18.02.2022 18:11:40
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Geopolitik sorgt für Risk-Off
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag nach einem nervösem Handelsverlauf schwach geschlossen. Wie bereits an den vorherigen Freitagen war zu beobachten, dass sich Investoren mit dem Schlagzeilenrisiko am Wochenende mit Käufen zurückhielten. Zudem bleibt die Wall Street am Montag wegen eines Feiertags geschlossen. Die Aktienmärkte standen einen weiteren Tag im Spannungsfeld zwischen dem Zurückfahren der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken und geopolitischen Krisen wie in der Ukraine.
Dort sorgte nur zwischenzeitlich für etwas Entspannung, dass es ein Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Amtskollege Sergei Lawrow Ende kommender Woche geben soll. Die anhaltende Verletzung der Waffenruhe in der Ostukraine sorgte dagegen für Unruhe. Derweil haben die prorussischen Rebellen in Donezk nach eigenen Angaben damit begonnen, Zivilisten aus der umkämpften Region nach Russland zu bringen. Auch warnte das Weiße Haus wieder vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine.
Der DAX verlor 1,5 Prozent auf 15.043 Zähler, der Euro-Stoxx-50 notierte um 0,9 Prozent tiefer bei 4.074. Gold war weiter im Aufwind, die Feinunze notierte mit zeitweise über 1.900 Dollar auf Achtmonatshoch. Nach Aussage der Marktstrategen der Commerzbank gab es am Vortag weitere ETF-Zuflüsse von knapp fünf Tonnen, die die gute Nachfrage unterstreichen. Neben den ETF-Käufen dürften auch die spekulativen Finanzinvestoren weiter Gold gekauft haben.
Gute Nachrichten von Bayer zu Krebsmedikament
Bayer hielten sich mit einem kleinen Minus von 0,1 Prozent besser als der Markt, hier gab es gute Nachrichten zum Krebsmedikament Nubeqa. Nach guten Studienergebnissen hat Bayer die Erwartung an das Spitzenumsatzpotenzial von Nubeqa erhöht. Für die Analysten der Citigroup steht die vorgelegte Arasens-Studie für eine behandelbare Patientenpopulation, die mehr als dreimal so groß ist wie die derzeitige Indikation, und es liefen weitere Studien für die frühere Behandlung. Die Umsatzprognose sei auf mehr als 3 Milliarden Euro angehoben worden, was ein Kurspotenzial von mehr als 5 Prozent erwarten lasse.
Für die Aktie der finnischen Orion Oyj ging es sogar um 23,7 Prozent nach oben. Orion ist der große Profiteur der Bayer-Nachricht, das Unternehmen erhält eine Lizenzgebühr in Höhe von 20 Prozent einschließlich der Produktverkäufe an Bayer. Orion stellt das Produkt für den weltweiten Vertrieb her und vermarktet es gemeinsam mit Bayer in Europa, hieß es in einer Jefferies-Analyse.
Die Allianz legte zwar besser als erwartete Zahlen vor. Jedoch ging es für die Aktien 3,8 Prozent nach unten, da die Zahlen im Schatten einer Rückstellung über 3,7 Milliarden Euro für den Stuctured-Alpha-Fonds der Tochter Allianz Global Investor stehen. Er hatte sich für die darin investierten US-Pensionsfonds als großer Verlust erwiesen. Laut der Citigroup ist der operative Allianz-Gewinn im vierten Quartal 5 Prozent über dem Konsens ausgefallen. Bei der Rückstellung hatten die Analysten aber nur mit 3 Milliarden gerechnet. Leicht stützend wirkte die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms über 1 Milliarde Euro für das laufende Jahr.
Hermes blickt der Konkurrenz hinterher
Für die Aktien des Luxusartikelherstellers Hermes ging es nach Geschäftszahlen um 4,1 Prozent nach unten. Diese sind zwar insgesamt gut ausgefallen, problematisch ist aber laut der Citigroup, dass sie nicht an die Qualität der Konkurrenten LVMH, Richemont und Kering heranreichten. Diese hätten die Markterwartungen geschlagen. Belastend für Hermes wirke zudem, dass die Erwartungen in der Leder-Sparte wegen Lieferschwierigkeiten nicht erreicht worden seien.
Für die Aktie von Lagardere ging es um 4,8 Prozent auf knapp 25,30 Euro nach oben. Den Grund liefert die Meldung, dass Vivendi überlege, das Gebot auf 25,50 Euro je Lagardere-Aktie anzuheben.
Dr. Hönle (-20,5%) setzt sich nach dem Auftaktquartal konkrete Finanzziele für sein Geschäftsjahr 2021/22, die vor allem auf der Ertragsseite mit Enttäuschung aufgenommen werden. Zudem wies Hönle darauf hin, dass das Geschäft mit Luftentkeimungsgeräten derzeit schwächer laufe als erwartet. Trotz Förderprogrammen seien weniger Systeme an Schulen und Kitas verkauft worden als geplant.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.074,28 -0,9% -38,91 -5,2%
Stoxx-50 3.714,54 -0,6% -21,13 -2,7%
DAX 15.042,51 -1,5% -225,12 -5,3%
MDAX 32.972,66 -1,2% -416,37 -6,1%
TecDAX 3.213,39 -2,2% -73,07 -18,0%
SDAX 14.545,38 -2,1% -310,13 -11,4%
FTSE 7.513,62 -0,3% -23,75 +2,1%
CAC 6.929,63 -0,2% -17,19 -3,1%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,19 -0,04 +0,37
US-Zehnjahresrendite 1,93 -0,03 +0,42
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Uhr Do, 17:32 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1325 -0,3% 1,1368 1,1368 -0,4%
EUR/JPY 130,36 -0,2% 130,85 130,72 -0,4%
EUR/CHF 1,0430 -0,2% 1,0467 1,0460 +0,5%
EUR/GBP 0,8336 -0,1% 0,8344 0,8343 -0,8%
USD/JPY 115,09 +0,1% 115,08 115,00 -0,0%
GBP/USD 1,3585 -0,2% 1,3624 1,3625 +0,4%
USD/CNH (Offshore) 6,3274 -0,1% 6,3223 6,3336 -0,4%
Bitcoin
BTC/USD 40.288,95 -1,1% 40.607,28 41.908,65 -12,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 90,64 91,76 -1,2% -1,12 +21,1%
Brent/ICE 92,26 92,97 -0,8% -0,71 +19,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.895,27 1.898,52 -0,2% -3,26 +3,6%
Silber (Spot) 23,93 23,83 +0,4% +0,10 +2,7%
Platin (Spot) 1.070,51 1.092,33 -2,0% -21,82 +10,3%
Kupfer-Future 4,52 4,52 -0,1% -0,01 +1,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/raz
(END) Dow Jones Newswires
February 18, 2022 12:11 ET (17:11 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,70 | 1,29% | |
Bayer | 19,18 | 0,41% | |
Dr. Hönle AG - UV Technology | 8,36 | -0,24% | |
Hermès (Hermes International) | 2 042,00 | 0,20% | |
Lagardere S.C.A. | 21,10 | 0,00% | |
Orion Corporation (New) (B) | 44,37 | -1,81% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 358,61 | 0,50% |