteller in Europa sorgt eine bevorstehende Megafusion: Anheuser-Busch InBev (AB Inbev) will für den Konkurrenten SAB Miller bieten. Bereits am Vorabend hatten Presseberichte darüber spekuliert. Nun hat SAB bestätigt, dass AB beabsichtige, ein Angebot abzugeben. Konkrete Daten gibt es bis jetzt noch nicht. Ein Händler zweifelt jedoch an dieser Elefantenhochzeit: "Das wäre die totale Marktkontrolle in Europa, das Kartellamt dürfte das nicht zulassen". Die Unternehmen seien schließlich die zwei größten Bierbrauer der Welt.

   SAB Miller haussieren um fast 21 Prozent, selbst für AB Inbev geht es über 10 Prozent nach oben. Auch die Aktien anderer Bierbrauer springen nach oben: Heineken um 4,6 Prozent, Carlsberg um 3,8 Prozent. Remy Cointreau und Pernod Ricard steigen um 5 bzw. 3 Prozent. Auch die Nahrungsmittelhersteller von Unilever bis Danone legen je rund 1,6 Prozent zu, da man auf eine Höherbewertung ihrer Getränkesparten setzt. Der Branchen-Index der Nahrungs- und Getränkehersteller springt um 4,4 Prozent nach oben.

   Darüber hinaus wird die Fed-Entscheidung nicht vergessen: Die meisten Marktteilnehmer rechnen zwar nicht mit einer Leitzinserhöhung, dafür aber im Oktober oder Dezember. Darauf deutet auch die Entwicklung an den Anleihemärkten hin. Dort sind die Renditen in der ganzen Breite am Dienstag kräftig gestiegen - sowohl in den USA wie auch in Deutschland. "Der Rentenmarkt verfährt nach dem Motto 'aufgeschoben ist nicht aufgehoben'", sagt ein Händler.

   Impulse könnten am Nachmittag von neuen US-Preisdaten und den Öllagerbeständen ausgehen. Im Konsens wird mit unveränderten Verbraucherpreisen im August gerechnet. Die niedrige Inflation in den USA könnte ein Grund sein, warum die Fed auf eine Zinserhöhung zunächst verzichtet.

   Weiter im freien Fall befinden sich die deutschen Versorgeraktien. E.ON verlieren 4,8 Prozent und RWE 5,0 Prozent. Am Morgen hatte es noch nach einer Erholung ausgesehen. Bei RWE rechne der Markt nun mit einer Halbierung der Dividende, da sie wegen der möglicherweise höheren Rückstellungen für den Rückbau der Atomkraftwerke nicht mehr aufrechtzuerhalten sei.

   Einen Crash legt auch die Aktie des Motorenbauers DEUTZ im SDAX hin: Der Kurs bricht um 30 Prozent ein nach einer kombinierten Umsatz- und Gewinnwarnung. Deutz rechnet laut einer Mitteilung vom Dienstagabend nun mit einem Umsatzrückgang von 20 Prozent statt von 10 Prozent. Das operative Ergebnis erwartet Deutz nur noch "in etwa ausgeglichen". "Damit bricht die Bewertung der Aktie in sich zusammen", sagt ein Händler.

   K+S steigen um 3,5 Prozent. "Die Übernahmespekulation lebt wieder auf", sagt ein Händler, der auf eine Studie des Bankhauses Lampe verweist. Darin heiße es, der Markt müsse in Kürze mit einem Angebot von Potash rechnen. Am Dienstag war der Kurs stark zurückgekommen, mit Berichten über politischen Widerstand gegen eine Übernahme. SAP legen um 1,9 Prozent zu auf 59,25 Euro. J.P. Morgan hat das Papier zum Kauf empfohlen und as Kursziel auf 75 von 65 Euro angehoben.

   Glencore notieren nach über 2 Prozent Plus aktuell wieder unverändert. Der Minenbetreiber hat in einer Kapitalerhöhung rund 1,3 Milliarden Aktien zum Preis von je 125 p platziert. Am vergangenen Montag hatte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung von "bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar" angekündigt. Marktteilnehmer seien daher im Vorfeld short gegangen, um sich die Aktie über die Kapitalerhöhung günstiger zu besorgen. Nun hätten sie weniger Stücke bekommen als erwartet und hätten daher zunächst diese Lücken decken müssen.

   Auch gute Geschäftszahlen sorgen für Gewinne: Richemont ziehen um 6,3 Prozent an. Der Luxusgüterkonzern hat im Zeitraum April bis August 16 Prozent mehr umgesetzt als während der gleichen Vorjahresmonate. "Besonders gut läuft das Geschäft in Tourismus-Regionen", heißt es bei Vontobel. Inditex steigen sogar um 4 Prozent. Hier hat der flächenbereinigte Umsatz mit einem Plus von 7,5 Prozent die Konsensschätzung von 6,6 Prozent übertroffen, heißt es bei der Societe Generale. Auch die Bruttomarge habe sich noch besser entwickelt als erwartet.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.242,10 +1,08% Stoxx-50 3.084,72 +1,15% DAX 10.220,97 +0,32% FTSE 6.184,43 +0,76% CAC 4.621,28 +1,14% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 153,81% -6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.39 Uhr Di, 17.14 Uhr EUR/USD 1,1234 -0,33% 1,1271 1,1274 EUR/JPY 135,33 -0,23% 135,64 135,50 EUR/CHF 1,0950 -0,18% 1,0969 1,0974 USD/JPY 120,48 0,11% 120,35 120,20 GBP/USD 1,5429 0,57% 1,5342 1,5357 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mod/ros

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   September 16, 2015 06:58 ET (10:58 GMT)

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