01.11.2013 18:55:31

MÄRKTE EUROPA/Telekom-Werte zum Wochenausklang im Fokus

Von Thomas Leppert Etwas leichter haben Europas Aktienmärkte den ersten Handelstag im November beendet. Die Umsätze waren im Vergleich zu den vergangenen Tagen recht dünn. Dies lag zum einen daran, dass in einigen Bundesländern und in Österreich die Anleger auf Grund des Feiertages "Allerheiligen" bereits im verlängerten Wochenende waren. Zum anderen machte die Berichtssaison eine Pause. Weitgehend ignoriert wurden günstig ausgefallene Konjunkturdaten aus China und den USA. Der Dax verlor 0,3 Prozent auf 9.008 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,5 Prozent auf 3.052 Punkte nach.

   Für Gesprächsstoff unter den Börsianern sorgte vor allem die Telekom-Branche. Angeblich ist der US-Konzern AT&T an einer Elefantenhochzeit mit der britischen Vodafone interessiert. Das heizte die Konsolidierungsfantasie in der Branche erneut an. Der Sektor-Index gewann 1,0 Prozent und stand an der Spitze bei den Branchen. Angeführt wurde er vom Schwergewicht Vodafone, die Aktie schloss mit einem Plus von 3,6 Prozent bei 232,50 Pence. Die Aktien der Deutschen Telekom zogen um 0,2 Prozent auf 11,62 Euro in diesem Fahrwasser geringfügig an.

   Grund für die eher verhaltene Reaktion der Vodafone-Aktie sind Zweifel, ob die Politik eine derart marktdominierende Stellung des fusionierten Konzerns auf dem weltweiten Telekommarkt zulassen würde. Zudem stellen es Fragen bezüglich der Finanzierung. Vodafone bringt es derzeit auf eine Börsenbewertung von 178 Milliarden Dollar. An anderer Stelle wurde darauf hingewiesen, dass das Thema Fusionen in der Telekombranche bereits heiß gelaufen sei. Immerhin habe der Telekomsektor seit Ende Juni bereits um 30 Prozent zugelegt.

   Nach einer Gewinnwarnung der japanischen Tochter Nissan stand die Renault-Aktie unter Druck, sie schloss 5 Prozent leichter bei 61,29 Euro. Nissan begründete die gesenkte Erwartung mit dem schwachen Automarkt in Europa und mit bei Rückrufaktionen angefallenen Kosten. Ein Marktteilnehmer sprach von einer "massiven" Korrektur der Gewinnerwartungen. Ungeachtet der Probleme bei Renault bauten VW ihre jüngsten Gewinne nach gut ausgefallenen Geschäftszahlen zur Wochenmitte um weitere 0,7 Prozent aus. Insgesamt gab der Branchenindex um 0,7 Prozent nach.

   Im Bankensektor ging es für den Kurs der Royal Bank of Scotland mit einem Minus von 7,5 Prozent drastisch abwärts. Das Institut hat Quartalszahlen vorgelegt und außerdem die Schaffung einer internen "Bad Bank" angekündigt, in der Vermögenswerte im Volumen von 38 Milliarden Pfund Sterling abgeladen werden sollen. "Anderswo im Sektor gibt es weniger Probleme und mehr Chancen", merkte ein Analyst an.

   Am Devisenmarkt stand der Euro zum Dollar weiter auf der Verliererseite. Mit dem nachlassenden Inflationsdruck in der Eurozone ist die Europäische Zentralbank wieder stark in den Fokus der Anleger gerückt. Es gibt bereits Stimmen, die eine rasche Leitzinssenkung durch die Währungshüter nicht ausschließen. Der Euro hatte dies am Vortag mit einem Rutsch auf unter 1,36 Dollar quittiert und fiel am Freitag auch unter die Marke von 1,35 Dollar.

   Der Dollar profitierte dagegen von einem guten ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe aus den USA. Mit 56,4 Punkten nach 56,2 im September lag der Index im Oktober deutlich oberhalb der Markterwartung. Für Ralf Umlauf von der Helaba deuten die Daten daraufhin, dass sich die konjunkturelle Erholung der USA fortsetzt. Im Devisenhandel wachsen damit die Befürchtungen, dass die Fed mit dem Tapering schon früher als im März beginnen könnte. Dies stärkte den Dollar.

=== Europäische Schlussindizes am Freitag, 1. November: . . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.052,14 -15,81 -0,5% 15,8 . Stoxx-50 2.873,77 -4,65 -0,2% 11,5 . Stoxx-600 321,50 -0,87 -0,3% 15,0 Frankfurt XETRA-DAX 9.007,83 -26,09 -0,3% 18,3 London FTSE-100 6.734,74 3,31 +0,0% 14,2 Paris CAC-40 4.273,19 -26,70 -0,6% 17,4 Amsterdam AEX 391,20 -0,72 -0,2% 14,1 Athen ATHEX-20 390,88 -3,64 -0,9% 26,2 Brüsel BEL-20 2.888,68 -15,67 -0,5% 16,7 Helsinki OMXH-25 2.754,52 9,34 +0,3% 24,6 Istanbul ISE NAT. 30 93.101,95 -1556,60 -1,6% -4,7 Kopenhagen OMXC-20 580,37 2,07 +0,4% 17,0 Lissabon PSI 20 6.245,84 -7,58 -0,1% 10,3 Madrid IBEX-35 9.838,30 -69,60 -0,7% 20,5 Mailand FTSE-MIB 19.164,26 -187,26 -1,0% 17,8 Moskau RTS 1.475,18 -5,24 -0,4% -3,4 Oslo OBX 491,50 2,43 +0,5% 19,8 Prag PX 1.014,44 -0,68 -0,1% -2,3 Stockholm OMXS-30 1.278,42 -5,11 -0,4% 15,7 Züich SMI 8.221,80 -12,49 -0,2% 20,5

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 9.02 Uhr Do, 17.42 Uhr EUR/USD 1,3483 -0,45% 1,3544 1,3590 EUR/JPY 133,2023 0,22% 132,9146 133,5416 EUR/CHF 1,2308 -0,01% 1,2308 1,2313 USD/JPY 98,7985 0,67% 98,1370 98,2830 GBP/USD 1,5916 -0,53% 1,6000 1,6047 === Kontakt zum Autor: redaktion@wallstreetjournal.de

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   November 01, 2013 13:23 ET (17:23 GMT)

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