Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
13.09.2022 18:23:40

MÄRKTE USA/Aktien beschleunigen Talfahrt - Zinsangt nach Preisdaten

NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen beschleunigt sich die Talfahrt der Kurse am Dienstag im Handelsverlauf. Nachdem die Anleger an den vergangenen Tagen in Erwartung leicht gesunkener Verbraucherpreise im August und eines bereits gesehenen Inflationshöhepunkts noch kräftig Aktien kauften, fällt die Enttäuschung nun, nachdem es anders gekommen ist, umso größer aus.

Im Monatsvergleich stiegen die Preise minimal um 0,1 Prozent auf eine Jahresrate von 8,3 Prozent, wobei lediglich 8,0 Prozent erwartet wurden. In der Kernrate fiel der Anstieg mit 0,6 Prozent doppelt so hoch aus wie erwartet und beträgt auf Jahressicht 6,3 Prozent; hier wurden 6,0 Prozent erwartet.

Der Dow-Jones-Index rutscht mit den so noch befeuerten Zinserhöhungserwartungen gegen Mittag (Ortszeit New York) um 2,5 Prozent ab auf 31.560 Punkte. Der S&P-500 verliert 2,9 Prozent. Noch härter trifft es die Nasdaq-Indizes, die um bis zu 4 Prozent nachgeben, weil die dort stärker vertretenen Wachstums- und Technikaktien als besonders zinsempfindlich gelten.

Marktzinsen steigen

An der Erwartung einer weiteren großen Zinserhöhung in den USA um 75 Basispunkte in der kommenden Woche dürften die Preisdaten zwar nichts ändern, damit hat sich der aber Markt abgefunden bzw. angefreundet, zumal ein entschiedenes Vorgehen gegen die Inflation als alternativlos gilt. Was die Annahmen für das Zinserhöhungstempo in der Zeit danach betrifft, bedeutet der unerwartet fortgesetzte Preisanstieg aber eine klare Enttäuschung. Die Commerzbank spricht von einer beunruhigend hohen Kernteuerung.

Am Zinsterminmarkt werden für die Zinserhöhung in der kommenden Woche nun auch 100 Basispunkte für möglich gehalten - allerdings mit einer noch relativ geringen Wahrscheinlichkeit von 23 Prozent.

Die Verbraucherpreise hätten die Fed ganz sicher darin bestätigt, ihren falkenhaften Kurs beizubehalten, kommentieren die Analysten von Piper Sandler. Am Anleihemarkt werde erwartet, dass die Notenbank die Zinsen mindestens bis zum Jahresende in "aggressivem" Tempo weiter erhöhe. Ein Zinsschritt von 75 Basispunkten bei der Fed-Sitzung kommende Woche sei sicher eingepreist, doch es gebe auch die Chance auf eine Erhöhung um 100 Basispunkte.

Am Anleihemarkt ziehen die Renditen entsprechend an, am deutlichsten im kurzen Bereich. Im Zehnjahresbereich geht es um 8 Basispunkte auf 3,44 Prozent nach oben.

Der Dollar ist mit der Aussicht auf weiter stark steigende Leitzinsen gesucht. Nachdem er zuvor noch geschwächelt hatte, liegt der Dollar-Index jetzt 1,1 Prozent im Plus und der Euro rutscht zeitweise wieder unter die Parität. Der Goldpreis (-1,3%) leidet doppelt - unter dem festeren Dollar und den steigenden Anleiherenditen, weil damit Anleihen als Anlage relativ an Attraktivität gewinnen.

Auch die Ölpreise haben ins Minus abgedreht. Sie leiden unter der Spekulation, dass stark steigende Zinsen Rezessions- und damit Nachfragegefahren heraufbeschwören.

Oracle-Zahlen kommen gut an - Drohende Klagen drücken Google

Bei den Einzelwerten stehen Oracle im Fokus. Nach Quartalszahlen mit Licht beim Umsatz und Schatten beim Gewinn liegt die Aktie 0,7 Prozent im Minus, hält sich damit aber besser als der Markt.

Alphabet verbilligen sich um 4,9 Prozent. Der Tochter Google drohen einem Agenturbericht zufolge wegen seiner digitalen Werbepraktiken milliardenschwere Schadenersatzklagen. Bei Boeing (-5,1%) werden Auslieferungszahlen für August mit Enttäuschung aufgenommen.

Bei Twitter (+0,1%) haben die Aktionäre im Streit um die Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk mit einer deutlichen Mehrheit für den 44 Milliarden Dollar schweren Deal gestimmt, wie mit den Vorgängen vertraute Personen sagten. Dabei handelt es sich um vorläufige Ergebnisse. Musk will von dem Geschäft aber nichts mehr wissen, weil er Twitter vorwirft, die Übernahmevereinbarung gebrochen zu haben. Beide Seiten streiten darüber nun seit geraumer Zeit. Tesla verlieren 4 Prozent.

Der Software- und Cloud-Anbieter Vmware (-2,4%) wurde von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC verwarnt, weil das Unternehmen Investoren über seine Verkaufspraktiken irregeführt haben soll.

Rent the Runway brechen um 33 Prozent ein. Die E-Commerce-Plattform für das Leihen und Kaufen von Designerbekleidung will wegen wirtschaftlicher Probleme 24 Prozent der Belegschaft abbauen.

Applovin liegen fast 12 Prozent zurück nach der Aufgabe des Plans, Unity Software (-11,4%) für 17,5 Milliarden Dollar zu übernehmen. Unity hatte das Angebot des Spezialisten für mobile Technologie zurückgewiesen.

Peloton Interactive gehen 11,7 Prozent tiefer um. Die Mitbegründer John Foley und Hisao Kushi verlassen das mit Problemen kämpfende auf Fitnessgeräte spezialisierte Unternehmen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.559,70 -2,5% -821,64 -13,2%

S&P-500 3.991,71 -2,9% -118,70 -16,3%

Nasdaq-Comp. 11.807,42 -3,7% -458,99 -24,5%

Nasdaq-100 12.234,89 -4,0% -504,84 -25,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,75 +13,0 3,62 302,4

5 Jahre 3,60 +14,5 3,45 234,0

7 Jahre 3,55 +11,8 3,43 210,9

10 Jahre 3,44 +8,1 3,36 192,7

30 Jahre 3,54 +2,9 3,51 164,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:09 Mo, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,0006 -1,1% 1,0142 1,0130 -12,0%

EUR/JPY 144,43 -0,1% 144,33 144,18 +10,4%

EUR/CHF 0,9607 -0,5% 0,9644 1,0509 -7,4%

EUR/GBP 0,8673 +0,1% 0,8667 0,8656 +3,2%

USD/JPY 144,34 +1,1% 142,28 142,36 +25,4%

GBP/USD 1,1536 -1,2% 1,1704 1,1699 -14,8%

USD/CNH (Offshore) 6,9757 +0,8% 6,9241 6,9127 +9,8%

Bitcoin

BTC/USD 20.851,21 -6,7% 22.422,17 22.299,41 -54,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 86,42 87,78 -1,5% -1,36 +21,8%

Brent/ICE 92,34 94 -1,8% -1,66 +24,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 202,30 190,59 +6,1% +11,71 +212,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.703,69 1.724,75 -1,2% -21,07 -6,9%

Silber (Spot) 19,46 19,79 -1,7% -0,33 -16,5%

Platin (Spot) 891,10 909,58 -2,0% -18,48 -8,2%

Kupfer-Future 3,57 3,62 -1,4% -0,05 -19,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 13, 2022 12:24 ET (16:24 GMT)

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