03.02.2016 16:09:53
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MÄRKTE EUROPA/Robuster US-Arbeitsmarkt sorgt für Kurserholung
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Dank guter Arbeitsmarktdaten aus den USA haben Europas Börsen die Verluste am Mittwochnachmittag weitgehend wieder aufgeholt. Der DAX, der am Vormittag noch rund 150 Punkte oder 1,6 Prozent nachgegeben hatte, handelt gegen 15.23 Uhr MEZ nur noch 0,1 Prozent niedriger bei 9.570 Punkten. Im Januar wurden im privaten Gewerbe in den USA 205.000 neue Stellen geschaffen, 15.000 Stellen mehr als von Volkswirten erwartet.
Auch der Euro-Stoxx hat sich deutlich vom Tagestief erholt und verliert noch 0,4 Prozent auf 2.940 Punkte. Die Leitindizes der Börsen in Paris, Zürich und Amsterdam haben ins Plus gedreht.
Am Devisenmarkt hat nach den guten Arbeitsmarktzahlen der US-Dollar abgewertet - "auf den ersten Blick kurioserweise", wie Esther Reichelt von der Commerzbank anmerkt. Die Kursreaktion lege den Schluss nahe, dass man zumindest am Devisenmarkt noch deutlich bessere US-Konjunkturdaten für nötig hält für eine nächste Zinserhöhung und eine damit verbundene Aufwertung des Dollars.
Hinzu kommt laut Reichelt, dass die Finanzmärkte nach wie vor im "Risk-off"-Modus seien, was tendenziell den Euro stütze. Den Sprung über die Hürde von 1,10 Dollar hat die Gemeinschaftswährung jedoch nicht geschafft. Letztmals handelte der Euro vor zwei Monaten über dieser Marke, die offensichtlich einen markanten Widerstand darstellt.
Der Ölpreis hat sich im Tagesverlauf ebenfalls kräftig erholt, was zusätzlich die Stimmung etwas aufhellt. Handelte ein Fass der Sorte Brent zur Lieferung im April am frühen Morgen noch mit gut 32 US-Dollar, so kostet es aktuell 33,80 Dollar, das sind gut 3 Prozent mehr als zum US-Settlement am Vorabend.
Die Sorgen um Kreditausfälle im europäischen Bankensektor lasten am Mittwoch auf dem Sektor, der um 1,2 Prozent nachgibt. Als Grund machen Händler die Bedenken über ein zu großes Engagement der Geldhäuser in hochverzinsten Anleihen aus dem Ölsektor in den USA aus. Laut einer Studie des US-Vermögensverwalters Bernstein beträgt das mögliche Ausfallrisiko bis 2019 rund 73 Milliarden Dollar. Davon entfielen allein 13,5 Milliarden Dollar auf 13 europäische Banken.
Die Kursverluste von Societe Generale, Intesa Sanpaolo, HSBC, Barclays und Deutsche Bank reichen von 1,1 bis zu 2,6 Prozent. Trotz eines überraschend hohen Gewinns im vierten Quartal verlieren auch die Aktien der spanischen Bank BBVA 1,1 Prozent. Gegen den schwachen Trend verteuern sich Aktien der Credit Suisse um 3,7 Prozent. Hier dürften die Käufer auf gute Quartalszahlen der Bank am Donnerstag setzen.
In Zürich steigen Syngenta um 4,6 Prozent, nachdem chinesische Chemchina eine Kaufofferte für den Agrochemiekonzern über 43 Milliarden US-Dollar unterbreitet hat. Über einen solchen Deal wurde an der Börse schon seit längerem spekuliert, nachdem Syngenta einem Übernahmeversuch des US-Kontrahenten Monsanto noch die kalte Schulter gezeigt hatte.
In Paris verteuern sich LVMH um 6,4 Prozent. Der Hersteller von Luxusgütern ist 2015 organisch, also ohne Zukäufe, um 6 Prozent gewachsen. Analysten hatten lediglich mit einem Wachstum von 5,4 Prozent gerechnet. Aktien von Christian Dior legen im Schlepptau von LVMH um 6,3 Prozent zu und in London steigen die Aktien des Modehauses Burberry um 1,8 Prozent.
ABB hat im vierten Quartal rund 8 Prozent mehr verdient als erwartet. Der Kurs des Technologiekonzerns gibt dennoch leicht nach. Der Kurs von GlaxoSmithKline steigt nach den Quartalszahlen des britischen Pharmariesen um 2,5 Prozent.
Unter den deutschen Nebenwerten fallen Osram um 3 Prozent. Händler werten die Ziele des Herstellers von Lichttechnik als zu vorsichtig. Der Anbieter von Medizintechnik Drägerwerk will die Dividende kürzen, was den Kurs um 4,3 Prozent nachgeben lässt.
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.14 Uhr Di, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0966 0,45% 1,0917 1,0899 EUR/JPY 130,72 -0,05% 130,79 131,13 EUR/CHF 1,1129 0,13% 1,1115 1,1112 GBP/EUR 1,3261 0,33% 1,3217 1,3194 USD/JPY 119,19 -0,52% 119,81 120,31 GBP/USD 1,4545 0,77% 1,4434 1,4380 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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February 03, 2016 09:39 ET (14:39 GMT)
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