16.03.2023 14:59:48
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MÄRKTE USA/Börsen starten verhalten mit kleinen Verlusten
NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen geht es zum Start in den Donnerstagshandel leicht nach unten. Der Dow-Jones-Index verliert 0,6 Prozent auf 31.699 Punkte, der S&P-500 gibt um 0,3 Prozent nach, die Nasdaq-Indizes tendieren knapp behauptet. Die Angst vor einer Finanzkrise, ausgelöst am Vortag von negativen Schlagzeilen um die schweizerische Bank Credit Suisse (CS), schwelt weiter und verhindert zunächst eine Erholung.
Dass CS sich nun von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bis zu 50 Milliarden Franken leihen will, beruhigt die Gemüter zumindest etwas. Teilweise wird daran bemängelt, dass das Kreditinstitut damit Kapitalbedarf einräume, nachdem ein wichtiger Aktionär angekündigt hatte, kein Geld mehr in die Bank zu pumpen.
Im Fokus steht zunächst aber noch stärker der Zinsentscheid der EZB. Die Währungshüter haben die Zinsen wie überwiegend erwartet um 50 Basispunkte erhöht, auch wenn die jüngste Instabilität des Bankensektors Spekulationen geschürt hatte, dass die Zinserhöhung kleiner ausfallen könnte.
Für Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, zeigt die Entscheidung der EZB, dass sie der Preisstabilität klare Priorität gibt und darin eine unabdingbare Voraussetzung für stetiges Wachstum und stabile Finanzmärkte sieht. Die Notwendigkeit eines solchen Zinsschritts zum jetzigen Zeitpunkt sei jedoch fraglich, denn die Rückschläge an den Finanzmärkten hätten die Finanzierungsbedingungen in der Wirtschaft teils erheblich verschlechtert. Sehr wichtig sei die klare Botschaft, dass die EZB über wirksame Politikinstrumente verfüge, um zusätzliche Liquidität bereitzustellen und eine Ausweitung der aktuellen Krise zu verhindern.
Die US-Notenbank dürfte sich die Marktreaktion auf den EZB-Beschluss genau anschauen, sie tagt in der kommenden Woche und muss dann entscheiden, ob sie an ihrem Kurs zur Inflationsbekämpfung festhält oder angesichts der Verwerfungen im Finanzsektor eine Pause einlegt. Aktuell wird mit einer 73-prozentigen Wahrscheinlichkeit mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte gerechnet, die Wahrscheinlichkeit für unveränderte Zinsen wird bei 27 Prozent gesehen.
Die am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturdaten enthalten Licht und Schatten. Die Baubeginne und -genehmigungen zogen im Februar zwar überraschend kräftig an und weniger Amerikaner als erwartet beantragten erstmals Arbeitslosenhilfe. Doch erholte sich der Philadelphia-Fed-Index im März weniger stark als erwartet und die Importpreise sanken etwas weniger als von Ökonomen prognostiziert.
Kurse der Regionalbanken erneut auf Talfahrt
Im Bankensektor kommt es erneut zu Kursverlusten; betroffen sind vor allem Regionalbanken. First Republic stürzen um 35 Prozent ab, nachdem Bloomberg berichtet hat, das Institut prüfe "strategische Optionen", darunter einen Verkauf. PacWest Bancorp brechen um 16 Prozent ein und Western Alliance Bancorporation um 14,6 Prozent.
Adobe gewinnen dagegen 4,1 Prozent. Das Unternehmen hat überraschend starke Geschäftszahlen veröffentlicht und seinen Ausblick angehoben. Snap (+2,9%) und Meta Platforms (+0,5%) profitieren von einem Bericht des Wall Street Journal, wonach die US-Regierung das chinesische Unternehmen Bytedance aufgefordert hat, ihr Videoportal Tiktok zu verkaufen. Andernfalls drohe ein Verbot.
Anleiherenditen sinken weiter
Krisenängste verschaffen dem Anleihemarkt weiter Zulauf. Die Zehnjahresrendite sinkt um weitere 5,7 Basispunkte auf 3,41 Prozent.
Der Euro kam nach dem EZB-Entscheid kurz etwas zurück, geht aktuell aber mit 1,0603 Dollar gut behauptet um. Am Vortag war er auf ein Zweimonatstief von 1,0516 Dollar gesunken. Der Dollarindex gibt derweil um 0,2 Prozent nach.
Am Ölmarkt setzt sich die Abwärtstendenz den vierten Tag in Folge fort. Die jüngsten Probleme im Bankensektor haben Befürchtungen geweckt, dass es zu einer Finanzkrise kommen könnte, die wiederum zu einer Rezession und damit einem geringeren Ölbedarf führen könnte.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 31.698,62 -0,6% -175,95 -4,4%
S&P-500 3.879,87 -0,3% -12,06 +1,1%
Nasdaq-Comp. 11.414,80 -0,2% -19,25 +9,1%
Nasdaq-100 12.243,55 -0,1% -7,77 +11,9%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,88 +0,3 3,88 -54,2
5 Jahre 3,50 -5,5 3,55 -50,1
7 Jahre 3,48 -6,3 3,54 -49,3
10 Jahre 3,41 -5,7 3,46 -47,3
30 Jahre 3,62 -2,7 3,65 -35,2
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:05 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0585 +0,1% 1,0598 1,0531 -1,1%
EUR/JPY 139,55 -1,1% 140,90 139,76 -0,6%
EUR/CHF 0,9823 -0,4% 0,9853 0,9739 -0,8%
EUR/GBP 0,8783 +0,1% 0,8785 0,8759 -0,8%
USD/JPY 131,93 -1,1% 132,92 132,68 +0,6%
GBP/USD 1,2053 -0,0% 1,2072 1,2024 -0,4%
USD/CNH (Offshore) 6,9040 +0,1% 6,8997 6,9081 -0,4%
Bitcoin
BTC/USD 24.804,94 +1,3% 24.542,81 24.268,46 +49,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,49 67,61 -1,7% -1,12 -17,4%
Brent/ICE 72,88 73,69 -1,1% -0,81 -14,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 42,21 42,91 -1,6% -0,70 -42,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.925,66 1.920,42 +0,3% +5,24 +5,6%
Silber (Spot) 21,87 21,80 +0,3% +0,07 -8,8%
Platin (Spot) 967,00 964,45 +0,3% +2,55 -9,5%
Kupfer-Future 3,88 3,86 +0,6% +0,02 +1,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 16, 2023 10:00 ET (14:00 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Adobe Inc. | 496,50 | 1,58% | |
First Republic Bank | 0,01 | 0,00% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 540,70 | 1,96% | |
Snap Inc. (Snapchat) | 11,02 | -1,64% | |
Western Alliance Bancorporation | 90,78 | 1,57% |