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25.07.2016 18:50:51

MÄRKTE EUROPA/Robuster ifo-Index fällt als Aktienkurstreiber aus

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz eines überraschend soliden ifo-Indexes im Juli haben Europas Börsen zum Wochenauftakt überwiegend nachgegeben. Der Dax rettete zwar ein kleines Plus von 0,5 Prozent auf 10.198 Punkte ins Ziel. Der Euro-Stoxx-50 schloss quasi unverändert bei 2.973 Punkten. Die Börsen in London, Mailand, Madrid, Amsterdam und Wien gaben dagegen nach. Denn als die Kurse an der Wall Street die Verluste sukzessive ausweiteten, drückte das auch an den europäischen Märkten auf die Kurse.

   Gegenwind für die Aktien gab es vor allem vom Ölsektor. Der Ölpreis geriet am Nachmittag zunehmend unter Druck und mit ihm die Kurse der Öl- und Gasproduzenten. Der Stoxx-600-Sektor Öl & Gas rutschte um 2,1 Prozent ab. Der Preis für ein Fass der Sorte Brent fiel um 2,2 Prozent auf 44,70 US-Dollar und somit auf den niedrigsten Stand seit Mitte Mai. BP und Royal Dutch Shell verloren jeweils 2,6 Prozent. BP legt am Dienstag Quartalszahlen vor und Royal Dutch Sell am Donnerstag. Beide Aktien waren zuletzt stark gestiegen.

   "Sorgen um ein hartnäckiges Überangebot hält Investoren von diesem Rohstoff wieder fern", sagte Lukman Otunuga vom Broker FXTM. Sollte die "schauderhafte Mischung" aus Überangebot einerseits und Sorgen um die Nachfrage andererseits die Bären am Markt zu einer weiteren Runde heftiger Verkäufe ermutigen, dann könnte der Ölpreis weiter fallen. Das Sentiment für die US-Ölsorte WTI werde jedenfalls eindeutig negativer.

Brexit trübt Stimmung in deutschen Unternehmen kaum Am Vormittag hatte der ifo-Index den DAX im Tageshoch noch um 1,2 Prozent zulegen lassen auf den höchsten Stand seit dem 23. Juni. Weder der Brexit-Schock noch der Putschversuch in der Türkei haben sichtbare Spuren in der Stimmungslage deutscher Unternehmen hinterlassen. Diese habe sich nur "leicht eingetrübt", ließ das ifo-Institut wissen. Der ifo-Index ging im Juli nur moderat zurück auf 108,3 von 108,7 Punkten im Juni. Volkswirte hatten dagegen mit einem Rückfall auf 107,5 gerechnet.

   Profitieren konnte vom robusten ifo-Index der als besonders konjunkturanfällig geltende Automobilsektor, der um 0,9 Prozent zulegte. Auch die Papiere der konjunkturzyklischen Stahlhersteller wie Thyssenkrupp, Salzgitter und ArcelorMittal zogen Käufe auf sich.

   Am Devisenmarkt traten die drei Währungspaare Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen auf der Stelle. Der Euro wurde im späten europäischen Handel zum Dollar mit knapp unter 1,10 bezahlt. Hier galt Abwarten angesichts der in Kürze anstehenden Sitzungen der Federal Reserve und der Bank of Japan. Bundesanleihen legten leicht zu. Der Goldpreis gab um 4,10 auf 1.319,30 US-Dollar je Feinunze nach.

Ohne Gewinnwarnung sind Ryanair ein Kauf Die ersten guten Nachrichten aus der Reisebranche seit Wochen trieben Ryanair um 6,3 Prozent nach oben. Die Fluggesellschaft konnte sich dem negativen Branchentrend entziehen und gab keine Gewinnwarnung wie zuletzt Easyjet und Lufthansa aus. Die Ziele für das Gesamtjahr hat Ryanair bestätigt. Air France-KLM litten unter einer Abstufung von "Halten" auf "Verkaufen" durch die Societe Generale und verloren 2,3 Prozent.

   Philips hat Händlern zufolge ordentliche Geschäftszahlen geliefert und beim Gewinn die Erwartungen der Investoren übertroffen. Der Kurs stieg um 2,1 Prozent. Mit dem Kurs von Ericsson ging es um 1,5 Prozent aufwärts, nachdem der Chef des Netzwerkausrüsters, Hans Vestberg, seinen Hut genommen hatte. Die Analysten von Liberum begrüßten den Schritt: Ericsson brauche einen Neuen, um die Kosten in den Griff zu bekommen und Mehrwert zu schaffen. Dies habe das alte Management nicht geschafft.

   Aktien der Schweizer Bank Julius Bär stiegen nach den Ergebnissen für das erste Halbjahr um 2,9 Prozent und stützten auch die Aktien der Credit Suisse und der UBS. "Der starke Zufluss neuer Gelder treibt die Kurse an", sagte ein Händler. Unter dem Strich habe Julius Bär 4 Prozent mehr Kundengelder eingesammelt. Eine Abstufung der Airbus-Aktie von "Neutral" auf "Untergewichten" durch JP Morgan drückte den Kurs leicht um 0,4 Prozent.

   Im TecDax stiegen Sartorius um 2,7 Prozent. Der Pharma- und Laborzulieferer hat nach dem ersten Halbjahr die Jahresprognose für die Gewinnmarge erhöht. Ein positiver Kommentar der Bank Hauck & Aufhäuser ließ den Kurs von Adva Optical um 6,6 Prozent zulegen.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.973,22 +0,99 +0,0% -9,0% Stoxx-50 2.877,02 -4,88 -0,2% -7,2% Stoxx-600 340,93 +0,60 +0,2% -6,8% XETRA-DAX 10.198,24 +50,78 +0,5% -5,1% FTSE-100 London 6.708,15 -22,33 -0,3% +7,5% CAC-40 Paris 4.388,00 +6,90 +0,2% -5,4% AEX Amsterdam 452,84 -0,51 -0,1% +2,5% ATHEX-20 Athen 1.524,76 -19,20 -1,2% -16,8% BEL-20 Brüssel 3.451,08 +0,81 +0,0% -6,7% BUX Budapest 27.950,24 +98,61 +0,4% +16,9% OMXH-25 Helsinki 3.398,56 +15,97 +0,5% +1,2% ISE NAT. 30 Istanbul 91.088,76 +2808,33 +3,2% +1,9% OMXC-20 Kopenhagen 975,71 -8,91 -0,9% -3,8% PSI 20 Lissabon 4.650,50 +3,51 +0,1% -12,4% IBEX-35 Madrid 8.575,70 -24,20 -0,3% -10,2% FTSE-MIB Mailand 16.692,17 -86,50 -0,5% -22,1% RTS Moskau 930,71 -5,27 -0,6% +22,9% OBX Oslo 553,50 -7,32 -1,3% +2,7% PX-GLOB Prag 1.162,21 +2,17 +0,2% -6,4% OMXS-30 Stockholm 1.385,97 +8,50 +0,6% -4,2% WIG-20 Warschau 1.814,75 +21,78 +1,2% -2,4% ATX Wien 2.223,73 -11,02 -0,5% -7,2% SMI Zürich 8.194,41 -0,32 -0,0% -7,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.48 h Fr, 17.35 h % YTD EUR/USD 1,0982 +0,06% 1,0975 1,0972 +1,1% EUR/JPY 116,4080 -0,07% 116,4907 116,58 -19,6% EUR/CHF 1,0834 -0,04% 1,0839 1,0850 -0,4% EUR/GBP 0,8362 +0,02% 0,8359 1,1924 +13,5% USD/JPY 106,00 -0,13% 106,14 106,26 -9,7% GBP/USD 1,3134 +0,02% 1,3131 1,3086 -10,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,09 44,19 -2,5% -1,10 +1,6% Brent/ICE 44,69 45,69 -2,2% -1,00 +4,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.321,35 1.322,39 -0,1% -1,04 +24,6% Silber (Spot) 19,69 19,63 +0,3% +0,05 +42,4% Platin (Spot) 1.089,00 1.083,20 +0,5% +5,80 +22,2% Kupfer-Future 2,22 2,23 -0,6% -0,01 +3,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/bek/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   July 25, 2016 12:19 ET (16:19 GMT)

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