17.06.2014 22:44:32
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MÄRKTE USA/Anleger zeigen sich leicht optimistisch
Nach einem wechselhaften Verlauf haben sich die Börsianer an der Wall Street überwiegend für Käufe entschieden. Zwischenzeitlich hatten die Indizes mehrfach ins Minus gedreht. Einerseits dämpften enttäuschende Konjunkturdaten die Stimmung. Andererseits nahmen die Anleger neben positiven Vorgaben aus Europa mit Erleichterung zur Kenntnis, dass es zwischen den USA und Iran zu direkten Gesprächen über die Irak-Krise gekommen ist. Zudem haben die irakischen Regierungstruppen einige Erfolge gegen die Dschihadisten erzielt. Das ließ den Ölpreis nach seinem jüngsten Anstieg wieder etwas zurückkommen, was wiederum die Verluste der Aktienkurse begrenzte.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 16.808 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,2 Prozent auf 1.942 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 4.321 Punkte. Der Umsatz lag mit 0,62 Milliarden Aktien auf dem Niveau des Vortages. Den insgesamt 1.931 (1.563) Kursgewinnern standen 1.190 (1.546) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 110 (119) Titel. Der Umsatz belief sich auf 0,60 (Montag: 0,60) Milliraden Aktien.
Schlechte Nachrichten kamen vom Immobilienmarkt. Im Mai wurden deutlich weniger Bauvorhaben in Angriff genommen als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai sowohl insgesamt als auch in der Kernrate etwas stärker als erwartet - und zwar mit der höchsten Rate seit einem Jahr. Die Daten werden stark beachtet, denn die US-Notenbanker sehnen sich nach einer höheren Inflation - als Bestätigung, dass die Wirtschaft auf einem stabilen Wachstumspfad ist, während sie ihre massiven Konjunkturhilfen zurückfahren. Doch sollte die Inflation kräftiger und schneller steigen als erwartet, könnten die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen gezwungen sein, den Leitzins früher anzuheben als erwartet.
Indikationen hierzu wird es bereits am Mittwoch geben, denn dann wird die US-Notenbank das Ergebnis ihrer zweitägigen Zinssitzung veröffentlichen, die am Dienstag begonnen hat. Beobachter erwarten, dass die Federal Reserve das Volumen der monatlichen Anleihekäufe von 45 auf 35 Milliarden Dollar senken wird. Interessanter ist aber die Frage, welchen künftigen Zinskurs die Fed den Marktteilnehmern signalisieren wird.
Stärkster Wert im Dow waren die Goldman-Sachs-Papiere mit einem Plus von 1,4 Prozent. Die Experten von Nomura sind der Meinung, dass sich die Stimmung der Anleger gegenüber der Investmentbank aufhellt. Nomura sieht Hebel zur künftigen Wertsteigerung zum Beispiel in Bereichen, die der Volcker-Regel unterliegen (die bestimmte spekulative Investitionen verbietet) oder durch den wachsenden Anteil hochrentabler Segmente wie Investmentbanking und Vermögensverwaltung.
Die Expedia-Aktie sprang um 4,1 Prozent nach oben. Susquehanna hat die Aktie des Online-Reiseportals auf "Positiv" nach oben genommen und das Kursziel für die Aktie von 79 auf 90 US-Dollar erhöht. Nach Ansicht der Investmentbank sind die Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie 2015 selbst auf Basis konservativer Annahmen zu niedrig. Die mit Expedia kooperierende Online-Agentur Travelocity gewinne sehr erfolgreich Besucher der Webseite als Kunden. Auch die Hotelportal-Tochter Trivago verzeichne eine wachsende Zugriffsfrequenz.
Netflix-Papiere steigerten sich um 3,1 Prozent auf 443,65 Dollar, nachdem Morgan Stanley sich zuversichtlich zu dem Wert geäußert hatte. Die Analysten sehen langfristiges Gewinnpotenzial und rechnen mit einem Umsatz über den aktuellen Erwartungen. Die Aktie wird nun mit "Overweight" empfohlen, das Kursziel liegt bei 500 Dollar.
Das Tesla-Papier setzte den jüngsten Höhenlauf fort und verteuerte sich um weitere 3,1 Prozent. Grund war ein Medienbericht, demzufolge der Elektroautobauer mit Nissan und BMW bei Ladestationen kooperieren will. Gemeinsam soll ein weltweiter Auflade-Standard entwickelt werden. Zudem hat das Parlament von New Jersey dem Unternehmen den Verkauf von Fahrzeugen in bis zu vier unternehmenseigenen Läden genehmigt.
Eine Übernahme in der Gesundheitsbranche sorgte ebenfalls für Gesprächsstoff. Kindred Healthcare hat am Montag ihr Übernahmeangebot für den Pflegedienst und Hospizbetreiber Gentiva Health Services nachgebessert, was die Gentiva-Aktie 5,1 Prozent nach oben trieb. Die Papiere von Kindred Healthcare verloren dagegen 3 Prozent.
Die General-Electric-Aktie legte 0,2 Prozent zu. Der Konzern will das Gebot von Siemens und Mitsubishi Heavy Industries für Alstoms Energiesparte kontern. Um ihr 17 Milliarden US-Dollar schweres Angebot attraktiver zu machen, erwägen GE einen Verkauf ihres Geschäfts mit Bahnsignaltechnik an Alstom, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen.
Am Anleihemarkt weckte die etwas stärkere Verbraucherpreisinflation Bedenken, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik rascher als bislang erwartet straffen könnte. Sinkende Kurse hoben die Rendite zehnjähriger Treasurys um 5 Basispunkte auf 2,65 Prozent. Der Goldpreis gab leicht nach, da die hohen US-Inflationsdaten die Fantasie für eine straffere Geldpolitik verstärkten. Auch die leichte Entspannung im Irak macht die Krisenwährung weniger attraktiv. Die Feinunze verlor an der Comex 0,3 Prozent auf 1.272 Dollar.
Der Ölpreis an der Nymex fiel, nachdem sich die Angst vor einem Ausfall irakischen Öls trotz der Unruhen in dem Land bislang als unbegründet erwiesen hat. Positiv wurde überdies aufgenommen, dass US-Präsident Barack Obama die Entsendung von Soldaten in den Irak angekündigt hat, die dort unter anderem die Sicherheit der US-Botschaft in Bagdad gewährleisten sollen. Ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI verlor 0,5 Prozent auf 106,36 Dollar. Für Brent-Öl ging es dagegen 0,5 Prozent aufwärts auf 113,45 Dollar.
Am Devisenmarkt gab der Euro in Reaktion auf die gestiegenen US-Verbraucherpreise leicht nach. Er kostete rund 1,3540 Dollar nach 1,3570 Dollar vor der Veröffentlichung der Daten.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.808,49 0,16 27,48 S&P-500 1.942,01 0,22 4,23 Nasdaq-Comp. 4.337,23 0,37 16,13 Nasdaq-100 3.781,32 0,04 1,39Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99 25/32 -1/32 0,484% +1,7Bp 7/8% 3-jähr. 99 21/32 -3/32 0,989% +3,7Bp 1 5/8% 5-jähr. 98 26/32 -8/32 1,751% +5,1Bp 2 1/4% 7-jähr. 98 10/32 -11/32 2,261% +5,6Bp 2 3/4% 10-jähr. 98 22/32 -14/32 2,651% +5,2Bp 3 3/4% 30-jähr. 98 24/32 -27/32 3,442% +4,5Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.24 Uhr Mo, 18.10 Uhr EUR/USD 1,3542 -0,15% 1,3563 1,3570 EUR/JPY 138,32 0,04% 138,26 138,16 EUR/CHF 1,2185 0,02% 1,2182 1,2175 USD/JPY 102,14 0,19% 101,94 101,84 GBP/USD 1,6960 -0,10% 1,6977 1,6984 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
DJG/DJN/raz
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June 17, 2014 16:14 ET (20:14 GMT)
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