05.04.2022 18:09:42
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MÄRKTE EUROPA/Schwächer - "Frankreich-Umfrage schockiert"
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einer freundlichen Eröffnung haben die Kurse an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag nachgegeben. Der DAX fiel um 0,6 Prozent auf 14.424 Punkte und schloss fast 180 Punkte unter seinem frühen Tageshoch. Der Euro-Stoxx-50 gab 0,8 Prozent auf 3.918 Punkte ab. In Frankreich sackte der CAC-40 um 1,3 Prozent ab - gedrückt von einer neuen Umfrage zur französischen Präsidentschaftswahl. Laut dieser hat die rechtsgerichtete Marine Le Pen den Abstand zu Staatspräsident Emmanuel Macron so stark verringert, dass der Ausgang nun als offen gilt. Eine andere Umfrage sah Macron allerdings mit 53 Prozent vorn, Le Pen käme laut dieser Erhebung auf 47 Prozent.
"Ein Wahlsieg von Le Pen wäre nicht nur für den französischen Aktienmarkt eine Katastrophe, sondern wohl für die ganze EU und damit auch für den DAX", so ein Händler. Im CAC-40 fielen Societe Generale um 5,6 Prozent, Veolia um 5,3 Prozent und Vinci um 4,1 Prozent. Credit Agricole gaben um 5 Prozent nach und BNP um 4,6 Prozent.
Neues Sanktionspaket treibt Anbieter erneuerbarer Energien
Im Blick stand auch die geplante Runde weiterer Anti-Russland-Sanktionen mit dem EU-Importstopp für russische Kohle. Sie rückte die Energiewerte in den Blick: Besonders die Anbieter erneuerbarer Energien zogen stark an. Nordex stiegen um 7,1 Prozent, Vestas 8,6 Prozent und Encavis um 5,2 Prozent. Für Siemens Energy ginge es 1,1 Prozent nach oben, und im DAX gewannen RWE 2,7 Prozent.
Der Stoxx-Index der europäischen Versorger stieg um 2,1 Prozent, der Index der Öl- und Gaswerte um 1 Prozent. Dagegen verlor der Index der Banken 1,1 Prozent. Der Index der Bautitel gab um 1,8 Prozent nach, und Autoaktien standen mit einem Index-Minus von 2,4 Prozent ebenfalls unter Druck. "Die Lage bleibt labil und angespannt", so ein Marktteilnehmer. Sollten russische Gaslieferungen nach Europa beendet werden, dürften die Märkte deutlich fallen, erwartet er.
Im DAX fielen MTU um 5,2 Prozent. Airbus gaben 4,4 Prozent ab, auch weil ein Anteilseigener etwa 3,4 Millionen Aktien verkaufen will. Daimler Truck fielen um 5,1 Prozent, Siemens um 3 Prozent und Heidelbergcement um 3,2 Prozent.
Internet-Aktien bauen Gewinne aus
Auf der anderen Seite zogen auch Internet-Aktien weiter an. Im DAX gewannen Delivery Hero weitere 4,1 Prozent und Hellofresh 4,5, Zalando konnten sich gut behaupten. Shop-Apotheke zogen mit Aussagen zu einem guten Jahresstart um 3,4 Prozent an, About You um 1,6 Prozent an. Ein Händler meinte, nach dem Ausverkauf der vergangenen Monate setzte sich nun eine Erholung durch.
Neuer Anlauf zur Aareal-Übernahme
Nach der gescheiterten Übernahme der Aareal Bank starten die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge einen erneuten Anlauf zu einem höheren Preis. Wie die Aareal Bank mitteilte, haben sich die Investoren bereits mit den Großaktionären Petrus Advisers, Talomon, Teleios und Vesa über einen Verkauf von 37 Prozent der Stimmrechte geeinigt. Nun prüfen sie ein Übernahmeangebot für die ausstehenden Anteile über 33 Euro je Aktie. Nachdem am Vortag bereits die Spekulation auf ein zweites Gebot die Aktie der Aareal beflügelt hatte, legte die Aktie um weitere 3,4 Prozent auf 32,48 Euro zu.
Kion kassiert 2022er Prognose - wie von Citi erwartet
Kion hat die 2022er Prognose kassiert, für die Citi-Analysten nach der Gewinnwarnung des Konkurrenten Jungheinrich keine Überraschung mehr. Der Kurs gab so auch lediglich um 1 Prozent nach. Als Grund nannte das Unternehmen die andauernden erheblichen Unsicherheiten in den Beschaffungsmärkten, die sich durch den Krieg in Osteuropa sowie durch neuerliche Corona-Lockdowns massiv verstärkt hätten.
Gut kamen die Erstquartalszahlen von Sixt an, der Kurs stieg um 5,2 Prozent. Das Unternehmen profitiere weiter von einer starken Nachfrage und gestiegenen Gebrauchtwagenpreisen, so ein Marktteilnehmer. Die Deutsche Bank sprach von "exzellenten" Geschäftszahlen. Diese seien weit über den Schätzungen der Analysten ausgefallen. Allerdings hieß es einschränkend, die nur bestätigte Prognose impliziere, dass die Restquartale weniger dynamisch verlaufen dürften.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.917,85 -33,27 -0,8% -8,9%
Stoxx-50 3.782,59 +8,09 +0,2% -0,9%
Stoxx-600 463,07 +0,88 +0,2% -5,1%
XETRA-DAX 14.424,36 -93,80 -0,6% -9,2%
FTSE-100 London 7.595,02 +36,10 +0,5% +2,4%
CAC-40 Paris 6.645,51 -85,86 -1,3% -7,1%
AEX Amsterdam 736,02 -1,78 -0,2% -7,8%
ATHEX-20 Athen 2.162,39 -4,21 -0,2% +1,0%
BEL-20 Brüssel 4.242,80 +15,46 +0,4% -1,6%
BUX Budapest 43.787,00 -1610,52 -3,5% -13,7%
OMXH-25 Helsinki 4.931,78 +10,06 +0,2% -11,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 2.590,15 +13,16 +0,5% +27,9%
OMXC-20 Kopenhagen 1.803,16 +33,53 +1,9% -3,3%
PSI 20 Lissabon 6.000,57 +100,17 +1,7% +9,5%
IBEX-35 Madrid 8.623,30 +102,50 +1,2% -1,0%
FTSE-MIB Mailand 24.960,38 -215,48 -0,9% -7,9%
RTS Moskau 1.004,78 -46,90 -4,5% -37,0%
OBX Oslo 1.151,31 +1,98 +0,2% +7,7%
PX Prag 1.364,21 -8,52 -0,6% -4,3%
OMXS-30 Stockholm 2.132,52 -3,92 -0,2% -11,9%
WIG-20 Warschau 2.123,49 -34,30 -1,6% -6,3%
ATX Wien 3.252,63 -55,44 -1,7% -13,9%
SMI Zürich 12.376,97 +36,10 +0,3% -3,9%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,62 +0,11 +0,80
US-Zehnjahresrendite 2,55 +0,15 +1,04
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:19 Uhr Mo, 17:59 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0918 -0,5% 1,0971 1,0993 -4,0%
EUR/JPY 134,89 +0,1% 134,43 134,91 +3,1%
EUR/CHF 1,0147 -0,2% 1,0158 1,0176 -2,2%
EUR/GBP 0,8336 -0,3% 0,8358 0,8382 -0,8%
USD/JPY 123,53 +0,6% 122,56 122,72 +7,3%
GBP/USD 1,3097 -0,1% 1,3124 1,3115 -3,2%
USD/CNH (Offshore) 6,3795 +0,1% 6,3663 6,3737 +0,4%
Bitcoin
BTC/USD 45.755,49 -1,6% 46.749,89 45.624,99 -1,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 102,89 103,28 -0,4% -0,39 +39,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.920,37 1.932,79 -0,6% -12,43 +5,0%
Silber (Spot) 24,31 24,53 -0,9% -0,22 +4,3%
Platin (Spot) 970,90 989,95 -1,9% -19,05 +0,0%
Kupfer-Future 4,79 4,78 +0,1% +0,01 +7,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 05, 2022 12:10 ET (16:10 GMT)
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