09.01.2017 16:19:44

MÄRKTE USA/Dow-Anstieg pausiert nach Scheitern an 20.000er Marke

   NEW YORK (Dow Jones)--Kleine Gewinnmitnahmen prägen den Handelsauftakt an den US-Börsen zu Beginn der neuen Woche. Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index (DJIA) 0,3 Prozent auf 19.912 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,2 Prozent nach, während der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent steigt.

   Nachdem der Dow-Jones-Index am Freitag nur ganz knapp an der 20.000er Marke gescheitert ist, fehlen zunächst die Impulse, die ihn über diese Hürde tragen könnten. Wichtige Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn ebensowenig auf der Agenda wie bedeutende Unternehmenstermine.

   Damit dürften die Auftritte zweier US-Notenbankvertreter besonders viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vorbörslich hat schon Eric Rosengren, Präsident des regionalen Fed-Ablegers von Boston, die Zinsprojektionen der Federal Reserve als "vernünftig" bezeichnet. Im Anschluss an ihre Zinssitzung im Dezember hatte die Notenbank für dieses Jahr drei Zinserhöhungen signalisiert.

   Die Normalisierung der Geldpolitik müsse im laufenden Jahr schneller als im vergangenen vorangetrieben werden, so Rosengren weiter. Er fügte hinzu, dass aus seiner Sicht in den USA Vollbeschäftigung herrsche. Daraus folgt, dass der Arbeitsmarkt, ein wesentliches Kriterium, an dem die Fed ihre Geldpolitik ausrichtet, keine Argumente gegen Zinserhöhungen mehr liefert.

   Später wird noch Dennis Lockhart, Präsident der Federal Reserve von Atlanta, sprechen. Er ist derzeit jedoch im Offenmarktausschuss der Notenbank ebensowenig stimmberechtigt wie Rosengren.

Ölpreise auf Talfahrt - Gold gefragt Zu deutlichen Preisrückgängen kommt es am Ölmarkt. Das Barrel der US-Sorte WTI verbilligt sich um 2,2 Prozent auf 52,81 Dollar. Beobachter nennen einerseits Zweifel an den vereinbarten Förderdrosselungen von Opec-Mitgliedern und Nichtmitgliedern als Ursache. Dazu kommt, dass in den USA wieder mehr Öl gefördert wird, wie Daten von Baker Hughes vom Freitagabend belegen. Die Zahl der in Betrieb befindlichen Bohrlöcher ist laut Baker Hughes nun zehn Wochen in Folge stetig gestiegen. Der Anstieg der Ölpreise in den vergangenen Monaten macht die Förderung für viele Unternehmen wieder rentabel, weshalb vorübergehend stillgelegte Förderanlagen wieder in Betrieb genommen wurden.

   Der Preis für die Feinunze Gold steigt unterdessen um 0,6 Prozent auf 1.180 Dollar. Anleger suchten die Sicherheit des Goldes, weil sich die Politik der US-Notenbank derzeit wieder schwerer absehen lasse, heißt es dazu.

   In den vergangenen Tagen waren Zweifel daran aufgekommen, ob die Fed in diesem Jahr tatsächlich nur dreimal die Zinsen erhöhen wird. Sollte das Konjunkturprogramm, das der designierte US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, die Inflation anheizen, könnte die Notenbank gezwungen sein, die Zinsen rascher zu erhöhen, befürchteten einige Beobachter.

   Charalambos Pissouros, Analyst bei IronFX Global, hält allerdings auch ein zurückhaltenderes Vorgehen der Notenbanker für möglich. Er verweist auf die veränderte Zusammensetzung des Offenmarktausschusses der Fed. Dort hätten die "Tauben" wieder mehr Gewicht, weshalb er mit nur zwei Zinserhöhungen rechne, so der Analyst.

   Staatsanleihen, die wie Gold als sicherer Hafen gelten, sind ebenfalls gesucht. Steigende Kurse drücken die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 5 Basispunkte auf 2,37 Prozent.

   Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro zum Dollar wenig verändert bei knapp 1,0540 Dollar. Auf breiter Front unter Druck steht dagegen das Pfund, nachdem die britische Premierministerin Theresa May erneut signalisiert hat, dass bei den Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der EU die angestrebte Zuwanderungskontrolle eine rote Linie sein werde, über die nicht verhandelt werde.

   Damit dürfte mit dem Brexit jedoch unvermeidlich auch der Zugang zum europäischen Binnenmarkt verloren gehen, meint Devisenanalystin Esther Reichelt von der Commerzbank. Das Pfund wertet zur US-Währung auf 1,2146 Dollar ab; am Freitagnachmittag kostete es noch rund 1,2575 Dollar.

Goldman-Verkaufsempfehlungen belasten Procter & Gamble und Coca-Cola Eine Verkaufsempfehlung der Analysten von Goldman Sachs drückt die Aktie von Procter & Gamble um 0,8 Prozent auf 84,37 Dollar. Goldman hat überdies das Kursziel auf 77 von 86 Dollar gesenkt. Die Analysten raten auch zum Verkauf von Coca-Cola. Die Aktie gibt um 0,7 Prozent nach.

   Der Kurs von Lululemon fällt um 1,1 Prozent. Zwar hat der Anbieter von Yoga-Bekleidung nach einem guten Weihnachtsgeschäft das untere Ende seiner Viertquartalsprognose erhöht, allerdings ist die Aktie in den vergangenen Monaten gut gelaufen. Hier dürften daher Gewinne mitgenommen werden.

   Fiat Chrysler stehen im Blick mit der Ankündigung, 1 Milliarde Dollar in zwei bestehende US-Werke zu investieren. Damit sollen 2.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Die Pläne des Konzerns sind insofern bemerkenswert, als der designierte US-Präsident Donald Trump Druck auf die Branche ausübt, die Produktion an US-Standorten zu stärken. Die Fiat-Aktie legt in Mailand und an der Nyse um 0,8 Prozent zu.

   Zudem teilte McDonald's am Montag mit, dass 80 Prozent seines Chinageschäfts an ein Konsortium verkauft würden, an dem Citic, deren Investmentgesellschaft Citic Capital Holdings und die Private-Equity-Gesellschaft Carlyle beteiligt sind. Der Verkaufspreis dürfte bis zu 1,66 Milliarden Dollar betragen. Die McDonald's-Aktie tendiert kaum verändert.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.912,18 -0,26 -51,62 0,76 S&P-500 2.272,28 -0,21 -4,70 1,49 Nasdaq-Comp. 5.527,37 0,11 6,31 2,68 Nasdaq-100 5.018,33 0,22 11,25 3,18

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,21 -0,4 1,21 5 Jahre 1,89 -3,3 1,92 7 Jahre 2,18 -4,7 2,23 10 Jahre 2,37 -4,7 2,42 30 Jahre 2,96 -5,0 3,01

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0537 -0,28% 1,0566 1,0537 +0,2% EUR/JPY 122,5240 +0,35% 122,1008 121,41 -2,1% EUR/CHF 1,0721 -0,34% 1,0758 1,0751 +0,1% EUR/GBP 0,8673 +0,91% 0,8395 1,1933 +1,8% USD/JPY 116,27 +0,62% 115,55 115,20 -0,5% GBP/USD 1,2146 -3,52% 1,2589 1,2574 -1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,81 53,99 -2,2% -1,18 -1,7% Brent/ICE 55,85 57,1 -2,2% -1,25 -1,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.180,05 1.172,90 +0,6% +7,15 +2,5% Silber (Spot) 16,54 16,49 +0,3% +0,05 +3,9% Platin (Spot) 967,50 968,05 -0,1% -0,55 +7,1% Kupfer-Future 2,52 2,54 -0,9% -0,02 +0,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   January 09, 2017 09:49 ET (14:49 GMT)

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