16.09.2022 09:39:40
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Konjunkturangst trifft auf Verfalltag
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit deutlichen Abgaben sind Europas Aktienmärkte am Freitag in den Handel gestartet. "Risk-off" heißt weiter das Gebot der Stunde. Der Tag steht zunächst im Zeichen des Großen September-Verfalls an den internationalen Terminbörsen und von Konjunktursorgen rund um China. Verschärft wird dies von einer Warnung der Weltbank vor einer globalen Rezession und einem negativen Ausblick von Fedex.
Marktteilnehmer aus Großbritannien stehen dazu vor einem langen Wochenende wegen der Beisetzung von Queen Elizabeth II. am Montag. Und schon am Mittwoch droht die nächste Zinserhöhung durch die US-Notenbank - unter dem Strich also keine Gründe für Käufer, noch davor aktiv zu werden. Aktuell geht es im DAX 1,4 Prozent abwärts auf 12.771 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 1,2 Prozent auf 3.500 Punkte.
Verfalltag an Terminbörsen
Für Volatilität könnte am Mittag der Verfall am Terminmarkt sorgen, wenn die Futures und die Optionen auf den Euro-Stoxx-50, Stoxx-50, wie auch auf den DAX verfallen. Am Abend folgen die Abrechnungen auf die Einzelwerte. Händler rechnen mit einem leichten Geplänkel um die 13.000er-Marke im DAX, aber einem deutlichen Versuch, den Euro-Stoxx-50 unter die wichtige 3.500er-Marke zu drücken.
Zudem kommt es zu den bekannten Index-Änderungen, den DAX verlassen Hellofresh, dafür kehren Siemens Energy zurück. Aber auch in den anderen Indizes kommt es zu einer Reihe von Veränderungen. Die Siemens-Tochter wird ab Montag wieder im DAX sein.
Wie hoch wird die US-Zinserhöhung?
Voll im Fokus des Marktes steht die US-Zinsentscheidung. Während eine Anhebung der Leitzinsen um 75 Basispunkte ausgemachte Sache zu sein scheint, sehen die Fed-Fund-Futures eine Anhebung um 100 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent. Dies ist immerhin eine Normalisierung der Erwartungen, denn nach den erschreckend hohen US-Verbraucherpreisen waren sie bis auf 36 Prozent nach oben gesprungen und hatten am Markt Furcht verbreitet.
Ein Blick auf die US-Zinsen zeigt, dass die Zinskurve nochmals inverser geworden ist. Sie wird gerne als Frühwarnsystem für eine sich abschwächende US-Wirtschaftsleistung oder auch eine Rezession interpretiert. So stieg nach Aussage der Marktstrategen der Commerzbank die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um weitere 8 Basispunkte auf 3,86 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit November 2007. Sie sei in dieser Woche bereits um 30 Basispunkte gestiegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen erhöhte sich um 4 Basispunkte auf 3,45 Prozent und um 14 Basispunkte im bisherigen Wochenverlauf.
China exportiert jetzt Konjunktur-Sorgen
Sorgen machen sich Händler beim Blick auf Konjunkturwerte: Vor allem die Schwäche Chinas greift immer mehr auf die globale Wirtschaft über. Für einen Schreck sorgte daher in der Nacht der einkassierte Ausblick des US-Logistikkonzerns Fedex sowie schwache Umsatz- und Gewinnzahlen. Nachbörslich brachen die Aktien über 16 Prozent ein. Dies setzt auch europäische Branchenwerte unter Druck. Im DAX fallen Deutsche Post um 6,5 Prozent, in London Royal Mail um 11,7Prozent und Post NL in Amsterdam um 11 Prozent.
Auch Container-Reedereien und andere Logistiker geben nach: Moeller-Maersk und Hapag-Lloyd fallen um bis zu 7,6 Prozent. Lufthansa und Fraport verlieren bis zu 3,5 Prozent. Fraport hatten im Wochenverlauf bereits schwache Cargo-Daten vorgelegt. Nach den Frachtraten gehen nun auch die Volumina im Container-Geschäft zurück. Der Hafen von Los Angeles meldete im August einen Rückgang des Container-Volumens um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu hat JP Morgan die Kursziele von Hapag-Lloyd, Maersk und der Deutschen Post teils deutlich gesenkt.
Eine Hausse von 45,8 Prozent legen die noch freien Stücke der Centrotec-Aktie an der Börse Hamburg hin: Hier übernimmt die Ariston Gruppe das Wärmepumpengeschäft. "Hier sorgen die verkaufsfördernden Maßnahmen der Politik für Umsatzsicherheit", sagt ein Händler.
Konjunkturaktien unter Druck
Bei Kion sei das nicht der Fall; wegen der globalen Investitionsunsicherheit geben die Aktien weitere 1,1 Prozent nach. Und dies, obwohl Goldman Sachs die Verkaufsempfehlung zurückgenommen hat und die attraktive Bewertung lobt.
Ähnlich bei Daimler Truck: Die Aktien fallen um 4,4 Prozent, obwohl die Aussagen von CEO Martin Daum positiv gewertet werden: Das Unternehmen sei in seinen wichtigsten Märkten Westeuropa und Nordamerika weiterhin fast ausverkauft und sehe keine Stornierungen, sagte Daum im Interview mit der FAZ. Auch Airbus und MTU fallen um 2,6 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.499,83 -1,2% -41,96 -18,6%
Stoxx-50 3.477,58 -0,8% -27,72 -8,9%
DAX 12.770,51 -1,4% -186,15 -19,6%
MDAX 24.028,93 -1,7% -426,16 -31,6%
TecDAX 2.860,52 -1,3% -37,52 -27,0%
SDAX 11.383,23 -1,4% -165,79 -30,7%
FTSE 7.251,31 -0,4% -30,76 -1,4%
CAC 6.088,20 -1,1% -69,64 -14,9%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,78 +0,01 +1,96
US-Zehnjahresrendite 3,46 +0,01 +1,95
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:10 Do, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 0,9986 -0,1% 0,9983 0,9996 -12,2%
EUR/JPY 143,14 -0,2% 143,19 143,36 +9,4%
EUR/CHF 0,9618 +0,1% 0,9613 1,0417 -7,3%
EUR/GBP 0,8751 +0,4% 0,8719 0,8695 +4,2%
USD/JPY 143,35 -0,1% 143,56 143,42 +24,5%
GBP/USD 1,1412 -0,5% 1,1440 1,1495 -15,7%
USD/CNH (Offshore) 7,0284 +0,2% 7,0251 7,0085 +10,6%
Bitcoin
BTC/USD 19.763,38 -0,3% 19.780,25 19.706,99 -57,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 85,49 85,1 +0,5% +0,39 +20,5%
Brent/ICE 91,70 90,84 +0,9% +0,86 +24,0%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 205,99 214,28 -3,9% -8,29 +250,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.661,11 1.664,65 -0,2% -3,54 -9,2%
Silber (Spot) 18,97 19,25 -1,4% -0,28 -18,6%
Platin (Spot) 892,30 907,83 -1,7% -15,53 -8,1%
Kupfer-Future 3,50 3,51 -0,3% -0,01 -20,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 16, 2022 03:40 ET (07:40 GMT)
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Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,00 | -1,64% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) | 34,10 | -1,16% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 34,62 | -0,83% | |
Fraport AG | 49,46 | -1,67% | |
Hapag-Lloyd AG | 159,80 | -2,32% | |
International Distributions Services PLC Registered Shs | 4,11 | -1,06% | |
KION GROUP AG | 32,14 | -3,13% | |
Lufthansa AG | 6,10 | -1,17% | |
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