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06.08.2013 22:49:31

MÄRKTE USA/Fed könnte Anleihekäufe schon im September senken

   Von Hans Bielefeld

   An der Wall Street hat am Dienstag einmal mehr die Geldpolitik den Takt angegeben. Die immer näher rückende Reduzierung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank sorgte an den Aktienmärkten für deutliche Verluste. Nach dem Präsidenten der Fed in Dallas, Richard Fisher, haben mit Dennis Lockhart und Charles Evans nun zwei weitere Notenbanker eine Absenkung der Bondkäufe durch die Fed bereits im September ins Spiel gebracht. Die Wende in der Geldpolitik hänge jedoch unverändert von der Entwicklung der US-Konjunktur ab, betonte der Präsident der Fed in Atlanta Lockhart in einem Interview.

   Ein weiteres Argument für eine kurz bevorstehende Absenkung der Anleihekäufe lieferte das stärker als erwartet gefallene US-Handelsdefizit. Es ist im Juni wegen deutlich gestiegener Ausfuhren von 44,10 Milliarden US-Dollar im Mai auf 34,22 Milliarden Dollar gesunken und damit auf den niedrigsten Stand seit Herbst 2009. Das deutlich reduzierte Defizit weist Experten zufolge auf ein stärkeres BIP-Wachstum im zweiten Quartal hin und deutet zusammen mit besseren Wachstumsaussichten für das dritte Quartal auf eine baldige Absenkung der Anleihekäufe durch die Fed hin.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 15.519 Punkte und der S&P-500 sank um ebenfalls 0,6 Prozent auf 1.697 Punkte und rutschte damit unter die Marke von 1.700 Punkte, bei der Analysten bislang eine wichtige technische Unterstützung gesehen hatten. Noch deutlicher verlor der Nasdaq Composite. Nachdem der Technologieindex gestützt von Gewinnen bei Facebook und Apple am Montag noch knapp in der Gewinnzone geschlossen hatte, rutschte er nun mit 0,7 Prozent auf 3.666 Punkte ins Minus. Der Umsatz zog auf 0,65 (Montag: 0,53) Milliarden Aktien an. Den 767 (1.259) Kursgewinnern standen 2.303 (1.812) -verlierer gegenüber, 92 (90) Titel gingen unverändert aus dem Handel.

   Belastet von dem anstehenden Ende der lockeren US-Geldpolitik setzte sich der Kursverfall beim Gold fort. Der Preis für die Feinunze sank zum Settlement um 1,5 Prozent auf 1.282,50 Dollar und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit knapp drei Wochen. Die Wende in der US-Geldpolitik bewegt immer mehr Investoren dazu, sich von Geldanlagen, die keine Zinseinnahmen abwerfen, zu trennen und ihr Kapital in Staatsanleihen oder Aktien umzuschichten. Allerdings sei das Abwärtspotenzial angesichts der gestiegenen physischen Nachfrage begrenzt, sagen die Analysten der Standard Bank. Der Preis für das Edelmetall dürfte nicht allzu deutlich unter die Marke von 1.300 Dollar fallen.

   Tagesverlierer waren im Dow-Jones-Index die Papiere von IBM. Belastet von einer Abstufung auf "Underperform" durch Credit Suisse schlossen die Aktien mit einem Minus von 2,3 Prozent auf 190,99 Dollar. Ebenfalls unter Druck standen die Aktien der Bank of America. Nachdem das US-Justizministerium das Kreditinstitut wegen Betrugs im Geschäft mit Hypotheken besicherten Wertpapieren angeklagt hatte, verloren die Papiere 1,1 Prozent auf 14,64 Dollar. Gesucht waren dagegen die Papiere der Washington Post. Sie gewannen 4,3 Prozent auf 593 Dollar und profitierten damit von dem Kauf der Tageszeitung durch Amazon-CEO Jeff Bezos.

   Am Anleihemarkt notierten Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren kaum verändert. Die Rendite der Papiere legte um einen Basispunkt auf 2,65 Prozent zu. Für etwas Unterstützung sorgte die starke Nachfrage bei der Auktion von dreijährigen Staatsanleihen im Volumen von 32 Milliarden US-Dollar. Die Zeichnungsquote lag mit 3,21 lediglich leicht unter der durchschnittlichen Quote der vergangenen vier Auktionen in Höhe von 3,43.

   Belastet von der anziehenden Ölförderung in Libyen sank der Ölpreis zum Settlement um 1,2 Prozent auf 105,30 Dollar je Fass der Sorte WTI und gab damit anfängliche Gewinne wieder ab. Gestützt von guten europäischen Konjunkturdaten - sowohl das italienische BIP als auch der deutsche Auftragseingang hatten positiv überrascht - legte der Euro gegenüber der US-Währung deutlich zu. Er kostete zuletzt 1,3308 Dollar, nachdem er am Montag im Tagestief für 1,3232 Dollar gehandelt wurde.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.518,74 -0,60 -93,39 S&P-500 1.697,37 -0,57 -9,77 Nasdaq-Comp. 3.665,77 -0,74 -27,18 Nasdaq-100 3.122,20 -0,67 -20,99

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 28/32 flat 0,309% flat 5/8% 3-Year 100 3/32 -1/32 0,598% +0,5BP 1 3/8% 5-year 99 30/32 flat 1,388% flat 2% 7-Year 99 25/32 -1/32 2,036% +0,5BP 1 3/4% 10-year 92 11/32 -2/32 2,645% +0,6BP 2 7/8% 30-year 84 21/32 -1/32 3,733% +0,2BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.28 Uhr Mo, 17.52 Uhr EUR/USD 1,3308 0,45% 1,3249 1,3259 EUR/JPY 130,0524 -0,31% 130,4519 130,6980 EUR/CHF 1,2321 0,07% 1,2312 1,2331 USD/JPY 97,7160 -0,76% 98,4615 98,5515 GBP/USD 1,5350 0,10% 1,5334 1,5346 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

   DJG/DJN/hhb

   (END) Dow Jones Newswires

   August 06, 2013 16:19 ET (20:19 GMT)

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