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24.06.2013 22:53:30

MÄRKTE USA/Befürchtete Kreditklemme in China sorgt für Verluste

Von Hans Bielefeld Nach einer leichten Erholung am vergangenen Freitag ist es am Montag an der Wall Street erneut bergab gegangen. Belastend wirkten vor allem Sorgen über Liquiditätsengpässe in China. Zwar wies die chinesische Notenbank daraufhin, dass sich die Liquidität im Finanzsystem auf einem vernünftigen Niveau" bewege. Gleichzeitig forderte sie jedoch Geschäftsbanken auf, für ein stabiles und angemessenes Kreditwachstum zu sorgen.

   Für Aufmerksamkeit sorgte dabei vor allem, dass die Notenbank die offensichtlichen Probleme am Finanzmarkt in ihrer Erklärung am Sonntag noch mit keinem Wort erwähnt hatte. Die Analysten von Goldman Sachs reagierten auf die Schlagzeilen mit einer Senkung ihrer Wachstumsprognose für China. Der Shanghai-Composite brach daraufhin um 5,3 Prozent ein.

   Angesichts des Mangels an US-Konjunkturdaten schlugen die Sorgen über eine Kreditklemme in China zunächst voll auf die Wall Street durch. Allerdings machten die Indizes gegenüber ihren Tagestiefstständen gegen Handelsende wieder Boden gut. Für etwas bessere Stimmung sorgten vor allem beruhigenden Äußerungen der Fed-Präsidenten aus Dallas, New York und Minneapolis. "Ich glaube, die Absicht hinter den Aussagen war vor allem, zu zeigen, dass die lockere Geldpolitik noch eine erhebliche Zeit anhalten dürfte", sagte Chief Investment Officer Christopher Sullivan von der United Nations Federal Credit Union.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,9 Prozent auf 14.660 Punkte, der S&P-500 sank um 1,2 Prozent auf 1.573 Punkte und der Nasdaq-Composite büßte 1,1 Prozent auf 3.321 Punkte ein. Das Umsatzvolumen sank deutlich auf 0,97 (Freitag: 2,01) Milliarden Aktien. Auf die 418 (1.540) Kursgewinner kamen 2.705 (1.544) -verlierer. 58 (88) Titel schlossen unverändert.

   Hoch her ging es am Anleihemarkt. Nachdem die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen im Handelsverlauf zunächst auf 2,66 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Anfang April 2011 angestiegen war, schmolzen die Gewinne bei der Rendite zum Handelsschluss auf 2,56 Prozent zusammen. Für eine Wende sorgten vor allem Äußerungen von Narayana Kocherlakota, dem Präsident der Fed in Minneapolis. So seien die Marktreaktionen auf die Kommentare der Fed bislang kein Grund zur Beunruhigung. Zumindest so lange die Bond-Renditen nicht über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau blieben.

   Nachdem ein Dreamliner von United Airlines am Sonntag notlanden musste, gehörten die Aktien von Boeing mit einem Minus von 2,1 Prozent zu den größten Verlieren im Dow-Jones-Index. Angesichts des jüngsten Kursverfalls am Anleihemarkt ging es zudem für Bankenwerte deutlich bergab. Die gefallenen Bondkurse könnten zu Abschreibungen auf die Anleihebestände der Banken führen, hieß es am Markt. Die Papiere von Bank of America gaben 3,1 Prozent, J.P. Morgan Chase 2 Prozent und Morgan Stanley 2,1 Prozent ab.

   Meldungen zu Einzelwerten gab es insgesamt kaum. Händler sprachen von einem reinen Makromarkt: Die Schwäche bei Deere, die Aktien verloren 1,8 Prozent, führten Händler auf J.P. Morgan zurück, die Analysten hatten ihre Empfehlung auf "Underweight" von "Neutral" zurückgenommen. Die Einnahmen in der US-Landwirtschaft seien auf einem Höhepunkt angelangt. Dies schmälere den Bedarf an Landmaschinen. Vanguard Health Systems schoßen dagegen um 67,3 Prozent in die Höhe. Der Gesundheitskonzern wird von Tenet Healthcare für rund 1,63 Milliarden Dollar geschluckt.

   Mit der Aussicht auf ein Ende der Dollarflut durch die US-Notenbank blieb der Euro zunächst unter Druck. Jedoch sorgte unter anderem der New Yorker Fed-Chef William Dudley mit seiner Forderung, die Fed solle für eine Stabilisierung der Finanzmärkte eintreten, für einen insgesamt wieder etwas schwächeren Dollar. Seine Aussagen wurden vom Markt als Zeichen für ein mögliches Andauern der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank gedeutet. Nachdem die Gemeinschaftswährung im Tagestief 1,3052 gekostet hatte, kostete sie zuletzt 1,3125.

   Gestützt von Überschwemmungen in Kanada und der Schließung von kanadischen Öl-Pipelines zog der Ölpreis deutlich an. Die Fluten könnten den Export von Öl in die USA belasten, hieß es am Markt. Zum Settlement stieg der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 1,6 Prozent auf 95,18 Dollar.

   Belastet von einer abgesenkten Goldpreis-Prognose durch die Analysten von Goldman Sachs und weiterhin hohen Renditen für US-Bonds setzte sich der Abwärtstrend bei dem Edelmetall fort. Zum Settlement sank der Preis für die Feinunze um 1,2 Prozent auf 1.277 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.659,56 -0,94 -139,84 S&P-500 1.573,09 -1,21 -19,34 Nasdaq-Comp. 3.320,76 -1,09 -36,49 Nasdaq-100 2.848,20 -1,03 -29,75

KUPON Fälligkeit Kurs Änderung Rendite Änderung

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.20 Uhr Fr, 17.48 Uhr EUR/USD 1,3125 0,23% 1,3095 1,3122 EUR/JPY 128,1885 -0,52% 128,8643 127,9903 EUR/CHF 1,2248 -0,14% 1,2264 1,2265 USD/JPY 97,6615 -0,76% 98,4070 97,5340 GBP/USD 1,5439 0,46% 1,5368 1,5377 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

   DJG/DJN/hhb

   (END) Dow Jones Newswires

   June 24, 2013 16:23 ET (20:23 GMT)

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