18.07.2023 12:49:42

MÄRKTE EUROPA/Wenig bewegt - Telekomsektor schwach

FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig bewegt zeigen sich Europas Börsen am Dienstagmittag. Im Handel ist von einem weitgehend impulslosen Geschäft die Rede. Impulse könnten von den beiden Sitzungen der US-Notenbank und der EZB in der kommenden Woche ausgehen, so CMC. Obwohl die Fed nach den Juni-Inflationsdaten erst einmal tief durchatmen könne, bleibe die Sorge darüber, dass die Kerninflation noch immer mehr als doppelt so hoch sei wie gewünscht. "Die Fed will sich am Ende nicht nachsagen lassen müssen, im Kampf gegen die Inflation zu wenig getan zu haben", heißt es.

Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 16.057 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,1 Prozent auf 4.354 niedriger. Positiv werden an der Börse die Aussagen von US-Finanzministerin Janet Yellen zur US-Konjunktur gewertet. Sie sagte, sie rechne nicht mit einer Rezession aufgrund der sich abschwächenden Inflation und der guten Beschäftigungslage in den USA. Am Nachmittag stehen dann aus den USA die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im Juni im Mittelpunkt. Sollten die Daten im Rahmen der Erwartung ausfallen, würde dies die Erwartung einer weichen Landung der US-Wirtschaft unterstreichen.

Negative US-Vorgaben belasten Telekomsektor

Telekommunikation stellt den mit Abstand schwächsten Sektor in Europa, er fällt um 1,8 Prozent. Hier belasten die schwachen US-Vorgaben, wo einzelne Titel wie AT&T und Verizon um bis um die 7 Prozent abgestürzt waren. Vodafone und Orange fallen bis zu 1,9 Prozent, Deutsche Telekom sogar 2,8 Prozent. "Hier zeigt sich die vorher schon latente Verkaufsbereitschaft in defensiven Branchen", kommentiert ein Händler. Denn der Grund für den US-Einbruch betreffe Europäer gar nicht, er gehe auf Sorgen um Altlasten aus bleiummantelten Kabeln in den USA zurück. Die Telekom-Tochter T-Mobile US dürfte als Anbieter von Mobilfunk kaum über entsprechende Kabel verfügen.

Novartis (+3,3%) hob nach einem starken ersten Halbjahr die Unternehmensprognosen für das Gesamtjahr an und will zudem eigene Aktien im Wert bis zu 15 Milliarden US-Dollar bis Ende 2025 zurückkaufen. Für das laufende Jahr rechnet Novartis nun mit Umsatzwachstum im hohen anstatt mittleren einstelligen Prozentbereich. Beim operativen Gewinn des Kerngeschäfts rechnet der Konzern mit niedrigen zweistelligen Prozentwachstumsraten anstatt hohen einstelligen. Novartis übertraf im zweiten Quartal mit dem Konzernumsatz und dem Kerngewinn je Aktie die Erwartungen um 3 bzw. 8 Prozent, wie Citi-Analyst Andrew Baum feststellt.

In Deutschland wird Atoss Software (+8,4%) nach einem starken ersten Halbjahr zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Atoss geht nun für das Gesamtjahr von einem Gesamtumsatz von mindestens 142 Millionen Euro und einer EBIT-Marge von um die 30 Prozent aus. Die bisherige Prognose hatte auf Erlöse von 135 Millionen und eine Marge von 27 Prozent gelautet.

Keine echten Neuigkeiten sehen Händler hinter dem Kursplus von 3,6 Prozent bei Covestro. "Angesichts der Spekulationen über eine Übernahme durch Adnoc, glaubt dann jeder, es gebe Neuigkeiten und ein anderer wisse mehr", sagt ein Händler mit Verweis auf den Ölkonzern aus Abu Dhabi. Dadurch könnten schnell Spekulationsblasen entstehen. Auch BASF legen zu - um 1,7 Prozent, Lanxess um 1,1 Prozent.

Immobilienaktien profitieren von positiven Kommentaren der Analysten der Deutschen Bank. So wurden Vonovia (+2,8%) auf "Buy" nach "Hold" erhöht und TAG Immobilien (+2,3%) auf "Hold" nach "Sell".

Ocado mit Sprung nach Zahlen

Die Aktien von Ocado springen in London um knapp 15 Prozent nach oben dank besserer Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr. Der Anbieter von Technologie und Online-Lebensmittelhändler konnte sowohl die EBITDA- als auch die Cashflow-Prognosen schlagen, wie es von den Analysten bei RBC Capital Markets heißt. Zudem sei auch das "übermäßig ambitionierte" Mittelfristziel bekräftigt worden.

Unter Druck stehen die Aktien von Befesa (-1,6%). Am Markt kommt der überraschende Weggang von CFO Wolf Lehmann schlecht an. Dieser war bereits seit 2014 und damit vor dem Börsengang bei dem Recycling-Unternehmen tätig. Ersetzt wird er durch Rafael Perez, der ebenfalls schon lange im Unternehmen ist.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.355,54 -0,0% -1,25 +14,8%

Stoxx-50 3.928,68 +0,1% 3,77 +7,6%

DAX 16.060,67 -0,0% -7,98 +15,4%

MDAX 27.912,05 +0,7% 187,29 +11,1%

TecDAX 3.196,39 -0,1% -3,12 +9,4%

SDAX 13.575,13 +0,6% 75,54 +13,8%

FTSE 7.413,35 +0,1% 6,93 -0,6%

CAC 7.292,34 +0,0% 0,68 +12,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,40 -0,07 -0,17

US-Zehnjahresrendite 3,76 -0,05 -0,12

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:28 Uhr Mo, 18:21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1255 +0,1% 1,1247 1,1233 +5,1%

EUR/JPY 155,61 -0,2% 155,76 156,13 +10,9%

EUR/CHF 0,9657 -0,1% 0,9660 0,9666 -2,4%

EUR/GBP 0,8582 -0,2% 0,8594 0,8591 -3,0%

USD/JPY 138,26 -0,3% 138,48 138,98 +5,4%

GBP/USD 1,3116 +0,3% 1,3086 1,3076 +8,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1795 +0,0% 7,1786 7,1806 +3,6%

Bitcoin

BTC/USD 30.000,24 -0,8% 30.066,25 30.206,75 +80,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,55 74,15 +0,5% +0,40 -6,1%

Brent/ICE 78,77 78,50 +0,3% +0,27 -5,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 25,34 25,10 +0,9% +0,23 -68,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.963,66 1.955,13 +0,4% +8,54 +7,7%

Silber (Spot) 24,93 24,88 +0,2% +0,05 +4,0%

Platin (Spot) 985,08 980,50 +0,5% +4,58 -7,8%

Kupfer-Future 3,82 3,84 -0,4% -0,02 +0,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 18, 2023 06:50 ET (10:50 GMT)

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