10.02.2023 18:23:39
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MÄRKTE EUROPA/Sehr schwach - Rüstungsaktien gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Freitag mit deutlichen Verlusten geschlossen. "Die Nervosität nimmt zu, die schon beinahe überbordende optimistische Stimmung der vergangenen sechs Wochen droht zu kippen", kommentierte CMC. Nachdem die Anleger wochenlang sowohl Zins- als auch Rezessionssorgen verdrängt und stattdessen die Fantasie eines Goldlöckchen-Szenarios gehandelt hätten, merkten sie nun, dass alles andere als klar sei, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickelten oder was die Zentralbanken tatsächlich tun würden, hieß es. Der DAX schloss 1,4 Prozent niedriger bei 15.308 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gab 1,2 Prozent auf 4.198 Punkte nach.
Größtes Risiko für die Börse bleibe weiterhin eine Rezession, die durch einen Fehler der Notenbanken ausgelöst werde, so CMC weiter. In ihrem Bestreben, die Inflation in den Griff zu bekommen, könnten sie der Wirtschaft am Ende mehr schaden als notwendig. Wieviel geldpolitische Eingriffe in diese Richtung noch nötig seien, darüber dürften auch die Inflationsdaten aus den USA in der kommenden Woche entscheiden. Dem Aktienmarkt stehe möglicherweise eine weitere unruhige Woche bevor. "Grund genug, ein paar Gewinne aus der Rally erst einmal in Sicherheit zu bringen."
Yeezy reißt Adidas in den Keller
Adidas brachen mit Abgaben von 10,9 Prozent ein. Der Sportartikelhersteller hatte bei den Jahreszahlen 2022 die Erwartungen verfehlt und sah das Risiko weiterer Umsatz- und Gewinnbelastungen. Im laufenden Jahr könnte selbst ein operativer Verlust eintreten. Hauptgrund ist weiter die Trennung von Rapper Kanye West und hohen, bereits produzierten Beständen seiner Yeezy-Kollektion. "Adidas hatte schon mehrfach Social-Media-Fails", kommentierte ein Händler. Man habe sich in einem hochvolatilen, stimmungsgetriebenen Markt langfristig von einer Person abhängig gemacht und leide nun unter den Folgen. Im Blick des Marktes stünden nun die Restrukturierungsschritte des neuen Adidas-CEO Björn Gulden.
Laut der DZ Bank bleiben die Unternehmensziele für 2023 weit hinter den Konsenserwartungen zurück. Zwar prüfe das Unternehmen weiterhin Optionen zur Nutzung des Bestands an Yeezy-Produkten, berücksichtige für 2023 jedoch ein Szenario, in dem gar keine Yeezy-Artikel mehr verkauft werden.
Die Inditex-Aktie reagierte mit Abschlägen von 4,6 Prozent auf den Tarifabschluss zwischen dem Konzern und den beiden Gewerkschaften CCOO und UGT in Spanien. Im Schnitt werden die Gehälter um 20 Prozent angehoben, was weit über der aktuellen Inflationsrate liegt.
Die Aktien von Standard Chartered fielen in London um 5 Prozent. Die Spekulation über ein angebliches Übernahmeinteresse der First Abu Dhabi Bank (FAB) hatte sich in Luft aufgelöst, nachdem FAB erklärt hatte, kein Angebot zu prüfen. Von Analystenseite hieß es dazu, die Hoffnungen seien ohnehin unbegründet gewesen. Schließlich hätte der Takeover Code in Großbritannien dies zurzeit gar nicht zugelassen.
Saab AB gewannen in Stockholm gegen den fallenden Markt 11,8. Der schwedische Rüstungshersteller erreichte die hauseigenen Ziele von 5 Prozent Umsatz- und 13 Prozent EBIT-Wachstum und übererfüllte diese beim freien Cashflow sogar signifikant, wie die Analysten der Citi urteilten. Der Ausblick ist sogar fast doppelt so hoch wie vom Markt erwartet: Saab rechnet für 2023 nun mit einem Umsatzwachstum von rund 15 Prozent, der Konsens sah nur 8 Prozent. Dazu wird auch noch die Dividende erhöht. Auch andere Titel lagen gut im Markt: Rheinmetall gewannen 2,6 Prozent, Bae Systems 0,8 Prozent oder Thales 2,5 Prozent.
Solide Zahlen von Carl Zeiss Meditec
Als solide wurden die Geschäftszahlen von Carl Zeiss Meditec im Handel bezeichnet. Der Kurs legte um 0,9 Prozent zu. Der deutliche Umsatzanstieg gefalle, etwas überraschend sei aber das Ausmaß des Margendrucks. So schrumpfte die EBIT-Marge auf 12,8 Prozent, während sie im Vorjahr noch bei 18,1 Prozent gelegen hatte. Entsprechend fiel das EBIT auf 60,3 nach 74,4 Millionen Euro. Carl Zeiss führt das unter anderem auf höhere Investition, aber auch den Rückgang von chirurgischen Verbrauchsmaterialien für Covid zurück. Im Jahresausblick wird die Marge wieder bei 19 bis 21 Prozent erwartet.
L'Oreal reagierten mit Abschlägen von 0,8 Prozent auf die Geschäftszahlen. Diese sind laut Jefferies solide ausgefallen. Die Margen blieben aber geringfügig hinter den Erwartungen zurück. Bei den Abgaben dürfte es sich auch um Gewinnmitnahmen gehandelt haben, nachdem das Papier seit Jahresbeginn um mehr als 13 Prozent gestiegen war.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.197,94 -52,20 -1,2% +10,7%
Stoxx-50 3.893,36 -18,66 -0,5% +6,6%
Stoxx-600 457,89 -4,42 -1,0% +7,8%
XETRA-DAX 15.307,98 -215,44 -1,4% +9,9%
FTSE-100 London 7.882,45 -28,70 -0,4% +6,2%
CAC-40 Paris 7.129,73 -58,63 -0,8% +10,1%
AEX Amsterdam 752,22 -4,83 -0,6% +9,2%
ATHEX-20 Athen 2.609,64 -8,27 -0,3% +15,9%
BEL-20 Brüssel 3.887,49 -34,52 -0,9% +5,0%
BUX Budapest 46.007,11 +70,65 +0,2% +5,1%
OMXH-25 Helsinki 4.961,36 -75,43 -1,5% +4,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 4.984,57 Handel ausgesetzt -16,2%
OMXC-20 Kopenhagen 1.900,80 -14,32 -0,7% +3,6%
PSI 20 Lissabon 5.926,73 +19,65 +0,3% +3,9%
IBEX-35 Madrid 9.117,40 -126,10 -1,4% +10,8%
FTSE-MIB Mailand 27.268,17 -235,58 -0,9% +15,9%
RTS Moskau 971,95 -6,03 -0,6% +0,1%
OBX Oslo 1.127,31 +4,35 +0,4% +3,4%
PX Prag 1.380,41 -8,36 -0,6% +14,9%
OMXS-30 Stockholm 2.200,77 -34,60 -1,5% +7,7%
WIG-20 Warschau 1.848,04 -48,20 -2,5% +3,1%
ATX Wien 3.443,89 -30,97 -0,9% +11,4%
SMI Zürich 11.130,46 -87,27 -0,8% +3,7%
* zu Vortagsschluss
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,36 +0,07 -0,21
US-Zehnjahresrendite 3,73 +0,07 -0,15
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:08 Do, 17:35 % YTD
EUR/USD 1,0670 -0,7% 1,0735 1,0747 -0,3%
EUR/JPY 140,27 -0,7% 141,15 140,88 -0,1%
EUR/CHF 0,9865 -0,4% 0,9894 0,9890 -0,3%
EUR/GBP 0,8847 -0,2% 0,8865 0,8848 -0,0%
USD/JPY 131,46 -0,0% 131,51 131,08 +0,3%
GBP/USD 1,2061 -0,5% 1,2108 1,2147 -0,3%
USD/CNH (Offshore) 6,8243 +0,5% 6,8069 6,7881 -1,5%
Bitcoin
BTC/USD 21.597,42 -0,7% 21.864,00 22.506,00 +30,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 79,50 78,06 +1,8% +1,44 -1,2%
Brent/ICE 86,35 84,50 +2,2% +1,85 +0,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 54,35 52,73 +3,1% +1,62 -28,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.860,16 1.861,30 -0,1% -1,15 +2,0%
Silber (Spot) 22,02 22,03 -0,0% -0,00 -8,1%
Platin (Spot) 950,70 961,00 -1,1% -10,30 -11,0%
Kupfer-Future 4,01 4,10 -2,1% -0,09 +5,2%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 10, 2023 12:23 ET (17:23 GMT)
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adidas ADRs | 114,00 | 3,64% | |
BAE Systems PLC (spons. ADRs) | 59,50 | -1,65% | |
BAE Systems plc | 15,19 | 3,02% | |
Carl Zeiss Meditec AG | 56,80 | 0,71% | |
Inditex S.A. (Industria de Diseno Textil) | 53,52 | 2,61% | |
L'Oreal S.A. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1/5th Sh | 65,00 | 2,36% | |
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