MÄRKTE USA/Erhöhte Unsicherheit vor US-Arbeitsmarktdaten

Von Thomas Rossmann Die Unsicherheit im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten hat am Dienstag das Geschehen an der Wall Street bestimmt. Dem Bericht am Freitag kommt eine besondere Bedeutung im Hinblick auf das weitere Vorgehen der US-Notenbank zu. Schlechte Daten dürften den Markt beflügeln, da die Federal Reserve dann ihr monatliches Anleihekaufprogramm fortsetzen dürfte. Sollte es allerdings zu einer positiven Überraschung kommen, dann könnten die Notenbanker um Ben Bernanke bereits auf der nächsten Notenbanksitzung am 18. und 19. Juni über eine mögliche Drosselung der Käufe diskutieren. Dieses Szenario dürfte die Aktienkurse deutlich belasten.

   Entsprechend volatil zeigen sich derzeit die Märkte. Und da bildete der Dienstag keine Ausnahme. Nachdem es zur Eröffnung noch nach einer freundlichen Tendenz ausgesehen hatte, fielen die Kurse im Verlauf in negatives Terrain. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 15.178 Punkte. Dabei handelte er in einer Spanne zwischen 15.100 und 15.305 Punkten. Der S&P-500 verzeichnete ein Minus von 0,6 Prozent auf 1.631 Punkte, der Nasdaq-Composite fiel um 0,6 Prozent auf 3.445 Punkte. Das Umsatzvolumen sank auf 0,78 (Montag: 0,88) Milliarden Aktien. Auf die 1.139 (1.385) Kursgewinner kamen dabei 1.917 (1.703) -verlierer, während 98 (80) Titel den Handel unverändert beendeten.

   Etwas Hoffnung machte am Vorabend der Präsident der regionalen Fed von Atlanta, Dennis Lockhart. Eine Drosselung des Anleihekaufvolumens bedeute noch keinen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank, stellte Lockhart klar. "In den vergangenen Wochen hat sich der Fokus verstärkt auf die geldpolitischen Maßnahmen der Fed gerichtet und ob es zu einer Fortsetzung oder einer frühzeitigen Beendigung kommt", sagte Analyst Nick Raich von Earnings Scout.

   Auch am US-Anleihemarkt ist der Fokus ganz auf den Arbeitsmarktbericht und die US-Notenbank gerichtet. Es wird für Mai mit 169.000 neu geschaffenen Stellen gerechnet. Die Arbeitslosenquote wird unverändert bei 7,5 Prozent gesehen und damit weiter über der von der Fed avisierten Zielmarke von 6,5 Prozent. Die Notierungen gaben leicht nach. Die Rendite zehnjähriger Treasurys legte um einen Basispunkt auf 2,14 Prozent zu.

   Der Euro behauptete den größten Teil seiner Gewinne und kostete im späten US-Handel 1,3084 Dollar. Da der Fokus in dieser Woche praktisch nur auf den Arbeitsmarktbericht gerichtet sei, dürfte sich der Dollar bis zu dessen Veröffentlichung in einer engen Spanne bewegen, so Devisen-Analyst Fabian Eliasson von Mizuho Bank. Vor den Daten werde niemand große Positionen halten wollen.

   Auch beim Ölpreis herrschte eine erhöhte Volatilität. Hier sei der Blick auf die am Mittwoch anstehenden US-Lagerbestandsdaten gerichtet, hieß es. Für einen Barrel der Sorte WTI mussten zum Settlement 93,31 Dollar gezahlt werden, ein Abschlag von 0,2 Prozent. Im Verlauf pendelte der Ölpreis mehrfach zwischen positivem und negativem Terrain.

   Der Goldpreis rutschte wieder unter die Marke von 1.400 Dollar je Feinunze zurück. Zum Settlement wurden 1.397,20 Dollar gezahlt, ein Abschlag von 1 Prozent. Die Reserve Bank of India will Goldimporte noch weiter erschweren und damit spekulative Goldkäufe unterbinden. Indien ist für rund 28 Prozent der weltweiten Gold-Nachfrage verantwortlich.

   An der Börse legten die Aktien von General Motors um 1,6 Prozent zu. Nach vier Jahren kehren die Titel am Donnerstag zum Handelsschluss in den S&P-500-Index zurück. Für das vormals krisengebeutelte Unternehmen ist das ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu alter Stärke und Ansehen. Die Papiere waren im Juni 2009 aus dem wichtigen US-Index verbannt worden, kurz bevor das Unternehmen Gläubigerschutz beantragen musste.

   Die GM-Titel werden im S&P-500 die Aktien von H.J. Heinz ersetzen. Die Ketchup-Legende wird von einem Konsortium bestehend aus den Beteiligungsgesellschaften Berkshire Hathaway und 3G Capital übernommen und muss daher den Index verlassen. Die Titel von Heinz schlossen unverändert. Mit Abgaben zeigten sich die Werte aus dem Energiebereich, die unter dem leicht niedrigeren Ölpreis litten. Hier fielen die Aktien von Chevron um 0,9 Prozent und die Papiere von Exxon Mobil gaben um 0,7 Prozent nach.

   IBM übernimmt den Cloud-Spezialisten SoftLayer Technologies, wie IBM bestätigte. Das Volumen der Transaktion nannte der Konzern allerdings nicht. Eine mit dem Deal vertraute Person bezifferte dieses aber auf rund 2 Milliarden Dollar. Die IBM-Aktie gab um 1,3 Prozent nach. Dagegen setzten die Titel von Merck & Co ihre Aufwärtstendenz vom Vortag fort und gewannen weitere zwei Prozent. Der Pharma-Konzern hatte positive klinische Ergebnisse für ein Krebs-Medikament bekannt gegeben.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.177,54 -0,50 -76,49 S&P-500 1.631,38 -0,55 -9,04 Nasdaq-Comp. 3.445,26 -0,58 -20,11 Nasdaq-100 2.973,69 -0,57 -17,09

KUPON Fälligkeit Kurs Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 29/32 dn 0/32 0,301% +0,4 Bp 1/4% 3-Year 99 10/32 up 0/32 0,483% -0,2 Bp 1% 5-year 99 24/32 dn 3/32 1,052% +2,1 Bp 1 3/8% 7-Year 98 26/32 dn 3/32 1,550% +1,6 Bp 1 3/4% 10-year 96 15/32 dn 3/32 2,143% +1,1 Bp 2 7/8% 30-year 91 26/32 dn 19/23 3,308% +3,4 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 7.40 Uhr Mo, 17.55 Uhr EUR/USD 1,3084 0,20% 1,3058 1,3086 EUR/JPY 130,8738 0,30% 130,4826 129,8128 EUR/CHF 1,2389 -0,09% 1,2400 1,2369 USD/JPY 100,0460 0,11% 99,9375 99,1900 GBP/USD 1,5310 -0,01% 1,5311 1,5343 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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   June 04, 2013 16:26 ET (20:26 GMT)

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