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03.05.2017 22:45:43

MÄRKTE USA/Apple und Fed bremsen Wall Street aus

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Aussicht auf im Juni steigende Zinsen und eine leichte Enttäuschung über den Geschäftsausweis von Apple haben am Mittwoch die Wall Street im Zaum gehalten. Die US-Notenbank hat ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen. Die Aussagen deuteten daraufhin, dass die Fed die Abschwächung des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal als vorübergehend einstuft. Im Anschluss an die Kommentare der Federal Reserve stieg die Wahrscheinlichkeit auf 75 von zunächst 71 Prozent, mit der der Zinsmarkt eine Anhebung der Leitzinsen im Juni einpreiste. "Für den Aktienmarkt ergeben sich keine Nachrichten - weder positive noch negative - und dies dürfte den Markt weiter in einer Spanne handeln lassen, bis wir mehr Informationen aus Washington über Steuersenkungen und Deregulierung erhalten", sagte Marktstratege Chris Zaccarelli von Cornerstone Financial Partners.

   Der Dow-Jones-Index gewann 8 Zähler auf 20.958 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben 0,1 bzw. 0,4 Prozent ab. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,92 (Dienstag: 0,91) Milliarden Aktien. Den 1.208 (1.498) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.764 (1.463) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 127 (133) Titel. Den zweiten Aufreger der Sitzung lieferte der Technologiekonzern Apple. Die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal hatten die hochgesteckten Erwartungen nicht ganz erfüllt. Der Umsatz übertraf nur knapp die Marktschätzungen, weil der iPhone-Absatz leicht schwächelte. "Samsung hat sich wohl schneller erholt als erwartet, das hat etwas auf die Marktanteile des iPhones gedrückt", mutmaßte ein Marktteilnehmer.

Apple erholen sich im Verlauf Von richtig schwachen Geschäftszahlen wollten Marktteilnehmer aber nicht sprechen. "Es gab zuletzt eine Menge Optimismus im Technologiesektor - die Apple-Ergebnisse fallen etwas weniger positiv als erhofft aus", relativierte Vermögensverwalter John Stopford von Investec. Kursrücksetzer dürften daher kurzfristig schnell zum Einstieg oder Aufstocken genutzt werden: Nachdem die Apple-Aktie an den vergangenen beiden Handelstagen jeweils neue Rekordstände markiert hatte, ging es nach anfänglich deutlicheren Verlusten um 0,3 Prozent abwärts.

   In diesem Gemengelage interessierten selbst überwiegend positive Konjunkturdaten kaum. Die US-Unternehmen haben ihren Personalbestand im April laut Arbeitmarktdienstleister ADP in etwa wie erwartet aufgestockt. Die Geschäfte der US-Dienstleister sind indes im April deutlich besser als erwartet gelaufen. Der entsprechende ISM-Index überraschte positiv. Der Index von IHS Markit bestätigte dieses Bild für das nicht-verarbeitende US-Gewerbe.

Berichtssaison macht die Kurse Der Rohstoffsektor zählte mit einem Abschlag von 1,0 Prozent zu den schwächsten Branchen. Aufgrund gestiegener Lagerbestände geriet der Kupferpreis deutlich unter Druck. Der Bankensektor legte dagegen mit der Erwartung höherer Zinsen um 1,0 Prozent zu. Unter den Einzelwerten legten Mondelez um 2,9 Prozent zu. Der Nahrungsmittelkonzern war trotz eines herausfordernden Umfeldes solide ins Jahr gestartet. Weight Watchers verzeichneten ein dickes Plus von 9,9 Prozent. Der Anbieter von Diätprodukten wies nicht nur gute Quartalszahlen aus, sondern erhöhte auch den Ausblick. Der Mobilfunkkonzern Sprint schrieb im vierten Quartal erneut rote Zahlen - die Aktie brach um 14,3 Prozent ein.

   Der Restaurantkettenbetreiber Yum Brands konnte im ersten Quartal auf einen deutlich über den Marktschätzungen liegenden Gewinn zurückschauen. Die Papiere zogen um 2,9 Prozent an. Nachdem Bunge mit dem Erstquartalsergebnis stark enttäuscht hatte, senkte das Unternehmen auch noch den Ausblick. Der Kurs des Agrardienstleisters stürzte um 11,3 Prozent ab. Reynolds American verloren nach schwachem Zigarettenabsatz und Geschäftszahlen unter Markterwartung 0,6 Prozent. Nach ebenfalls schwächer als vorhergesagt ausgefallenen Geschäftsergebnissen sank der Brauereiwert Molson Coors um 4,7 Prozent. Die auf Netzwerksicherheit spezialisierte Gesellschaft FireEye schnitt dagegen besser als prognostiziert ab, die Titel schossen um 12,9 Prozent gen Norden.

Dollar vor US-Notenbank leicht im Aufwind Der Dollar neigte gegenüber Euro und Yen mit der Aussicht auf steigende US-Zinsen zur Stärke. Zum Yen markierte er ein Sechswochenhoch. Der Euro gab mit dem Fed-Entscheid nach und ging im späten Geschäft bei 1,0894 Dollar um nach Wechselkursen um 1,0928 am Vorabend und 1,0937 im Tageshoch. Der Goldpreis fiel mit steigendem Dollarkurs auf ein Einmontstief. Zudem wirft Gold keine Zinsen ab, daher belastete auch die Erwartung steigender Zinsen. Die Feinunze verbilligte sich im späten Handel um 1,2 Prozent auf 1.240 Dollar.

   Am Rentenmarkt sanken die Notierungen leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gewann drei Basispunkte auf 2,32 Prozent. Hier wurden allerdings auch die positiven Konjunkturdaten ins Feld geführt. Anders verhielt sich die 30-jährige Rendite, die leicht nachgab. Die steigenden Notierungen der Langläufer erklärten Händler damit, dass die Wahrscheinlichkeit für die Emission einer ultralangen US-Staatsanleihe mit Laufzeiten von mehr als 30 Jahren gesunken sei.

   Die Ölpreise erholten sich ganz leicht, blieben aber letztlich im Keller. Regierungsdaten zeigten einen Rohöllagerabbau in den USA in der Woche zum 28. April. Allerdings fiel dieser geringer als erwartet aus. Die am Vorabend veröffentlichten Daten des privaten Branchenverbandes API hatten sogar einen noch deutlicheren Rückgang der Rohöllagerbestände erwarten lassen. Übergeordnet belastete weiterhin die Sorge über ein steigendes Überangebot das Sentiment. Hier rückte das Opec-Treffen am 25. Mai und die Frage in den Fokus, ob es zu einer Ausdehnung der Fördermengenbegrenzung kommt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,3 Prozent auf 47,82 Dollar. Brent verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 50,79 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.957,90 0,04 8,01 6,05 S&P-500 2.388,13 -0,13 -3,04 6,67 Nasdaq-Comp. 6.072,55 -0,37 -22,82 12,81 Nasdaq-100 5.625,16 -0,34 -18,91 15,66

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,29 3,6 1,26 9,2 5 Jahre 1,85 4,9 1,80 -7,2 7 Jahre 2,13 4,5 2,09 -11,5 10 Jahre 2,32 4,0 2,28 -12,5 30 Jahre 2,97 -0,1 2,97 -9,9

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.44 Uhr Di, 17.57 Uhr % YTD EUR/USD 1,0891 -0,32% 1,0926 1,0911 +3,6% EUR/JPY 122,72 +0,20% 122,48 122,28 -0,2% EUR/CHF 1,0827 -0,05% 1,0833 1,0818 +1,1% EUR/GBP 0,8460 -0,06% 0,8465 1,1841 -0,8% USD/JPY 112,67 +0,52% 112,09 112,08 -3,6% GBP/USD 1,2875 -0,26% 1,2908 1,2919 +4,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,95 47,99 -0,1% -0,04 -15,5% Brent/ICE 50,70 50,46 +0,5% 0,24 -13,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.239,31 1.254,60 -1,2% -15,29 +7,6% Silber (Spot) 16,46 16,84 -2,3% -0,39 +3,3% Platin (Spot) 898,40 927,00 -3,1% -28,60 -0,6% Kupfer-Future 2,51 2,63 -4,4% -0,12 -0,1% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

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   May 03, 2017 16:15 ET (20:15 GMT)

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