13.07.2022 09:43:40

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Alles wartet auf die US-Inflation

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer schwächeren Eröffnung präsentieren sich Europas Börsen am Mittwoch. Der DAX fällt im frühen Geschäft um 1 Prozent auf 12.776 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,7 Prozent auf 3.464 Punkte nach. Unter Druck stehen die Stoxx-Subindizes der Autoaktien und der Versicherungstitel, die bis zu 1,9 Prozent abgeben. Auf der Gewinnerseite stehen die Einzelhandelswerte, deren Subindex weitere 0,4 Prozent gewinnt.

"Alles hängt nun von den Inflationsdaten aus den USA für Juni am Nachmittag ab", so ein Marktteilnehmer. Erwartet wird ein Anstieg der Inflationsrate im Juni auf 8,8 von 8,6 Prozent. Schon marginal höhere Werte dürften die Renditen an den Bondmärkten wieder nach oben treiben und die Aussicht auf eine scharfe Inflationsbekämpfung der US-Notenbank untermauern. Unter Druck geraten dürfte dann auch wieder der Euro, der sich am Morgen weiterhin knapp über der Parität hält, nachdem er diese am Dienstag erstmals seit fast 20 Jahren unterschritten hatte - allerdings nur geringfügig und nicht nachhaltig.

Zu den Inflationsdaten gibt es auch andere Stimmen, nach denen der Höhepunkt der Inflation bereits überschritten sein könnte. Die Rohstoffpreise sind in der zweiten Juni-Hälfte bereits deutlich gefallen, und der feste Dollar importiert in den USA Preisstabilität. Geringere US-Inflationsdaten könnten zu einer schnellen Risk-On-Rally an den Märkten führen, meint Chris Harvey von Wells Fargo.

Zudem sind die Ölpreise zuletzt weiter gesunken. Vor diesem Hintergrund sollte zunächst kein stärkerer Druck auf die Aktienkurse entstehen, heißt es. Der DAX dürfte weiter um den 12.800er-Bereich pendeln.

An eine wirkliche Trendwende nach oben glauben Marktteilnehmer zumindest in Europa aber noch nicht. "Dem steht die Gaskrise entgegen", so ein Händler. Durchgreifend entspannen dürfte sich die Lage somit erst dann, wenn nach dem 21. Juli wieder Gas durch Nordstream 1 fließt. Bis dahin läuft die turnusgemäße Wartung der Gas-Pipeline.

Im DAX fallen Mercedes-Benz um 2,5 Prozent, Heidelbergcement um 2,2 Prozent, SAP um 2,6 Prozent und Allianz um 2,1 Prozent. Auf der anderen Seite gewinnen Adidas 1,2 Prozent, Sartorius 0,7 Prozent und Zalando 0,1 Prozent.

In der zweiten Reihe gewinnen Hugo Boss 1,9 Prozent, und Fraport legen mit einer Kaufempfehlung durch Berenberg um 2,1 Prozent zu. Fraport konnte zudem beim Passagieraufkommen im Juni deutlich zulegen, liegt aber damit immer noch 24,1 Prozent unter dem Niveau von Juni 2019 und damit vor dem Pandemiebeginn.

Gute Zahlen von Gerresheimer und Flatexdegiro

Gerresheimer ziehen um 0,9 Prozent an. "Die Erwartungen wurden zumeist leicht übertroffen", sagt ein Händler zu Gerresheimer. Das Ergebnis je Aktie habe die Prognosen sogar deutlich geschlagen. Die Margen seien zwar leicht gesunken zum Vorjahr, "das ist aber noch sehr gering gegenüber den Befürchtungen angesichts der hohen Kosteninflation". Zudem wurde der Ausblick bestätigt.

Auch bei Flatexdegiro seien die Zahlen über den Erwartungen ausgefallen, heißt es. Dies dürfte das Sentiment nach der vor der drei Wochen gesenkten Prognose wieder verbessern. Vor allem der Ausblick auf eine stabile Marge dürfte für Zuversicht sorgen. Im frühen Handel kann sich der Kurs mit einem Minus von 0,3 Prozent knapp behaupten.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.463,82 -0,7% -23,23 -19,4%

Stoxx-50 3.491,46 -0,6% -20,56 -8,6%

DAX 12.776,21 -1,0% -129,27 -19,6%

MDAX 25.601,53 -0,6% -153,65 -27,1%

TecDAX 2.932,19 -0,7% -21,07 -25,2%

SDAX 12.064,34 -0,6% -77,35 -26,5%

FTSE 7.161,74 -0,7% -48,12 -2,4%

CAC 6.011,25 -0,5% -32,95 -16,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,14 +0,01 +1,32

US-Zehnjahresrendite 2,96 -0,01 +1,45

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:17 Mo, 17:42 % YTD

EUR/USD 1,0010 -0,3% 1,0032 1,0077 -12,0%

EUR/JPY 137,24 -0,1% 137,46 138,42 +4,9%

EUR/CHF 0,9816 -0,4% 0,9852 0,9877 -5,4%

EUR/GBP 0,8416 -0,3% 0,8424 0,8470 +0,2%

USD/JPY 137,11 +0,2% 137,03 137,34 +19,1%

GBP/USD 1,1893 +0,0% 1,1909 1,1897 -12,1%

USD/CNH (Offshore) 6,7256 -0,2% 6,7297 6,7152 +5,8%

Bitcoin

BTC/USD 19.511,25 +0,9% 19.465,47 20.410,60 -57,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 96,88 95,84 +1,1% 1,04 +34,2%

Brent/ICE 100,29 99,49 +0,8% 0,80 +33,9%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 175,00 175,10 +1,4% 2,39 +32,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.725,63 1.726,16 -0,0% -0,54 -5,7%

Silber (Spot) 19,01 18,93 +0,4% +0,08 -18,5%

Platin (Spot) 847,59 849,38 -0,2% -1,79 -12,7%

Kupfer-Future 3,28 3,30 -0,4% -0,01 -26,1%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 13, 2022 03:43 ET (07:43 GMT)

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