10.08.2023 12:42:44
|
MÄRKTE EUROPA/Siemens-Schwäche bremst DAX aus
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Donnerstagmittag im Plus. Der DAX legt um 0,4 Prozent auf 15.919 Punkte zu. Hier belastet die Schwäche des DAX-Schwergewichts Siemens, die Aktie verliert nach Zahlenausweis knapp 7 Prozent. Für den Euro-Stoxx-50 geht es dagegen deutlicher um 0,8 Prozent auf 4.352 Punkte nach oben. Unter den Sektoren stellen die Versicherer mit einem Plus von 2 Prozent die Gewinner, hier legten Allianz und Munich Re überzeugende Geschäftszahlen vor. Industrials bilden mit minus 0,9 Prozent das Schlusslicht, auch hier drückt die Schwäche von Siemens. Die Berichtssaison für das zweite Quartal hat am Donnerstag in Deutschland ihren letzten großen Höhepunkt. Während die Quartalszahlen für die Einzelwerte die Impulse liefern, sind es die US-Verbraucherpreise, die für den Gesamtmarkt von hoher Bedeutung sind.
Nach zwölf Rückgängen in Serie könnte die Jahresrate der US-Inflation erstmals wieder ansteigen. Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, verweist darauf, dass sich die Preise im Juli des vergangenen Jahres nicht verändert hätten. Von daher führe nun jeder Mini-Preisanstieg zu einer höheren Jahresrate. Sollten die Preise allerdings im Monatsvergleich, wie von Volkswirten erwartet, nur um 0,2 Prozent zulegen, könnte die Fed dies als Erreichen ihres Inflationsziels werten und im September die ersehnte Zinspause einlegen. "Jeder Hinweis darauf, dass wir uns in den USA bei der Gesamtinflation kurzfristig auf einem Tiefpunkt befinden, könnte auch dazu führen, dass die Fed auf ihrer September-Sitzung über eine weitere Zinserhöhung nachdenkt", heißt es dagegen von Marktstrategen Michael Hewson von CMC Markets. Denn nach einem Tief könnte die Inflation wieder steigen.
Allianz nach gutem zweiten Quartal plus 3 Prozent
Die Allianz (+3,2%) hat im zweiten Quartal von höheren Preisen und Volumina in der Schaden-Unfall-Versicherung sowie von einem starken US-Geschäft in der Leben- und Krankenversicherung profitiert. Europas größter Versicherer schnitt besser ab als von Analysten erwartet. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die Allianz. Die Zu- und Abflüsse in der Vermögensverwaltung werten die Analysten der Citi positiv.
Die Deutsche Telekom (-0,8%) schloss das zweite Quartal bei Umsatz und bereinigtem Konzernüberschuss zwar schwächer als im Vorjahr und auch als erwartet ab, operativ wurden die Erwartungen aber übertroffen. Auch den Jahresausblick hob der DAX-Konzern noch einmal an.
Henkel (+0,6%) gibt sich nach dem ersten Halbjahr optimistischer für das Gesamtjahr und hat die Erwartungen beim Umsatz erneut und nun auch beim Gewinn hochgeschraubt.
Munich Re (+2,2 Prozent) hat im zweiten Quartal zwar weniger verdient. Belastungen in der Schaden-Unfall-Rückversicherung unter anderem durch höhere Großschäden konnten durch bessere Ergebnisse in der Leben-Rückversicherung und beim Erstversicherer Ergo nicht ausgeglichen werden. Positiv wird an der Börse aber der Anstieg der Preise um 5,1 Prozent in der Juli-Erneuerung gewertet. Zudem sieht der Konzern nun eine höhere Wahrscheinlichkeit, die Ziele zu übertreffen.
Drittes Quartal bei Siemens "etwas enttäuschend"
Die Geschäftszahlen zum dritten Quartal von Siemens (-7,0%) stufen die Analysten der Deutschen Bank als "etwas enttäuschend" ein. Positiv heben sie die Aufträge und ein Book-to-Bill-Verhältnis von 1,28 hervor, das auf einige Großaufträge im Bereich Mobility zurückzuführen sei. Der Umsatz verfehlte den Konsens um 2 Prozent, bei einem organischen Wachstum von 10 Prozent. Das EBITA lag 5 Prozent unter den Erwartungen mit einer Marge von 15,3 Prozent, die sich 50 Basispunkte darunter bewegte. Siemens bestätigte ihre Prognose für ein organisches Konzernwachstum, senkte jedoch den Ausblick für Digital Industries. Von den Kollegen der Citi heißt es, dass eine Abschwächung im Chinageschäft nach den Ergebnissen der Wettbewerber erwartet worden sei, aber die Aufträge im Bereich Digital Industries (DI) dennoch hinter den Erwartungen zurück blieben.
Rheinmetall geben um 2,6 Prozent nach. Das Ergebnis je Aktie liegt deutlich unter den Erwartungen, die anderen Kennziffern haben die Prognosen lediglich getroffen. "Der große Trigger nach oben ist in den Zahlen nach wie vor nicht zu sehen", so ein Marktteilnehmer. Das führe nun erst einmal zu Gewinnmitnahmen. Dass der Auftragseingang endlich anziehe, sei bekannt gewesen.
Knorr-Bremse legen um 3,6 Prozent zu. Ein Marktteilnehmer wertet die Geschäftszahlen als "überzeugend". Ordereingang, Umsätze sowie operatives EBIT seien oberhalb der Markterwartung ausgefallen, auch der freie Cashflow überzeuge.
===
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.351,89 +0,8% 34,56 +14,7%
Stoxx-50 3.994,36 +0,3% 10,34 +9,4%
DAX 15.918,51 +0,4% 65,93 +14,3%
MDAX 28.243,48 +0,8% 217,32 +12,5%
TecDAX 3.139,95 +0,0% 1,50 +7,5%
SDAX 13.408,25 +0,3% 43,27 +12,4%
FTSE 7.587,65 +0,0% 0,35 +1,8%
CAC 7.380,13 +0,8% 58,09 +14,0%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,52 +0,03 -0,05
US-Zehnjahresrendite 4,00 -0,01 +0,12
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1026 +0,5% 1,0994 1,0980 +3,0%
EUR/JPY 158,55 +0,5% 158,27 157,67 +13,0%
EUR/CHF 0,9627 -0,0% 0,9631 0,9629 -2,7%
EUR/GBP 0,8636 +0,1% 0,8636 0,8630 -2,4%
USD/JPY 143,79 +0,1% 143,98 143,61 +9,7%
GBP/USD 1,2770 +0,4% 1,2731 1,2721 +5,6%
USD/CNH (Offshore) 7,2214 -0,1% 7,2225 7,2337 +4,2%
Bitcoin
BTC/USD 29.501,98 -0,0% 29.514,04 29.740,31 +77,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 84,13 84,40 -0,3% -0,27 +6,7%
Brent/ICE 87,28 87,55 -0,3% -0,27 +5,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 39,03 39,82 -2,0% -0,79 -51,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.922,28 1.914,31 +0,4% +7,97 +5,4%
Silber (Spot) 22,81 22,68 +0,6% +0,13 -4,8%
Platin (Spot) 901,33 892,80 +1,0% +8,53 -15,6%
Kupfer-Future 3,81 3,78 +0,7% +0,03 -0,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 10, 2023 06:42 ET (10:42 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Henkel AG & Co. KGaA (spons. ADRs)mehr Nachrichten
06.11.24 |
Henkel-Aktie verliert: Henkel traut sich im Gesamtjahr mehr zu (Dow Jones) | |
13.08.24 |
Henkel-Aktie höher: Mittel- bis langfristige Ambition sollen bereits früher realisiert werden (finanzen.at) |
Analysen zu Henkel AG & Co. KGaA (spons. ADRs)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Allianz SE Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Sh | 31,00 | 0,00% | |
Allianz | 313,30 | -0,60% | |
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) | 32,00 | 0,63% | |
Deutsche Telekom AG | 32,26 | 0,12% | |
Henkel AG & Co. KGaA (spons. ADRs) | 18,40 | 0,00% | |
Henkel KGaA St. | 74,20 | -1,07% | |
Henkel KGaA Vz. | 83,98 | -1,06% | |
Jungheinrich AG | 24,90 | -0,08% | |
Knorr-Bremse | 76,10 | 0,93% | |
Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in Muenchen Unsponsored American Depos | 10,20 | -0,97% | |
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) | 521,00 | -0,84% | |
Rheinmetall AG | 753,00 | 0,67% | |
Siemens AG (spons. ADRs) | 102,00 | 0,99% | |
Siemens AG | 205,75 | 0,44% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 21 732,05 | 0,02% |