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14.02.2013 18:51:32

MÄRKTE EUROPA/Schwache Konjunktur lastet auf Börse und Euro

Von Thomas Leppert Ein deutlicher Rückgang der Wirtschaftsleistung innerhalb der Eurozone hat die Stimmung an den Börsen am Donnerstag getrübt. "Die Lage der Wirtschaft in der Eurozone ist düsterer als befürchtet", sagte Annalisa Piazza von Newedge. Die Investoren zeigten sich überrascht und verkauften den Euro. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,3336 Dollar, nach einem Wechselkurs von 1,3450 am Morgen. Auch an den Börsen ging es deutlich nach unten: Der Dax sank um ein Prozent auf 7.631 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,8 Prozent schwächer bei 2.635 Punkten.

   Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone war im vierten Quartal 2012 gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent gefallen. Volkswirte hatten mit einem Minus von lediglich 0,4 Prozent gerechnet. Damit stand fest, dass sich der wirtschaftliche Absturz der Eurozone im vierten Quartal 2012 fortgesetzt hatte. Für Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, belegten die Daten, wie tief der Währungsraum noch im Sumpf der Schuldenkrise steckt. Während es in den vergangenen Monaten an den Finanzmärkten der Peripherieländer zu deutlichen Entspannungstendenzen kam, gelte dies für die wirtschaftliche Entwicklung nicht.

   Andere Ökonomen sahen erste Anzeichen für ein baldiges Ende der Rezession. So verwies Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil darauf, dass der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Januar kräftig gestiegen ist und mit 47,9 wieder ein Niveau erreichte, das in der Vergangenheit mit einem moderaten Wirtschaftswachstum einherging.

   Während an der Börse Makrothemen das große Bild eintrübten, lief die Berichtssaison auf vollen Touren weiter. Nach den enttäuschenden Zahlen der Societe Generale am Vortag folgte Wettbewerber BNP Paribas. Die nach Marktkapitalisierung größte Bank Frankreichs - wie die Konkurrenten mitten in einer Restrukturierung - will bis 2015 die jährlichen Kosten um zwei Milliarden Euro senken. Die Aktie profitierte und stieg gegen den Trend um drei Prozent auf 46,75 Euro, während der Sektor um 0,4 Prozent nachgab.

   Ebenfalls in Paris verteuerten sich die Papiere von Electricite de France um fünf Prozent. Der französische Energiekonzern will auf die Kostenbremse treten und damit seine Schulden abbauen und gleichzeitig mehr Spielraum für Investitionen schaffen. Seinen Aktionären will der Versorger die Dividende für 2012 auf 1,25 Euro je Aktie mehr als verdoppeln. Der Sektor der Versorger war in Europa mit einem Abschlag von 0,8 Prozent das Schlusslicht.

   Der Corona-Verkauf schmeckte den AB Inbev-Investoren gut, die Aktie schoss um sechs Prozent nach oben. AB Inbev hat sich mit dem Kontrahenten Constellation Brands über den Verkauf des US-Geschäfts der Beteiligung Grupo Modelo SAB geeinigt. "Das spült Inbev fast drei Milliarden Dollar in die Tasche", sagte ein Händler.

   Ein schwaches organisches Wachstum im vergangenen Jahr drückte dagegen auf den Kurs der Nestle-Aktie um 2,3 Prozent. Der Schweizer Nahrungsmittelgigant hat das vergangene Jahr zwar besser abgeschlossen als erwartet, allerdings machte die gedrückte Stimmung der Verbraucher im schuldengeplagten Europa und auch in den USA vor den Nahrungsmittelregalen der Supermärkte nicht Halt.

   Am deutschen Markt zogen die Aktien des Automobil- und Rüstungskonzerns Rheinmetall nach guten Auftragseingängen deutlich an. Die Papiere des Spezialglasherstellers Gerresheimer verteuerten sich nach ebenfalls guten Ergebissen um 4,9 Prozent. Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank trieb die Aktien des Automobilzulieferers Dürr um 7,2 Prozent nach oben.

   Europäische Schlussstände von Donnerstag, den 14. Februar 2013:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.635,35 -21,51 -0,8% 0,0 Stoxx-50 2.628,81 -4,20 -0,2% 2,0 Stoxx-600 287,79 -0,48 -0,2% 2,9 Frankfurt XETRA-DAX 7.631,19 -80,70 -1,0% 0,2 London FTSE-100 6.327,36 -31,75 -0,5% 7,3 Paris CAC-40 3.669,60 -28,93 -0,8% 0,8 Amsterdam AEX 345,84 0,01 0% 0,9 Athen ATHEX-20 345,46 -0,45 -0,1% 11,6 Brüssel BEL-20 2.547,38 13,13 +0,5% 2,9 Budapest BUX 18.869,76 -367,32 -1,9% 3,8 Helsinki OMXH-25 2.374,14 -3,15 -0,1% 7,4 Istanbul ISE NAT. 30 95.983,50 -437,37 -0,5% -1,8 Kopenhagen OMXC-20 531,54 4,19 +0,8% 7,1 Lissabon PSI 20 6.218,03 -48,23 -0,8% 9,1 Madrid IBEX-35 8.306,20 -58,80 -0,7% 1,0 Mailand FTSE-MIB 16.544,95 -167,20 -1,0% 1,7 Moskau RTS 1.588,31 -24,34 -1,5% 4,0 Oslo OBX 433,84 -1,93 -0,4% 5,7 Prag PX 999,06 -10,78 -1,1% -3,8 Stockholm OMXS-30 1.182,91 -2,54 -0,2% 7,1 Warschau WIG-20 2.456,36 -14,85 -0,6% -5,1 Wien ATX 2.416,96 -20,78 -0,9% 0,7 Zürich SMI 7.482,20 -0,02 -0,0% 9,7

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.00 Uhr Mi, 18.07 Uhr EUR/USD 1,3337 -0,59% 1,3417 1,3449 EUR/JPY 124,1446 -1,15% 125,5930 125,6414 EUR/CHF 1,2313 -0,16% 1,2333 1,2349 USD/JPY 93,0910 -0,53% 93,5885 93,4150 GBP/USD 1,5495 -0,11% 1,5511 1,5546 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/flf (END) Dow Jones Newswires

   February 14, 2013 12:21 ET (17:21 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 21 PM EST 02-14-13

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