Einfach Bitcoin kaufen: Mit dem Code "FINANZEN" sparen Sie 21% der Gebühren für 6 Monate bei Coinfinity. Jetzt loslegen -w-
12.06.2017 18:46:44

MÄRKTE EUROPA/Tech-Aberverkauf zieht Europas Märkte in die Tiefe

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Einbruch der großen US-Technologieaktien an Wall Street hat am Montag einen Wirbelsturm an Europas Börsen ausgelöst. Der Stoxx-Index der europäischen Technologie-Aktien brach um 3,6 Prozent ein. Angesichts der bevorstehenden US-Zinserhöhung bei gleichzeitiger historischer Überbewertung der Aktien plus einer negativen Studie von Goldman Sachs zur Branche seien endlich die Dämme gebrochen, hieß es im Handel. Auch die großen Indizes mussten Federn lassen: Der Dax verlor 1 Prozent auf 12.690 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,2 Prozent auf 3.544 Zähler nach unten. Die Nasdaq hatte am Freitag 1,8 Prozent verloren und gibt auch am Montag nach.

   Nach Einschätzung von Goldman Sachs hat die stark marktüberdurchschnittliche Entwicklung der FAAMG-Aktien (Facebook, Amazon, Apple, Microsoft und Alphabet-Google) in der Zwischenzeit zu Verzerrungen geführt wie extremen Positionierungen. Bei den FAAMG-Aktien handele es sich um zyklische Wachstumswerte, die aber immer stärker wie stabile Konsumgüterwerte behandelt worden seien und somit auch mit einer ähnlich negativen Korrelation zur Zinsentwicklung und sogar noch geringerer Volatilität. Es wird erwartet, dass die Fed am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte anheben wird.

US-Techgiganten büßen 100 Milliarden USD an Marktkapitalisierung ein "Investoren haben mega-nervös auf den Report von Goldman Sachs zur Überbewertung einzelner Tech-Aktien reagiert", sagte Thomas Altmann, Portfolio-Manager bei QC Partners. Die Bewegung dürfte zudem durch Algo-Traders verstärkt worden sein. Die US-Technologiegiganten hatten am Freitag 100 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung verloren. Allerdings hatten sie zuvor seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump über 700 Milliarden Dollar gewonnen. Zudem hatten Amazon und Alphabet-Google die 1.000-Dollar-Marke erreicht, "ein guter Anlass, einmal Geld vom Tisch zu nehmen", wie ein Marktteilnehmer sagte.

   Abverkauft wurden in Europa vor allem Chip-Werte. So brachen STMicro um 8,9 Prozent ein, ASML um 3,9 Prozent, Dialog Semiconductor um 6,7 Prozent und Infineon um 4,8 Prozent. Im TecDax verloren Siltronic 4,7 Prozent, der Index selbst gab um 2,7 Prozent nach. Selbst nur entfernt als Technologiewerte einzuordnende Aktien wie Logitech verloren 6,6 Prozent. Für Softwarefirmen wie Atos ging es 4,6 Prozent, für SAP 3,6 Prozent und für Sage 1,8 Prozent nach unten.

Sieg von En Marche kann Pariser Börse nicht stützen Für keine erkennbare Bewegung an der Pariser Börse sorgte der Wahlsieg der Partei von Präsident Emmanuel Macron in der ersten Runde bei der Parlamentswahl in Frankreich. Der CAC-40-Index gab um 1,1 Prozent nach und liegt damit auf Linie mit den meisten Börsen Europas. "Das war so nicht anders erwartet worden", sagte ein Händler. Auch wenn es sich um ein historisches Ereignis für das Land handele, habe die Börse die Wahl immer nur unter dem Aspekt "marktfreundlich und europafreundlich" gewertet. Hier gebe es seit der Präsidentenwahl keine neuen Erkenntnisse.

   "Darüber hinaus darf man aber nicht vergessen, was für eine Erschütterung der französischen Politlandschaft das ist", so der Händler weiter: "Immerhin hat hier eine Bewegung gewonnen, die es vor zwei Jahren nicht einmal gab. Außerdem sind die Sozialisten fast nicht mehr existent. Die En-Marche-Bewegung von Macron hat über 32 Prozent erzielt, die Sozialisten liegen nur knapp um 10 Prozent.

Rotation in Düngemittelhersteller Geld floss in die Hersteller von Düngemitteln. K+S stiegen um 4 Prozent, in Oslo zogen Yara um 2,4 Prozent an. Uralkali und Belarus wollen laut Presseberichten am Dienstag über eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit sprechen. Das könnte die Preise stabilisieren und damit die Kurse in der gesamten Branche stützen.

   Liberbank haussierten in Madrid mit Aufschlägen von mehr als 40 Prozent. Grund waren ein Leerverkaufsverbot der spanischen Aufsicht sowie eine positive Studie von Kepler Cheuvreux. Die Liberbank-Aktie war in der vergangenen Woche nach der Übernahme der Banco Popular durch Santander um 40 Prozent eingebrochen. Ursächlich war die Sorge der Anleger, dass Liberbank wegen der faulen Kredite in der Bilanz zu einer Kapitalerhöhung gezwungen werden könnte. Diese Sorge ist nach Einschätzung von Kepler aber übertrieben.

   Im SDAX zogen Hornbach Holding um 2,8 Prozent an. Die Hornbach-Gruppe hat im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres deutlich zugelegt und den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Die Warburg-Analysten sprachen von einer positiven Überraschung. Erfreulich sei vor allem die Verbesserung der Bruttomarge, habe diese doch in den vergangenen Jahren stets unter Druck gestanden. Daneben kam es im SDAX zum Abverkauf von einzelnen Nebenwerten - Bet-at-Home verloren 11,6 Prozent und Hypoport 6 Prozent.

Pfund fällt unter die Marke von 1,27 Dollar Die optimistische Einschätzung des Wahlausgangs in Großbritannien ist zu Wochenbeginn einer neuen Skepsis am Markt gewichen. Während es am Freitag noch hieß, der harte Brexit sei abgewählt worden, sind am Montag differenziertere Töne zu hören. Letztlich sei es unklar, ob nun die harten oder weichen Brexit-Befürworter durch die Wahl gestützt werden, sagte ein Analyst. Hinzu komme, dass eine mögliche Beteiligung der rechten DUP an der nächsten Regierung für Probleme sorgen könnte.

   Am Wochenende hatte sich der irische Ministerpräsident Enda Kenny besorgt über eine mögliche Regierungskoalition der britischen Konservativen mit der nordirischen Democratic Unionist Party gezeigt. Die Bemühungen zur Bildung einer Minderheitsregierung unter Beteiligung der rechten DUP sollten den Friedensprozess in Nordirland nicht gefährden. Nichts dürfe das Karfreitagsabkommen - den Friedensvertrag für Nordirland aus dem Jahr 1998 - in Gefahr bringen. Das Pfund wertete auf 1,2656 Dollar ab.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.543,95 -42,12 -1,2% +7,7% Stoxx-50 3.181,93 -28,14 -0,9% +5,7% Stoxx-600 386,62 -3,77 -1,0% +7,0% XETRA-DAX 12.690,44 -125,28 -1,0% +10,5% FTSE-100 London 7.511,87 -15,46 -0,2% +5,2% CAC-40 Paris 5.240,59 -59,12 -1,1% +7,8% AEX Amsterdam 521,89 -5,41 -1,0% +8,0% ATHEX-20 Athen 2.079,52 +6,63 +0,3% +19,5% BEL-20 Bruessel 3.899,49 -46,93 -1,2% +8,1% BUX Budapest 35.334,48 -76,53 -0,2% +10,4% OMXH-25 Helsinki 4.035,85 -40,86 -1,0% +9,7% ISE NAT. 30 Istanbul 122.252,79 +721,91 +0,6% +28,0% OMXC-20 Kopenhagen 1.002,31 -2,57 -0,3% +13,4% PSI 20 Lissabon 5.298,93 -40,93 -0,8% +12,4% IBEX-35 Madrid 10.842,40 -135,90 -1,2% +15,9% FTSE-MIB Mailand 20.910,23 -212,19 -1,0% +8,7% RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% -9,6% OBX Oslo 640,77 +6,62 +1,0% +3,7% PX-GLOB Prag 1.319,73 -4,53 -0,3% +10,1% OMXS-30 Stockholm 1.638,80 -16,00 -1,0% +8,0% WIG-20 Warschau 2.295,01 -35,71 -1,5% +17,8% ATX Wien 3.168,56 -40,71 -1,3% +21,0% SMI Zuerich 8.807,85 -38,00 -0,4% +7,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:18 Uhr Fr, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1201 -0,11% 1,1212 1,1190 +6,5% EUR/JPY 122,89 -0,55% 123,57 123,79 -0,0% EUR/CHF 1,0856 -0,04% 1,0860 1,0852 +1,4% EUR/GBP 0,8852 +0,75% 0,8786 1,1383 +3,9% USD/JPY 109,71 -0,44% 110,20 110,62 -6,1% GBP/USD 1,2654 -0,85% 1,2762 1,2738 +2,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,25 45,83 +0,9% 0,42 -18,5% Brent/ICE 48,66 48,15 +1,1% 0,51 -17,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.265,85 1.266,40 -0,0% -0,56 +9,9% Silber (Spot) 16,94 17,20 -1,5% -0,26 +6,4% Platin (Spot) 942,65 940,20 +0,3% +2,45 +4,3% Kupfer-Future 2,62 2,65 -1,1% -0,03 +4,0% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   June 12, 2017 12:16 ET (16:16 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 16 PM EDT 06-12-17

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu SAP SE (spons. ADRs)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

ASML NV 650,70 0,09% ASML NV
Atos SE 0,79 -2,30% Atos SE
HORNBACH Holding 81,10 0,50% HORNBACH Holding
K+S AG (spons. ADRs) 5,20 -2,80% K+S AG (spons. ADRs)
Logitech S.A. 35,00 8,56% Logitech S.A.
Sage PLC 15,61 0,26% Sage PLC
SAP SE (spons. ADRs) 224,00 0,90% SAP SE (spons. ADRs)
Siltronic AG 46,76 -1,85% Siltronic AG
STMicroelectronics N.V. 24,18 0,31% STMicroelectronics N.V.
Yara International ASA 26,60 0,34% Yara International ASA

Indizes in diesem Artikel

SDAX 13 525,67 -0,24%
EURO STOXX 498,39 -0,08%