13.09.2023 09:30:39

MÄRKTE EUROPA/Weitere Abschläge - Gebot treibt Hamburger Hafen

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung an den europäischen Börsen bleibt eingetrübt, dazu halten sich viele Akteure vor anstehenden wichtigen Ereignissen zurück. Der DAX liegt kurz nach dem Handelsstart 0,4 Prozent zurück bei 15.645 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,4 Prozent nach unten. Am deutschen Aktienmarkt sorgt ein Übernahmeangebot aus der Schweiz für Hamburger Hafen für Gesprächsstoff und einen stark steigenden Kurs der Aktie.

"Die Lage trübt sich ein", meint ein Marktteilnehmer zum Gesamtmarkt. Druck gehe von den steigenden Ölpreisen und den wieder anziehenden Renditen am langen Ende aus sowie von den leichteren Vorlagen aus den USA aus.

"Es ist dieser Teufelskreis aus Inflation und Zinsen, der die Aktienmärkte im Moment ausbremst", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Das 10-Monatshoch beim Ölpreis schüre die Angst vor einer länger hoch bleibenden Inflation, und diese Angst lasse wiederum die Zinsen steigen. "Wir sind zum wiederholten Mal an dem Punkt angekommen, an dem die hohen Zinsen zum Bremsklotz für die Wirtschaft und die Aktienmärkte werden", so der Vermögensverwalter.

Derweil ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung der EZB am Donnerstag deutlich gestiegen, sie liegt nun bei rund 70 Prozent. Hintergrund ist ein Agenturbericht, wonach die EZB die Inflationsprognose für 2024 anheben wird. Am Anleihemarkt ziehen die Renditen im Frühhandel leicht an.

Im Blick stehen die US-Verbraucherpreise im August, über die am Nachmittag berichtet wird. Sie sind ein wichtiger Datenpunkt für die US-Notenbank und deren nächste Woche anstehende Zinsentscheidung. Nach den Preisdaten am Nachmittag dürfte der Markt dann auf die Sitzung der EZB warten. Und über allem hängt der nahende große September-Verfalltag an den Terminbörsen am Freitag.

Hamburger Hafen haussieren

Am Aktienmarkt liegt der Subindex der Banken an der Spitze mit plus 0,3 Prozent, dahinter liegen die Versicherer (+0,1%). Die Papiere aus dem Finanzsektor profitieren tendenziell vom erhöhten Zinsniveau, das unter anderem das klassische Kreditgeschäft lukrativer macht.

Der Kurs von Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) macht einen Satz um 47 Prozent auf 16,94 Euro. Die Stadt Hamburg holt die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) bei ihrer börsennotierten Hafengesellschaft ins Boot. MSC mit Sitz in der Schweiz bietet 16,75 Euro je HHLA-Aktie. In einer Vereinbarung mit der Stadt Hamburg wurde zudem festgelegt, dass die Stadt letztlich 50,1 Prozent an dem Unternehmen halten wird und MSC 49,9 Prozent.

Hapag Lloyd geben um 0,8 Prozent nach, in der Schweiz Kühne & Nagel um 0,7 Prozent. Der Investor Kühne hatte jüngst Interesse bekundet, mit Hapag Lloyd HHLA zu übernehmen.

Teamviewer ziehen um 3,2 Prozent an. Das Unternehmen reduziert seinen Trikotsponsorvertrag mit dem Fußballklub Manchester United (ManU) ab der Saison 2024/2025 und erwartet dadurch "erheblich Einsparungen" bei den Marketingausgaben.

Positiv bewerten Marktteilnehmer die Perspektiven von Morphosys (+3,7%). Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Morphosys-Wirkstoff Tulmimetostat zur Behandlung von Gebärmutterkrebs den Fast-Track-Status erteilt.

Fraport geben um 1,3 Prozent nach. Im August ist das Fluggastaufkommen um 12,9 Prozent gestiegen, und das Frachtaufkommen hat nach dem schwachen ersten Halbjahr nun etwas zugelegt. "Die Richtung stimmt, auch wenn die Aufwärtsdynamik etwas abnimmt", so ein Marktteilnehmer.

Im DAX geht es für Bayer nach einem negativen Analystenkommentar um 2,7 Prozent nach unten.

BP-Chef geht - Split bei Novo Nordisk

Beim Ölriesen BP (-1,5%) nimmt derweil der Unternehmenschef überraschend seinen Hut. Hintergrund sind frühere Beziehungen am Arbeitsplatz. Er war seit 2020 im Amt und wird vorübergehend vom BP-Finanzchef ersetzt.

An der dänischen Börse halbiert sich der Kurs des Pharmariesen Novo Nordisk. Hintergrund ist ein Aktiensplit, statt einer halten Aktionäre ab sofort zwei Aktien.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.225,32 -0,4% -16,95 +11,4%

Stoxx-50 3.949,37 -0,4% -15,16 +8,2%

DAX 15.645,48 -0,4% -70,05 +12,4%

MDAX 26.958,04 -0,5% -131,83 +7,3%

TecDAX 3.056,38 -0,7% -20,49 +4,6%

SDAX 13.006,98 -0,2% -27,59 +9,1%

FTSE 7.514,73 -0,2% -12,80 +1,0%

CAC 7.229,05 -0,3% -23,83 +11,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,66 +0,02 +0,09

US-Zehnjahresrendite 4,29 +0,01 +0,41

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:10 Di, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0736 -0,2% 1,0742 1,0726 +0,3%

EUR/JPY 158,12 -0,1% 158,21 157,86 +12,7%

EUR/CHF 0,9576 -0,1% 0,9581 0,9569 -3,2%

EUR/GBP 0,8620 +0,1% 0,8620 0,8600 -2,6%

USD/JPY 147,28 +0,1% 147,28 147,18 +12,3%

GBP/USD 1,2456 -0,3% 1,2460 1,2473 +3,0%

USD/CNH (Offshore) 7,2918 -0,1% 7,2879 7,3049 +5,3%

Bitcoin

BTC/USD 25.972,34 -0,5% 25.866,46 26.142,14 +56,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 89,14 88,84 +0,3% +0,30 +13,8%

Brent/ICE 92,30 92,06 +0,3% +0,24 +12,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 34,70 34,70 -0,0% -0,00 -57,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.910,36 1.913,55 -0,2% -3,20 +4,7%

Silber (Spot) 22,84 23,10 -1,1% -0,26 -4,7%

Platin (Spot) 908,03 915,03 -0,8% -7,00 -15,0%

Kupfer-Future 3,75 3,76 -0,3% -0,01 -1,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 13, 2023 03:31 ET (07:31 GMT)

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