20.01.2015 13:13:35

MÄRKTE EUROPA/Rekordjagd geht trotz SAP-Schwäche weiter

   Von Herbert Rude

   Der deutsche Aktienmarkt liegt auch am Dienstag weiter auf Rekordkurs. Alle wichtigen Indizes markieren neue Rekordstände: Der MDAX gewinnt 0,3 Prozent und der TecDax 0,5 Prozent. Dass der Dax mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 10.260 Punkte nicht ganz folgen kann liegt an der SAP-Aktie. Trotz ihrer Schwäche hat der DAX aber schon fast die 10.300er Marke getestet. Der neue Verlaufsrekord liegt nun bei 10.298 Punkten. In Europa steigt der Euro-Stoxx-50 um 0,7 Prozent.

   Laut Händlern ist es das billige Geld der Europäischen Zentralbank, das die Aktienkurse auf breiter Front weiter nach oben treibt. Kurz vor der erwarteten Bekanntgabe milliardenschwerer Anleihekäufe durch die Euro-Notenbank am Donnerstag setzen die Investoren weiter auf Aktien. Auch das Gold profitiert, die Feinunze steigt um 15 auf 1.291 Dollar und steht auf dem höchsten Stand seit Ende August.

   Der Euro hält sich im Bereich von 1,16 Dollar, Marktteilnehmer sprechen aber nur von einer Atempause nach den starken Verlusten seit Jahresbeginn: "Erneute Verluste sollten ins Kalkül gezogen werden", sagt Ulrich Wortberg von der Helaba. Zum Franken erholt sich der Euro leicht auf 1,0172 Franken, nachdem er sich zu Wochenbeginn noch auf Paritätsniveau einzupendeln schien.

   Von den erwarteten Anleihekäufen der EZB profitieren besonders die Bankenaktien wegen der Anleihebestände der Finanzhäuser. Der Sektorindex gewinnt 1,8 Prozent. Unter den großen Instituten legen Societe Generale um 3,4 Prozent zu. Am Deutschen Markt ziehen Commerzbank um 3,6 Prozent an und Deutsche Bank um 2,2 Prozent.

   Auch Rohstoff-Aktien liegen stark im Markt. Der entsprechende Index ist mit plus 2 Prozent der Tagesgewinner bislang. Händler sprechen von einer Erholung nach der langen Talfahrt der vergangenen Monate. Glencore erholen sich um 3,8 Prozent, Vedanta sogar um über 7 Prozent. Im DAX steigen K+S um 2,1 Prozent. Händler verweisen hier auf gute Ergebnisse des US-Düngemittelproduzenten Mosaic.

   Dagegen fallen SAP um 4,6 Prozent zurück. Die Prognosen des Software-Entwicklers überzeugen nicht. SAP erwartet in diesem Jahr einen Gewinn von 5,6 bis 5,9 Milliarden Euro. Die Konsensprognose von Analysten liege bei etwas mehr als 6 Milliarden Euro, sagt ein Händler. Als Schwergewicht im DAX bremst der Kursverlust der Aktie auch den Index.

   Eine Hochstufung auf "Übergewichten" durch Barclays treibt den Lufthansa-Kurs um 4,6 Prozent nach oben. Damit ist der Titel der größte Gewinner im DAX.

   Der Kursverlust von 6,7 Prozent oder 2,68 Euro bei Wincor Nixdorf ist überwiegend dem Dividendenabschlag geschuldet. Je Aktie schüttet der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen am Dienstag 1,75 Euro aus.

   In Amsterdam fallen Unilever um 1,3 Prozent. Der Hersteller von Knorr-Suppen und Lipton-Tee hat den Umsatz im vierten Quartal um 2,1 Prozent gesteigert. Analysten hatten im Mittel jedoch mit 2,7 Prozent Wachstum gerechnet. Positiv kommt an der Börse dagegen die Nachricht an, dass die Finanzinvestoren KKR und CVC laut der Zeitung "Financieele Dagblad" Interesse an der Lichtsparte von Philips haben sollen. Dabei soll es sich um das gesamte Lichtgeschäft von Philips handeln. Philips gewinnen 3,5 Prozent. Im Schlepptau steigt der Kurs von Osram um 4,1 Prozent.

   Weiter erholt zeigt sich derweil der Schweizer Aktienmarkt nach dem Kursdebakel am Donnerstag und Freitag in Reaktion auf die Aufgabe des Franken-Höchstkurses zum Euro durch die Notenbank des Landes. Der SMI zieht um 0,9 Prozent an und hat sich damit von seinem jüngsten Tief bei 7.900 Punkten immerhin wieder um gut 4 Prozent erholt. Vor seinem Absturz hatte der SMI bei 9.250 Punkten gelegen.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.243,55 +0,70% Stoxx-50 3.128,06 +1,05% DAX 10.254,08 +0,11% FTSE 6.630,70 +0,69% CAC 4.442,10 +1,07% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,65 -5

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9.46 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1577 -0,02% 1,1579 1,1630 EUR/JPY 137,35 0,30% 136,94 136,66 EUR/CHF 1,0124 -0,40% 1,0165 1,0199 USD/JPY 118,65 0,35% 118,24 117,51 GBP/USD 1,5145 0,23% 1,5110 1,5154 Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/gos (END) Dow Jones Newswires

   January 20, 2015 06:43 ET (11:43 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 43 AM EST 01-20-15

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