19.08.2015 15:35:47
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MÄRKTE USA/China und Fed-Protokoll machen Anleger vorsichtig
Von Victor Reklaitis und Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Wie schon am Vortag sieht es auch am Mittwoch zum Start an der Wall Street nach leicht nachgebenden Kursen aus. Der S&P-500-Index wird 0,3 Prozent leichter indiziert. Erneut sorgen Kurskapriolen in Schanghai für Verunsicherung und Sorgen vor einem nachlassenden Wirtschaftswachstum in China. Die Börse in Schanghai schloss zwar vom 6,2-prozentigen Vortageseinbruch etwas erholt, zu verdanken hatte sie das aber offensichtlich nur stützenden Eingriffen staatlicher Stellen im späten Handel, denn zunächst hatte sich der Absturz vom Vortag noch nahtlos fortgesetzt.
Daneben dürfte das im späten Handelsverlauf zur Veröffentlichung anstehende Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbanker die Anleger zurückhaltend agieren lassen. Es könnte Indizien dafür liefern, ob mit der schon länger von US-Notenbankchefin Janet Yellen avisierten Zinserhöhung tatsächlich schon im September zu rechnen ist oder womöglich doch erst später.
Die Verbraucherpreisentwicklung im Juli ist derweil in etwa im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Im Kern stiegen die Preise im Monatsvergleich um 0,1 Prozent, während Experten mit 0,2 Prozent gerechnet hatten. Auf Jahressicht liegt die Teuerung damit 1,8 Prozent höher und weiter unter dem Inflationsziel der Fed von 2 Prozent. "Das kann man etwas in Richtung weniger Druck zu Zinserhöhungen für die Fed interpretieren", sagt ein Händler.
Zuletzt mehrten sich die Stimmen derer, die wegen der Entwicklung in China darauf spekulieren, dass die US-Notenbank mit dem Zinsschritt weiter abwarten wird. AvaTrade-Chefstratege Naeem Aslam glaubt dagegen, dass die Lage in China dazu "noch brutaler" werden müsse.
Ebenfalls im Blick haben die Märkte Aussagen von Narayana Kocherlakota, Präsident der US-Notenbankfiliale in Minneapolis. Er hat sich gegen eine baldige Zinserhöhung ausgesprochen. Angesichts der niedrigen Inflation wäre stattdessen eine Lockerung der Geldpolitik angebracht. Kocherlakota plädiert seit Monaten dafür, dass die Fed mit einer Zinserhöhung bis zum nächsten Jahr warten sollte.
Unternehmensseitig trudeln immer noch Quartalsberichte ein, die bei Einzelwerten für stärkere Bewegungen sorgen. Auf dem Kalender stehen unter anderen die großen Einzelhändler Target, Lowe's und Staples.
Zum zweiten Mal in Folge hat Lowe's beim Gewinn die Erwartungen des Marktes verfehlt. Obwohl der Konzern trotz des enttäuschenden Ergebnisses die Prognose für das Geschäftsjahr insgesamt bekräftigt hat, fällt die Aktie vorbörslich um gut ein Prozent. Im Unterschied zum Gewinn hat sich der Umsatz den Schätzungen gemäß entwickelt.
Staples hat mit seinem Quartalsumsatz die Erwartungen verfehlt. Der Kurs kommt um knapp 1 Prozent zurück. Staples geht davon aus, dass niedrigere Umsätze die Erträge im dritten Quartal beeinträchtigen werden. Daher ist der Abschluss der noch ausstehenden Übernahme von Office Depot nach Meinung von Analysten jetzt umso wichtiger für den Konzern.
Dagegen hat Target wie im ersten Quartal wieder gute Geschäftszahlen ausgewiesen. Der Gewinn habe die selbst gesteckten Ziele des Einzelhandelskonzerns aus dem Mai locker geschlagen, heißt es. Daher habe das Unternehmen den Jahresausblick angehoben. Der Kurs zieht daraufhin um 3,7 Prozent ein.
Ein Kursfeuerwerk verzeichnen Dot Hill. Sie schießen vorbörslich um 87,3 Prozent nach oben auf 9,70 Dollar. Der Datenspeicherexperte Seagate Technology will sein Cloudgeschäft ausbauen und ist bereit, Dot Hill für 9,75 Dollar je Aktie zu übernehmen - das ist eine Prämie auf den letzten Dot-Hill-Kurs von 88 Prozent. Insgesamt zahlt Seagate 694 Millionen Dollar.
J.P. Morgan Chase geben um 0,3 Prozent nach. Die Bank ist dem Vernehmen nach in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der Finanzaufsicht, über 150 Millionen Dollar zur Beilegung eines Streits zu zahlen. J.P. Morgan wird Informanten zufolge vorgeworfen, in unangemessener Weise Privatkunden den Kauf eigener Produkte empfohlen zu haben, ohne dies klar offengelegt zu haben.
Am Rohstoffmarkt tut sich bei den Ölpreisen erneut wenig. Sie verharren auf ihren jüngst stark ermäßigten Niveaus. Der Goldpreis zieht dagegen leicht an auf 1.121 Dollar je Feinunze, das sind 4 Dollar mehr als im späten US-Handel am Dienstag.
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