07.02.2013 10:53:31

MÄRKTE EUROPA/Politisches Nachrichtenvakuum lässt Börsen aufatmen

Von Thomas Leppert Keine Nachrichten aus Italien sorgen an der Börse momentan für Entspannung. Die Aufholjagd von Silvio Berlusconi in den jüngsten Umfragen zu den Parlamentswahlen hatten in den vergangenen Tage zu teils kräftigen Abschlägen im Euro und an den Börsen geführt. Groß ist die Furcht, dass der Reformprozess in Italien und damit auch in Europa zum Stillstand kommt. Das Kursbarometer Dax verliert fünf Punkte auf 7.576, für den Euro-Stoxx-50 geht es dagegen um vier Punkte auf 2.621 nach oben.

   Aber der Tag beinhaltet noch einiges an Überraschungspotenzial. Mit Spannung wird darauf gewartet, ob EZB-Präsident Mario Draghi nach der Zinsentscheidung am Mittag zur jüngsten Entwicklung am Devisenmarkt mit einem stärkeren Euro einige Worte sagen wird. Im Vorfeld der Sitzung legt der Euro auf 1,3560 Dollar zu.

   Im Blick steht daneben eine Auktion Spaniens. Die Südeuropäer wollen mit länger laufenden Staatsanleihen Geld einsammeln und werden dafür voraussichtlich höhere Zinsen zahlen müssen als zuletzt. Die spanischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren steigen um drei Punkte auf 5,44 Prozent.

   "Nachdem die vergangenen Wochen für Risikoassets sehr gut waren, sieht es nun danach aus, als ob für die Finanzmärkte eine nervösere Phase beginnt", sagt Analyst Mitul Kotecha von der Credit Agricole. An den Finanzmärkten ist vor allem die mögliche Rückkehr von Silvio Berlusconi in die aktive Politik ein wichtiges Thema.

   In Umfragen hat der ehemalige Premier den Abstand zum führenden Kandidaten der linken Mitte verkürzt, auch wenn dieser immer noch deutlich ist. Jede Beteiligung Berlusconis an der nächsten Regierung in Rom käme an den Finanzmärkten sehr negativ an. Doch ein wachsender Teil der Italiener ist anscheinend bereit, Berlusconi bei den Parlamentswahlen am 24. und 25. Februar seine Stimme zu geben.

   Nach der Party-Laune zum Jahresstart ist damit nun Tristesse an den Börsen eingezogen. Wurde vor einer Woche nur darüber spekuliert, wann der DAX die 8.000er Marke knacken wird, werden nun technische Unterstützungen auf dem Weg nach unten gesucht. Technisch orientierte Marktteilnehmer verweisen auf die 90-Tage-Linie bei 7.459 Punkten, die eine Auffangmarke liefert. Während der deutsche Aktienmarkt seinen zwischenzeitlich gesehenen Jahresgewinn bis auf wenige Punkte abgegeben hat, notiert der Euro-Stoxx-50 bereits im Minus.

   Die Berichtssaison kommt langsam auf Touren. Sie hat sowohl für die Bullen als auch für die Bären an der Börse Nachrichten parat. So steigt die Aktie von Daimler um 2,2 Prozent auf 43,98 Euro. An der Börse wird die bestätigte Dividende positiv aufgenommen. Ansonsten hat der Automobilkonzern das selbsternannte Übergangsjahr 2012 mit gemischtem Erfolg hinter sich gebracht. Zwar verkaufte der Konzern im vergangenen Jahr so viele Pkw und Lkw wie nie zuvor und steigerte den Umsatz, doch der operative Gewinn konnte nicht Schritt halten und gab nach.

   Die Quartalszahlen von HeidelbergCement stoßen im Handel auf eine positive Resonanz. Diese seien durch die Bank besser als erwartet ausgefallen, sagt ein Händler. Die höher als erwartet ausgefallenen Einsparungen dürften von den Investoren positiv aufgenommen werden. Zugleich hat HeidelbergCement das auf drei Jahre angelegte Sparziel auf 1 Milliarde von 600 Millionen Euro angehoben. Die Titel legen um knapp vier Prozent zu.

   Abgestraft wird die Aktie von Sanofi, die um 3,6 Prozent auf 66,85 Euro nachgibt. Die Quartalszahlen sind nach Einschätzung der Analysten von Jefferies im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, vor allem der Ausblick belaste.

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   February 07, 2013 04:22 ET (09:22 GMT)

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