04.08.2015 15:20:47
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MÄRKTE USA/Arbeitsmarktbericht dürfte für Zurückhaltung sorgen
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Arbeitsmarktbericht wirft am Dienstag bereits seine Schatten voraus. Vor der mit Spannung erwarteten Bekanntgabe der Juli-Daten zum Wochenausklang dürfte bei Investoren die Zurückhaltung dominieren, heißt es. Folglich werden die Indizes an der Wall Street nur wenig verändert erwartet. Starke Signale vom US-Arbeitsmarkt dürften die Fed in ihrer Ansicht bestätigen, noch in diesem Jahr die erste Erhöhung der Zinsen seit der Finanzkrise vorzunehmen. Dagegen könnte ein schwacher Bericht den Zeitpunkt möglicherweise nach hinten verschieben. Die Mehrheit der Analysten geht derzeit von einer Zinsanhebung im September aus.
Am Berichtstag sieht es an der Datenfront übersichtlich aus. Eine halbe Stunde nach der Startglocke wird lediglich der Auftragseingang der Industrie für den Juni bekannt gegeben. Der Future auf den S&P-500 verliert aktuell 0,1 Prozent.
Daneben dürfte weiterhin die Berichtssaison für Impulse sorgen. AIG übertraf am Montag nachbörslich die Ergebnisschätzungen der Analysten und hat sowohl sein Aktienrückkaufvolumen als auch die Dividende erhöht. Dagegen hat der ebenfalls im Versicherungsgeschäft tätige Allstate-Konzern die Prognosen der Experten verfehlt. Für AIG geht es vorbörslich dennoch um 0,5 Prozent nach oben, Allstate verlieren gut 8 Prozent. Nach der Schlussglocke wird mit Walt Disney noch ein Dow-Konzern einen Blick in die Bücher gewähren.
Der Versicherer Aetna hat beim Gewinn je Aktie im zweiten Quartal die Konsenserwartungen übertroffen, auch wenn die Umsätze weniger stark nach oben geklettert sind als von den Analysten erwartet. Der Konzern hat zudem seine Ziele angehoben. Die Aktie legt um 1,9 Prozent zu. Für die Twitter-Aktie geht es weiter abwärts, sie verliert 0,6 Prozent auf 29,09 Dollar. Am Vortag waren die Titel auf den niedrigsten Schlussstand ihrer Geschichte gerutscht. Zwar liegt die Aktie weiter oberhalb des dem Ausgabekurses aus dem November 2013 bei 26 Dollar, doch kann die am Montag durchbrochene Marke von 30 Dollar zunächst nicht zurückerobert werden.
Der US-Telekomkonzern Sprint hat im zweiten Quartal erneut neue Kunden gewonnen und den Verlust geringer gehalten als von Analysten erwartet. Vorbörslich legte die Sprint-Aktie, die im Jahresverlauf 19,5 Prozent einbüßen musste, um 8,4 Prozent zu.
Zudem dreht sich in der Pharma-Branche das Übernahme-Karussell weiter. Die britische Shire plc teilte mit, dem Biopharma-Unternehmen Baxalta ein Übernahmeangebot im Volumen von rund 30,6 Milliarden US-Dollar unterbreitet zu haben. Aus einem Zusammenschluss entstünde ein Spezialist für die Behandlung seltener Krankheiten. Die Baxalta-Aktie schießt um 21 Prozent in die Höhe.
Mit einer Erholung zeigen sich die Ölpreise nach dem Absturz am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI erholt sich um 1,7 Prozent auf 45,92 Dollar. Für Brent geht es um 1,6 Prozent auf 50,98 Dollar nach oben. Zu Wochenbeginn war es für die Ölsorten noch um 4,1 bzw 5,2 Prozent nach unten gegangen. Doch die Belastungsfaktoren bleiben. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage scheint sich immer weiter zu öffnen. Dazu kommen zuletzt schwache Konjunkturdaten aus China. Gleichzeitig ist ein Ende des Ölbooms in den USA nicht absehbar, wie die jüngst gestiegene Zahl der aktiven Bohrlöcher zeigt.
Leicht aufwärts geht es nach den Vortagesabgaben für den Goldpreis. Für die Feinunze müssen 1.090 Dollar bezahlt werden, drei Dollar mehr als zum Settlement am Montag. Übergeordnet belastet aber weiterhin die Aussicht auf eine baldige Erhöhung der US-Zinsen, was das traditionell keine Rendite abwerfende Edelmetall unattraktiver gegenüber anderen Anlagemöglichkeiten machen würde.
Auch die US-Staatsanleihen zeigen sich wenig verändert. Die Rendite zehnjähriger steigt um einen Basispunkt auf 2,16 Prozent. Der Euro kann gegenüber dem US-Dollar wieder etwas Boden gut machen zu und nähert sich der Marke von 1,10 Dollar an. Mit aktuell 1,0975 Dollar liegt er auf dem Niveau des Vortages.
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