29.04.2021 09:53:45

MÄRKTE EUROPA/"Sell on Good News" nach Zahlen - Autos bremsen DAX

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte starten uneinheitlich in den Donnerstag. Der DAX tendiert kaum verändert bei 15.290 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,4 Prozent an auf 4.030 Punkte. Deutlicher nach oben geht es in London, hier steigt der FTSE-100 um 0,6 Prozent.

Während Öl- und Rohstoffwerte sowie Telekom-Aktien und antizyklische Konsumgüterhersteller auf der Gewinnerseite stehen, wird der DAX wird vor allem von schwachen Auto-Aktien ausgebremst. Hier verlieren VW 2,5 Prozent, Daimler 1,4 Prozent und BMW 0,6 Prozent. Grund sind Aussagen von Ford: Der US-Konkurrent hat zwar die Analystenerwartungen deutlich geschlagen, im ersten Quartal fiel ein Gewinn je Aktie von 89 Cent an, dem eine Schätzung von 22 Cent gegenüber stand. Die Chip-Knappheit werde den Gewinn nun aber stark belasten, der bereinigte Vorsteuergewinn in diesem Jahr werde um 2,5 Milliarden Dollar gedrückt, warnte Ford. Die Halbleiter-Knappheit soll laut Ford im laufenden Quartal ihren Höhepunkt erreichen und sich im dritten Quartal langsam zu entspannen beginnen. "Das ist ein klarer Cross-Read für die europäischen Autohersteller", so ein Händler.

Aber auch sonst werden gute Unternehmenszahlen in vielen Fällen zu Gewinnmitnahmen genutzt: BASF fallen um 0,9 Prozent, obwohl der Konzern die Erwartungen an das erste Quartal geschlagen und den Ausblick erhöht hat. Ähnlich ist die Entwicklung bei STMicro, die um 4 Prozent fallen, oder bei Aixtron, die um 9 Prozent einbrechen. Auch Clariant geraten trotz besserer Zahlen unter Druck: "Derzeit prägt das Motto 'Sell on good News' den Markt", sagt ein Händler.

Unilever, Nemetschek und KlöCo nach Zahlen rauf

Lediglich bei einigen ausgewählten Titeln werden gute Zahlen in steigende Kurse umgesetzt: So bei Unilever, die um 3,6 Prozent steigen, oder beim TecDAX-Wert Nemetschek, dessen Kurs um knapp 6 Prozent nach oben schießt.

Im Stahlbereich sind die Zahlen von Klöckner stark ausgefallen. Das Unternehmen hat das beste Quartal seit zwölf Jahren hinter sich. Die Stahlnachfrage ziehe global wieder an, Preise und Lieferzeiten stiegen schnell, Analysten würden derzeit Stahlaktien mit ihren Empfehlungen lieben und die Zahlen wie eben von Klöckner diesen Optimismus auch rechtfertigen. "Dazu kommt die anhaltende Spekulation um den Börsengang von Xom", so der Händler mit Blick auf deren Metallhandels-Plattform. Untermauert werde dies vom Sprung der digitalen Umsätze auf einen Anteil von 45 Prozent nach 35 Prozent im Vorjahr.

US-Notenbank stimmt optimistisch - aber schwächerer Dollar bremst

Übergeordnet zeigen sich Marktteilnehmer trotz des verhaltenen Starts aber auch für den DAX nach wie vor optimistisch: "Die US-Notenbank Fed bleibt locker und die erwarteten US-Infrastrukturprogramme stützen die Konjunkturerwartungen", so ein Händler. Der DAX dürfte deshalb in den oberen Bereich der jüngsten Handelsspanne zwischen 15.100 und gut 15.500 Punkten steigen.

Allerdings bremst auch der Euro den exportorientierten DAX: Er legt nach der Fed-Sitzung weiter zu auf 1,2125 Dollar. Laut US-Notenbankchef Jerome Powell ist es für eine Diskussion um einen Ausstieg aus den Anleihenkäufen noch zu früh. Außerdem will die Fed den Markt auf eine solche vorbereiten. Zugleich hat die Fed die starke Konjunktur betont, aber auch die Risiken aufgrund der Pandemie.

"Eine Straffung der US-Geldpolitik wird kommen, aber bis dahin wird die Konjunktur so stark sein, dass Wirtschaft und Börse damit umgehen können", erwartet ein weiterer Marktteilnehmer. Aufschlüsse darüber könnten am Nachmittag erste Zahlen zur US-Wirtschaft im ersten Quartal geben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.030,17 0,38 15,14 13,44

Stoxx-50 3.413,60 0,56 19,12 9,82

DAX 15.289,68 -0,02 -2,50 11,45

MDAX 33.176,11 0,62 204,25 7,73

TecDAX 3.532,21 0,54 19,09 9,94

SDAX 16.376,57 0,02 4,03 10,92

FTSE 7.005,65 0,60 41,98 7,79

CAC 6.348,42 0,66 41,44 14,36

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,22 0,01 -0,46

US-Zehnjahresrendite 1,65 0,03 -1,03

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mi, 17:34 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2119 -0,05% 1,2125 1,2099 -0,8%

EUR/JPY 131,95 +0,19% 131,69 131,62 +4,6%

EUR/CHF 1,1040 +0,10% 1,1028 1,1037 +2,1%

EUR/GBP 0,8675 -0,29% 0,8700 0,8694 -2,9%

USD/JPY 108,88 +0,25% 108,61 108,79 +5,4%

GBP/USD 1,3969 +0,22% 1,3939 1,3919 +2,2%

USD/CNH 6,4645 -0,19% 6,4769 6,4748 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 54.429,26 -0,801 54.868,75 54.443,50 +87,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,18 63,86 +0,5% 0,32 +32,0%

Brent/ICE 67,63 67,27 +0,5% 0,36 +31,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.780,96 1.780,90 +0,0% +0,06 -6,2%

Silber (Spot) 26,39 26,18 +0,8% +0,22 -0,0%

Platin (Spot) 1.224,10 1.221,50 +0,2% +2,60 +14,4%

Kupfer-Future 4,54 4,50 +1,0% +0,05 +28,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

April 29, 2021 03:54 ET (07:54 GMT)

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