07.10.2016 16:32:50
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MÄRKTE EUROPA/US-Arbeitsmarktdaten schaffen keine Klarheit
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas unter den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten setzen am Freitagnachmittag keine nachhaltigen Akzente an Europas Börsen. Die US-Wirtschaft hat im September 156.000 neue Stellen geschaffen und damit weniger als die erwarteten 170.000. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5 Prozent von 4,9 Prozent, erwartet war eine unerwartete Lesung. Während die Daten schlechter als prognostiziert ausgefallen sind und die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts im Dezember etwas zurückgehen dürfte, so sind sie doch nicht schlecht genug, damit eine Zinserhöhung im Dezember gänzlich vom Tisch wäre.
Damit dürfte sich das Rätselraten über den Zeitpunkt des nächsten Zinsschritts fortsetzen, heißt es im Handel. Der Dax verliert 0,5 Prozent auf 10.515 Punkte, während es für den Euro-Stoxx-50 um 0,6 Prozent auf 2.833 nach unten geht. Die Helaba spricht von soliden Arbeitsmarktzahlen, die einer Straffung der US-Geldpolitik im Verlauf des vierten Quartals nicht entgegenstünden. Allerdings sei der Lohndruck weiterhin nur als moderat zu bezeichnen. Auch der Anstieg der Arbeitslosenquote sowie die stagnierende Unterbeschäftigungsquote zeugen nicht von unmittelbarem Handlungsdruck, heißt es.
Pfund-Absturz stützt Börse in London Gegen den Trend geht es mit den Notierungen an der Londoner Börse um 0,7 Prozent nach oben. Ein Einbruch im britischen Pfund über Nacht treibt den dortigen Aktienmarkt an die Spitze in Europa. Auch die Minenwerte profitieren davon und machen den Sektorindex der Rohstoffwerte mit einem Plus von 1,3 Prozent zum größten Gewinner in Europa. Mit einem sogenannten "Flash-Crash" war das Pfund kurzfristig über 6 Prozent abgestürzt. Aktuell handelt es mit 1,2413 Dollar noch immer 1,5 Prozent leichter gegenüber dem Vortag. Ein schwächeres Pfund erhöht die Exportchancen der britischen Unternehmen und befeuert den Aktienmarkt.
Auslöser für den Pfund-Absturz könnten Kommentare des französischen Präsidenten Francis Hollande gewesen sein, der harte Verhandlungen mit Großbritannien über den Brexit forderte. Die Aussagen seien auf einen dünnen Handel gestoßen und hätten eine verstärkte Eigendynamik im Computerhandel ausgelöst. Die Reaktion zeigt laut der Commerzbank, dass der britische EU-Austritt das Potenzial hat, die Märkte gehörig in Unordnung zu bringen - vor allem dann, sollte es keinen vernünftigen Deal zwischen der EU und Großbritannien geben. Schwache britische Konjunkturdaten sorgen am Vormittag zudem für weiteren Druck auf das Pfund.
RWE fallen nach Innogy-Börsendebüt - EON legen zu Die RWE-Aktie gerät mit dem Börsendebüt von Innogy unter Druck und stellt mit einem Minus von 6,2 Prozent den größten DAX-Verlierer. "Die frühen Innogy-Kurse sind alles andere als ein Kurstreiber für RWE", sagt ein Händler. Vom ersten Innogy-Kurs von 37,30 Euro sei es zügig abwärts gegangen. Zudem könne noch immer der eine oder andere Investor aus RWE in Innogy umschichten. Aktuell gehen Innogy bei 35,88 Euro um und notieren damit leicht unter dem Ausgabepreis von 36 Euro.
Umgekehrt liegen Eon mit plus 2,9 Prozent an der DAX-Spitze. Die "neue Eon" ist das Pendant zu Innogy, da dort unter dem alten Namen die neuen Energien stecken. Die fossilen Energieträger wurden dagegen bei der Tochter Uniper untergebracht, die 1,1 Prozent im Minus notieren. Zudem profitieren Eon auch von einem Bericht der Rheinischen Post, wonach der schwedische Investor Cevian, der auch bei Thyssenkrupp und ABB aktiv ist, einen Einstieg mit 10 Prozent bei Eon prüfe.
Gute Nachrichten für Deutsche Bank Deutsche Bank zeigen sich weiter auf Erholungskurs und legen 0,6 Prozent zu. Hier würden weitere Short-Positionen geschlossen, nachdem die Financial Times vermeldet hatte, die Bank erwäge einen Börsengang des Vermögensverwalters DWS. Analysten bezifferten dessen Wert auf 8 Milliarden Euro. Mit Marshall Wace und Discovery Capital hätten zudem zwei Hedgefonds ihre Short-Positionen in Deutsche Bank abgebaut.
Zudem treibt ein Bericht des Handelsblatts, wonach DAX-Konzerne prüfen, ob der Kauf von Aktien der Deutschen Bank möglich sei, sollte sie zu einer Kapitalerhöhung gezwungen sein. An der Eurex waren am Vortag Call-Optionen auf Deutsche Bank Spitzenreiter beim Umsatz, was auf weiter steigende Kurse schließen lässt.
Delta Lloyd hoffen auf versüßtes Angebot Nach der Ablehnung des Übernahmeangebots der NN Group für DELTA LLOYD steigt der Kurs Letzterer um 2 Prozent. "Wir betrachten die Ablehnung von Delta Lloyd zum jetzigen Stand der Verhandlungen als Versuch, einen höheren Preis zu erzielen", sagt Albert Ploegh von ING. Das Angebot könne durchaus "versüßt" werden, der Analyst hält aus Bewertungsgründen einen Übernahmepreis von 5,80 bis 6,10 Euro je Delta-Aktie für möglich. Die NN Group bietet 5,30 Euro je Delta-Lloyd-Aktie. NN geben 1,3 Prozent nach.
Dialog Semiconductor im TecDax steigen um 2,5 Prozent. Morgan Stanley hat die Aktien auf "Overweight" nach zuvor "Equalweight" hochgestuft. Evonik fallen hingegen um 3,8 Prozent auf 29,75 Euro nach einer Aktienplatzierung durch Bank of America-Merrill Lynch. Es wurden 12,8 Millionen Aktien zum Preis von 30,08 Euro platziert, wie es im Handel heißt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.997,53 -0,80 -24,05 -8,26 Stoxx-50 2.826,24 -0,87 -24,67 -8,84 DAX 10.494,89 -0,70 -73,91 -2,31 MDAX 21.276,14 -1,31 -282,94 2,41 TecDAX 1.793,07 -0,85 -15,45 -2,06 SDAX 9.273,75 -0,08 -7,55 1,93 FTSE 7.040,52 0,58 40,56 12,79 CAC 4.448,64 -0,70 -31,46 -4,06 Bund-Future 163,87% -0,27 7,88DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Do, 17:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1198 +0,67% 1,1124 1,1169 +3,1% EUR/JPY 115,2965 -0,27% 115,6139 116,23 -26,1% EUR/CHF 1,0947 +0,22% 1,0923 1,0945 +0,6% EUR/GBP 0,9008 +1,94% 0,8923 1,1326 +22,3% USD/JPY 102,97 -0,94% 103,95 104,04 -12,3% GBP/USD 1,2427 -0,32% 1,2467 1,2652 -15,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,30 50,44 -0,3% -0,14 +16,1% Brent/ICE 52,15 52,51 -0,7% -0,36 +16,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.259,82 1.254,70 +0,4% +5,12 +18,8% Silber (Spot) 17,52 17,31 +1,2% +0,21 +26,8% Platin (Spot) 972,00 964,20 +0,8% +7,80 +9,0% Kupfer-Future 2,17 2,16 +0,8% +0,02 +0,8% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
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October 07, 2016 10:02 ET (14:02 GMT)
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Deutsche Bank AG | 18,54 | 1,80% | |
E.ON sp. ADRs | 10,90 | 2,83% | |
Evonik AG | 17,31 | 0,46% | |
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RWE AG (spons. ADRs) | 29,20 | 2,82% |