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25.05.2018 18:18:45

MÄRKTE EUROPA/Spanien-Krise treibt Anleger in sichere Häfen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach Italien nun Spanien: Die politischen Krisen in der Eurozone haben die Börsen weiter im Zaum und die Anleger in Trab gehalten. Ein Misstrauensvotum gegen die Regierung Mariano Rajoy in Madrid trieb Anleger in so genannte sichere Häfen. Der Goldpreis stieg in Euro gerechnet auf den höchsten Stand seit September. Verlierer war der Euro, er fiel gegen Dollar und Yen auf neue Jahrestiefs, und auch gegen den Schweizer Franken stand er stark unter Druck.

Am deutschen Anleihenmarkt gingen die Renditen in den freien Fall über, zehnjährige Bundesanleihen notierten nur noch mit 0,40 Prozent Rendite, am Donnerstag waren es noch etwa 0,5 Prozent gewesen. Die europäischen Aktienmärkte drehten mehrheitlich ins Minus, nur der DAX konnte nach einem überraschend stabilen ifo-Geschäftsklimaindex noch ein moderates Plus verteidigen. Der deutsche Leitindex legte letztlich um 0,6 Prozent auf 12.938 Punkte zu. Der Ibex in Madrid fiel dagegen um 1,7 Prozent und der Mailänder Leitindex gab um 1,3 Prozent nach - der Euro-Stoxx-50 verlor 0,2 Prozent auf 3.515 Zähler.

Bankenwerte reagieren auf steigende Risikoaufschläge

Besonders stark unter Druck standen spanische Bankenwerte: BBVA verloren 2,8 und Santander 2,7 Prozent. Sabadell und Bankia büßten 1,8 bzw. 2,4 Prozent ein - der europäischen Branchenindex im Euro-Stoxx-50 sank um 1,9 Prozent. Als Favorit für die wahrscheinlichen Neuwahlen in Spanien galt die populistische Ciudadanos-Bewegung. Sie gilt zwar als weniger extrem als die neuen italienischen Regierungsparteien. Zusammen mit der allgemeinen Verunsicherung durch die neue italienische Regierung dürfte eine Regierungskrise in Spanien aber dazu beitragen, dass die Risikoaufschläge innerhalb des Euroraums weiter zulegen werden, wie Commerzbank-Volkswirt Ralf Solveen sagte.

Ebenfalls stärker abwärts ging es mit den Indizes der Öl- und Gaswerte sowie der Versorger im Stoxx-50, die Subindizes ermäßigten sich um 1,9 bzw. 1,0 Prozent. Händler verwiesen auf weiter sinkende Ölpreise. Brentöl verbilligt sich um 3,1 Prozent - belastet von Spekulationen über eine Ausweitung der Ölförderung. Der russische Ölminister Alexander Nowak hatte gesagt, dass Russland und andere Ölförderländer auf dem Opec-Treffen im Juni über eine Lockerung der Fördergrenzen sprechen wollten. Unter den Versorgerwerten gaben Endesa und Enel 2,8 bzw. 2,3 Prozent ab.

Vonovia und Lufthansa profitieren vom Umfeld

Im DAX stiegen Vonovia mit den fallenden Renditen um 2,2 Prozent. Lufthansa legten dank der fallenden Ölpreise um 1,8 Prozent zu. Auf der Verliererseite standen Daimler mit einem Abschlag von 0,2 Prozent. Händler verwiesen auf Berichte, wonach ein umfangreicher Rückruf wegen Manipulationen bei Diesel-Fahrzeugen drohe. Bayer stiegen am Tag der HV um 0,8 Prozent, obwohl der Konzern die Synergieerwartungen aus der Monsanto-Übernahme leicht reduziert hat.

In London zogen BT um 3,3 Prozent an. Aus dem Handel war zu vernehmen, dass es Interesse von Beteiligungsunternehmen und Infrastrukturfonds an der BT-Netzsparte Openreach geben soll. In der zweiten Reihe des deutschen Markts gaben Rocket Internet um 3,8 Prozent nach. Die Beteiligung Global Fashion Group hatte trotz einer gestiegenen Kundenzahl im ersten Quartal den Verlust ausgeweitet. Nach einer Kapitalerhöhung schlossen Medigene 3,7 Prozent tiefer.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.515,36 -6,40 -0,2% +0,3%

Stoxx-50 3.117,13 +0,35 +0,0% -1,9%

Stoxx-600 391,08 +0,54 +0,1% +0,5%

Frankfurt XETRA-DAX 12.938,01 +82,92 +0,6% +0,2%

London FTSE-100 London 7.730,28 +13,54 +0,2% +1,7%

Paris CAC-40 Paris 5.542,55 -5,89 -0,1% +4,3%

Amsterdam AEX Amsterdam 562,77 +1,16 +0,2% +3,3%

Athen ATHEX-20 Athen 1.998,30 -30,84 -1,5% -4,1%

Brüssel BEL-20 Brüssel 3.857,06 -3,00 -0,1% -3,0%

Budapest BUX Budapest 35.758,06 -134,56 -0,4% -9,2%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.261,83 -11,69 -0,3% +8,8%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 127.631,74 +2856,36 +2,3% -9,5%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 993,89 +3,79 +0,4% -3,0%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.661,99 -51,53 -0,9% +4,1%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.826,50 -169,50 -1,7% -2,2%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.398,15 -350,93 -1,5% +4,8%

Moskau RTS Moskau 1.169,93 -3,70 -0,3% +1,3%

Oslo OBX Oslo 794,01 -10,00 -1,2% +6,9%

Prag PX Prag 1.087,50 -15,92 -1,4% +0,9%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.586,98 -6,59 -0,4% +0,6%

Warschau WIG-20 Warschau 2.213,24 -0,02 -0,0% -10,1%

Wien ATX Wien 3.405,35 -28,80 -0,8% +1,5%

Zürich SMI Zürich 8.759,08 -11,86 -0,1% -6,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:34 Do, 17:19 % YTD

EUR/USD 1,1669 -0,43% 1,1705 1,1727 -2,9%

EUR/JPY 127,59 -0,34% 128,07 128,01 -5,7%

EUR/CHF 1,1563 -0,46% 1,1607 1,1623 -1,3%

EUR/GBP 0,8759 +0,01% 0,8759 1,1406 -1,5%

USD/JPY 109,34 +0,12% 109,43 109,16 -2,9%

GBP/USD 1,3323 -0,46% 1,3362 1,3375 -1,4%

Bitcoin

BTC/USD 7.518,35 -0,1% 7.638,16 7.558,32 -45,0%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,67 -0,65 -0,06

Deutschland 10 Jahre 0,40 0,47 -0,03

USA 2 Jahre 2,48 2,52 0,58

USA 10 Jahre 2,93 2,98 0,52

Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,80 70,71 -4,1% -2,91 +13,5%

Brent/ICE 76,25 78,79 -3,2% -2,54 +16,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.304,19 1.304,58 -0,0% -0,39 +0,1%

Silber (Spot) 16,55 16,66 -0,6% -0,11 -2,3%

Platin (Spot) 902,00 911,50 -1,0% -9,50 -3,0%

Kupfer-Future 3,09 3,10 -0,3% -0,01 -7,3%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 25, 2018 12:19 ET (16:19 GMT)

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