08.10.2015 15:37:56
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MÄRKTE EUROPA/Milliardenverlust belastet Deutsche-Bank-Aktie kaum
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Auch ein Milliardenverlust der Deutschen Bank lastet am Donnerstag nicht schwer auf deren Aktienkurs. Deutschlands größte Bank hat einen Verlust von mehr als 6 Milliarden Euro verbucht. Die Dividende wird gesenkt oder fällt sogar ganz aus. Analysten werten dies jedoch als "klar Schiff machen" des neuen Vorstandschefs John Cryan. Die Aktien der Deutschen Bank geben nur leicht um 0,4 Prozent nach.
Derweil treten Europas Aktienmärkte auf der Stelle: Der Dax steigt um 0,1 Prozent auf 9.984 Punkte. Er konnte in den vergangenen vier Handelstagen um 461 Punkte oder knapp 5 Prozent zulegen. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,3 Prozent auf 3.216 Punkte.
Die Deutsche Bank muss auf den Geschäfts- oder Firmenwert des Investmentbanking und des Privatkundengeschäfts rund 5,8 Milliarden Euro abschreiben. Zudem muss das Finanzhaus mit Blick auf den Verkauf der Postbank die Erwartungen deutlich senken. "Wir werten die Maßnahmen als einen Versuch, nach der Ernennung eines neuen Vorstandschefs klar Schiff zu machen", sagt Firdaus Ibrahim, Analyst bei S&P Capital. Exane BNP Paribas merkt an: "Die wichtigste Ankündigung hat die Deutsche Bank gar nicht gemacht: die einer Kapitalerhöhung".
Die Lethargie an den Börsen erklärt ein Händler mit den Worten: "Die 10.000er-Marke ist ein Hürde, die der DAX nicht so schnell nimmt." Dass der Index nach drei Tagen mit Kursgewinnen eine Pause einlege, sei kein Drama. Zudem setzte sich am Abend die anlaufende US-Berichtssaison mit den Ergebnissen des Aluminiumkonzerns Alcoa fort. Es sei nicht ungewöhnlich, dass die Börse zu Beginn der Berichtssaison eine abwartende Haltung einnehme.
Am Devisenmarkt hat der Euro Zugewinne zum US-Dollar am Nachmittag wieder abgegeben. Vom Tageshoch bei 1,1316 ist die Gemeinschaftswährung auf 1,1254 Dollar zurückgefallen. In den USA haben zuletzt weniger Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt als erwartet. Das hat den Dollar zum Euro etwas gestützt. Allerdings pendelt der Euro schon seit drei Wochen in einer engen Spanne zwischen 1,11 und 1,1330 Dollar.
Am Abend könnte das Protokoll der vergangenen Sitzung der US-Notenbank den nächsten Impuls für den Devisenhandel geben. Die Zinsen wurden unverändert gelassen. Doch schon bei ihrer anschließenden Pressekonferenz deutete Notenbank-Chefin Janet Yellen an, dass die Fed weiterhin an einer Zinserhöhung noch in diesem Jahr festhalte, sollte sich der Nebel über der Weltwirtschaft und den Märkten lichten. Am Rentenmarkt legen Bundesanleihen nach drei Tagen mit Kursabgaben wieder zu.
VW bauen die Kursgewinne vom Vortag um weitere 1,4 Prozent auf 105,40 Euro aus. Im späten Handel könnte es spannend für die Aktie werden. Denn dann sagt der US-Chef von VW, Michael Horn, vor dem Repräsentantenhaus zum Abgasskandal aus.
Lufthansa klettern um 3,7 Prozent, nachdem RBC Capital Markets die Aktie hoch gestuft hat. Bei den Nebenwerten steigen Tom Tailor um 8 Prozent. Nach Ergebnissen für die Monate Juli bis September verliert die Aktie von Südzucker 5 Prozent.
An der Börse von Madrid sind Telefonica mit einem Kursverlust von 2,5 Prozent das Schlusslicht im Leitindex IBEX. Hier belasten britische Medienberichte, denen zufolge der britische Telekomregulierer Ofcom den Verkauf der Telefonica-Tochter O2 in Großbritannien erschweren könnte. Der Telekom-Sektor ist mit einem Abschlag von 1,1 Prozent das Schlusslicht in Europa.
In Mailand steigen Fiat um 3 Prozent. Die US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) und Fiat Chrysler haben sich in der Nacht zum Donnerstag in letzter Minute auf einen neuen vorläufigen Tarifvertrag geeinigt. Dadurch konnte ganz knapp ein Streik abgewendet werden.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.216,28 -0,31% Stoxx-50 3.083,42 -0,23% DAX 9.983,92 +0,14% FTSE 6.356,61 +0,32% CAC 4.660,30 -0,15% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,51% +36DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.35 Uhr Mi, 17.31 Uhr EUR/USD 1,1254 0,04% 1,1250 1,1262 EUR/JPY 134,93 0,04% 134,86 134,96 EUR/CHF 1,0928 -0,07% 1,0936 1,0933 USD/JPY 119,91 0,04% 119,86 119,83 GBP/USD 1,5277 -0,26% 1,5316 1,5312 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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October 08, 2015 09:06 ET (13:06 GMT)
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