14.02.2023 15:56:40
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MÄRKTE EUROPA/Nach US-Inflationsdaten setzen Gewinnmitnahmen ein
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten setzen am Dienstagnachmittag Gewinnmitnahmen ein. Der DAX notiert nach dem Start der Wall Street mit 15.424 Punkten nur noch 0,4 Prozent im Plus bei 15.460 Punkten und rund 70 Punkte unter seinem Tageshoch. Der Euro-Stoxx-50 legt noch um 0,4 Prozent zu und notiert mit 4.259 Punkten. "Die Januar-Inflation liegt im Rahmen der Erwartungen, der Trend nach unten ist intakt", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Sie zeigt aber auch, dass die Inflation nicht voreilig als besiegt betrachtet werden darf", sagt er. "Von daher ist es keine Überraschung, wenn nach der heutigen Inflation mehr Gewinnmitnahmen als Käufe zu beobachten sind", so der Vermögensverwalter.
Bei den Branchen in Europa wird die Gewinnerliste vom Stoxx-Index der Telekom-Aktien angeführt, er steigt um 1,6 Prozent. Händler verweisen auf den Einstieg von Liberty Global bei Vodafone, der Medienkonzern hat einen Anteil von 4,9 Prozent aufgebaut. Der Kurs von Vodafone gewinnt 3,7 Prozent. BT ziehen um 3,8 Prozent an, Telefonica um 4 Prozent und Deutsche Telekom um 1,1 Prozent. Da Liberty Global auch Anteile an anderen Unternehmen wie ITV besitzt, kommt es nun zu Spekulationen um mögliche Umstrukturierungen in der Branche.
Reise- und Freizeit-Aktien haben die deutlichen Index-Gewinne vom Mittag wieder abgegeben, hier stechen aber nach wie vor Flutter mit einem Plus von 0,8 Prozent heraus. Das Unterhaltungsunternehmen will seine Aktien künftig auch in den USA listen lassen. Tui-Aktien legen in London um 0,5 Prozent zu. Hier konnte dank starker Reisenachfrage der Verlust im Quartal reduziert werden.
Leicht ins Minus gedreht sind am Nachmittag die Indizes der Technologie-, der Industrie- und der Chemietitel.
Brenntag mit aktivistischem Investor fest - MTU schwächer trotz positiver Stimmen
Im DAX gewinnen Bayer 1,6 Prozent, Henkel 1,3 Prozent und Brenntag 0,8 Prozent. Dabei profitieren Brenntag vom Einstieg des aktivistischen Investors Engine Capital. Dieser fordere nun eine Abspaltung der Spezialchemie, so die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein Schreiben des Investors an den Brenntag-Aufsichtsrat. Die Aufteilung der Gruppe könnte den Unternehmenswert deutlich steigern.
Auf der anderen Seite fallen MTU nach ihren Ergebniszahlen um 3,8 Prozent. Marktteilnehmer sprechen von Gewinnmitnahmen. Das vierte Quartal sei aber gut verlaufen, und auch der Gewinnausblick werde positiv aufgenommen. Bei der DZ Bank heißt es, im Vergleich zu Wettbewerbern handelten MTU mit einem leichten Abschlag von rund 5 Prozent. Die bessere Dynamik bei Umsatz- und Ergebniswachstum und auch die höhere Profitabilität deuteten nun auf weiteres Aufwärtspotenzial der Aktie hin, so die DZ-Analysten, die ihre Kaufempfehlung zunächst bekräftigen.
Berichtssaison läuft weiter - Norma haussieren dank Übernahmeinteresse
Um 14,6 Prozent nach oben springen die Aktien der Norma Group. Die vorläufigen Zahlen weisen einen Umsatzanstieg im vierten Quartal auf. Wie vom Handel erwartet werden die Daten aber von Presseberichten überstrahlt, nach denen es bereits mindestens drei abgelehnte Übernahmeangebote von Finanzinvestoren gegeben habe. Dies untermauere die Attraktivität der Aktie.
Kräftig abwärts um 4,2 Prozent geht es mit den Aktien von Delivery Hero. Hier belastet die Wandelanleihe, die über Nacht platziert wurde. Diese wirft für die Analysten von Jefferies einige Fragen auf. Zwar ist positiv für die Investoren, dass der Bezugspreis nach unten genommen wurde. Überrascht ist man allerdings über den Zeitpunkt, der auf eine gewisse Dringlichkeit hindeute.
Thyssen brechen ein - Bilfinger stark
Thyssenkrupp brechen nach ihren Zahlen um knapp 10 Prozent ein. Auf der anderen Seite gewinnen Bilfinger gut 10 Prozent. Die UBS sieht die auf dem Kapitalmarkttag vorgestellten mittelfristigen Ziele überraschend positiv. Während das 2024er Ziel einer EBITA-Marge von 5 Prozent bestätigt worden sei, liege es für 2025 bis 2027 mit einer Margenerwartung zwischen 6 und 7 Prozent darüber. Bei einem angestrebten organischen Wachstum von 4 bis 5 Prozent könne das EBIT bis 2025 in den Bereich zwischen 290 und 350 Millionen Euro steigen. Der aktuelle Konsens liege hier mit 190 Millionen Euro darunter.
Jenoptik steigen um 3,4 Prozent, sowohl der Umsatz als auch die Margen haben die Prognosen geschlagen. Bei Ceconomy wird der Verkauf des schwedischen Geschäfts zwar positiv gewertet, allerdings ist das zunächst mit Kosten verbunden. Die Aktien steigen um 3,1 Prozent. Nemetschek verlieren 1,6 Prozent. Von den Analysten der Citi heißt es, Umsatz und EBITDA seien am unteren Ende der Prognosespanne und damit leicht unter dem Konsens ausgefallen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.259,47 +0,4% 18,11 +12,3%
Stoxx-50 3.948,95 +0,4% 14,92 +8,1%
DAX 15.460,18 +0,4% 62,84 +11,0%
MDAX 28.455,38 -0,2% -53,72 +13,3%
TecDAX 3.280,36 +0,4% 11,65 +12,3%
SDAX 13.414,98 +0,8% 107,20 +12,5%
FTSE 7.976,09 +0,4% 28,49 +6,7%
CAC 7.242,63 +0,5% 34,04 +11,9%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,41 +0,05 -0,16
US-Zehnjahresrendite 3,74 +0,04 -0,14
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:16 Mo, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,0742 +0,2% 1,0737 1,0716 +0,4%
EUR/JPY 142,69 +0,5% 141,67 142,30 +1,7%
EUR/CHF 0,9878 +0,2% 0,9855 0,9873 -0,2%
EUR/GBP 0,8823 -0,2% 0,8830 0,8836 -0,3%
USD/JPY 132,85 +0,3% 131,94 132,78 +1,3%
GBP/USD 1,2173 +0,3% 1,2160 1,2129 +0,7%
USD/CNH (Offshore) 6,8292 +0,1% 6,8228 6,8294 -1,4%
Bitcoin
BTC/USD 22.021,31 +1,7% 21.760,26 21.645,66 +32,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 78,57 80,14 -2,0% -1,57 -2,3%
Brent/ICE 84,76 86,61 -2,1% -1,85 -1,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 53,21 51,71 +2,9% +1,50 -30,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.850,17 1.853,60 -0,2% -3,44 +1,4%
Silber (Spot) 21,82 22,03 -0,9% -0,20 -9,0%
Platin (Spot) 955,13 958,00 -0,3% -2,88 -10,6%
Kupfer-Future 4,06 4,06 +0,1% +0,00 +6,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
February 14, 2023 09:56 ET (14:56 GMT)
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