14.03.2017 09:23:58

MÄRKTE USA/Furcht vor harschen Fed-Tönen bremst Kauflust

   NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street hat es am Montag wenig Bewegung gegeben. Die Blicke der Anleger waren fest auf die anrollende Zinserhöhung der Fed am Mittwoch gerichtet. Dass die US-Notenbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben wird, preisen die Märkte mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent ein. Anleger werten dies nicht prinzipiell negativ, sondern sehen die brummende Konjunktur dahinter. Andererseits wächst zugleich die Unsicherheit.

   Denn inzwischen blühen Spekulationen, dass es im laufenden Jahr aufgrund der starken Wirtschaft und der anziehenden Teuerung sogar vier Zinserhöhungen der Fed geben könnte. Dabei hat der Markt erst seit kurzem drei statt zwei Schritte eingepreist. Daher werden die Investoren am Mittwoch auf die Zwischentöne der US-Notenbank achten, um Näheres über den weiteren Kurs zu erfahren. Sollte sie unerwartet falkenhaft klingen, könnte dies die Stimmung für Aktien verderben. Chefmarktstratege David Lafferty von Natixis Global Asset Management sprach sogar von der "Ruhe vor dem Sturm".

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 20.881 Punkte. Der S&P-500 gewann 1 Punkt und der Nasdaq-Composite 0,2 Prozent. Umgesetzt wurden 738 (Freitag: 838) Millionen Aktien. Im Plus schlossen nach vorläufigen Angaben 1.788 (2.001) Titel, denen 1.197 (979) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 121 (120) Titel aus dem Handel.

   Sorge bereitete überdies die Wahl in den Niederlanden, wo sich die Rechtspopulisten anschicken, die stärkste Fraktion zu stellen. Auch der nahende Brexit-Antrag der Briten schürt die Verunsicherung, was tendenziell gegen den Aktienmarkt spricht.

Ölpreise ohne Erholungsansatz "Ich fürchte, das Tempo der Rally, die wir beobachten konnten, ist nicht sehr nachhaltig", sagte Investmentstratege Joseph Tanious von Bessemer Trust. Das Engagement von Hedgefonds am Aktienmarkt ist jüngst auf Rekordniveau geklettert, wie entsprechende Daten zeigen. Daher könne ein Stimmungsumschwung schnell zum Ausstieg dieser spekulativen Anleger führen, hieß es im Handel. Andererseits sind offene Leerverkaufspositionen und damit Wetten auf sinkende Kurse bei Aktien, börsennotierten Fonds und Aktienterminkontrakten auf das tiefste Niveau seit zehn Jahren gefallen.

   Steigende Besorgnis verursachte auch der Blick auf die Ölpreise. Diese fielen nach ihrem jüngsten Einbruch noch etwas weiter, von Erholung konnte keine Rede sein. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um weitere 0,2 Prozent auf 48,40 US-Dollar. Es zeige sich immer deutlicher, dass die steigende Förderung in den USA die Versuche anderer Ölproduzenten auf eine Verringerung der Ölschwemme zunichte mache, hieß es im Handel. Zuletzt waren selbst aus der US-Schieferölindustrie mahnende Stimmen laut geworden, dass zu viel gefördert werde.

   Die Anzahl der aktiven Förderanlagen in den USA war in der Vorwoche erneut gestiegen. Informierten Kreisen zufolge haben überdies die Ölbestände im zentralen US-Lager in Cushing zum Stichtag Freitag gegenüber der Vorwoche um weitere 1,7 Millionen Barrel zugelegt. Und schließlich prognostiziert die Energy Information Administration für April einen Anstieg der US-Ölschieferproduktion um täglich 109.000 Barrel gegenüber dem März.

   Am Devisenmarkt stagnierte der Dollar nach seiner Abwertung im Zuge schwacher Lohnzuwächse in den USA zum Wochenschluss. Der Euro ging bei 1,0655 Dollar und damit auf dem Stand vom Freitagabend. Mit über 1,07 Dollar notierte der Euro im Tageshoch auf dem höchsten Stand seit vier Wochen. Der Goldpreis tendierte knapp behauptet bei 1.204 Dollar je Feinunze. Die Aussicht auf eine US-Zinserhöhung in der laufenden Woche schaffe wenig Anreize für Goldkäufe, so Beobachter. Am US-Rentenmarkt gaben die Notierungen nach. Auch hier lastete die Erwartung steigender Zinsen, nicht nur wegen der vermuteten Erhöhung am Mittwoch. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 4 Basispunkte auf 2,61 Prozent und schloss damit erstmals seit zwei Jahren über 2,60 Prozent.

Intel mit Übernahme unter Druck Unter den Einzelwerten schossen Mobileye um gut 28 Prozent empor. Der Anbieter von Kameraassistenzsystemen wird von Intel übernommen. Die Titel des Halbleiterkonzerns sanken um 2,1 Prozent und waren damit im Dow-Jones-Index zweitschwächster Wert. Delta Air Lines hat die Tenderofferte für Grupo Aeromexico SAB jetzt abgeschlossen und übernimmt 32 Prozent an der mexikanischen Fluggesellschaft für 620 Millionen US-Dollar. Insgesamt hält der US-Carrier damit 36,2 Prozent und besitzt Optionen für den Kauf weiterer 12,8 Prozent. Die Delta-Aktie verlor 1,2 Prozent.

   Änderungen in der Zusammensetzung des marktbreiten S&P-500 bewegten enbenfalls die Kurse: Advanced Micro Devices (AMD), die neu in den Index aufgenommen werden, stiegen um 2,7 Prozent. Unter den beiden anderen Aufsteigern gaben Raymond James Financial 0,3 Prozent ab, während Alexandria Real Estate 0,3 Prozent zulegten. Den Aufsteigern weichen müssen Urban Outfitters, First Solar und Frontier Communications. Urban Outfitters fielen um 3,8 Prozent, First Solar stiegen um 1,3 Prozent und Frontier Communications verloren 5,2 Prozent. Alle Indexänderungen wurden am Montag vor Handelsbeginn wirksam.

   Wal-Mart tendierten 0,2 Prozent leichter, nachdem sie zunächst moderat zugelegt hatten. Der Einzelhandelsriese möbelt sein Brasilien-Geschäft auf und investiert rund 320 Millionen US-Dollar in den fünftgrößten Markt der Welt. Großinvestor Carl Icahn hat seinen Anteil am Nutzfahrzeug-Konzern Navistar ausgebaut und besitzt jetzt 17 nach zuvor 16,6 Prozent. Für Navistar ging es 1,8 Prozent nach oben.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.881,48 -0,10 -21,50 5,66 S&P-500 2.373,47 0,04 0,87 6,01 Nasdaq-Comp. 5.875,78 0,24 14,06 9,15 Nasdaq-100 5.394,57 0,16 8,67 10,92

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,38 2,9 1,35 17,4 5 Jahre 2,14 3,7 2,10 21,1 7 Jahre 2,43 3,6 2,40 18,4 10 Jahre 2,61 3,8 2,58 17,0 30 Jahre 3,20 4,0 3,16 13,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.29 Uhr Fr, 17.50 % YTD EUR/USD 1,0653 -0,52% 1,0709 1,0673 +1,3% EUR/JPY 122,3153 -0,42% 122,8283 122,77 -0,5% EUR/CHF 1,0728 -0,75% 1,0809 1,0780 +0,2% EUR/GBP 0,8714 -0,48% 0,8756 1,1394 +2,2% USD/JPY 114,81 +0,11% 114,69 114,99 -1,8% GBP/USD 1,2226 -0,05% 1,2232 1,2163 -0,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,38 48,49 -0,2% -0,11 -12,7% Brent/ICE 51,39 51,37 +0,0% 0,02 -11,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.204,38 1.206,04 -0,1% -1,65 +4,6% Silber (Spot) 16,97 16,99 -0,1% -0,02 +6,6% Platin (Spot) 940,25 941,75 -0,2% -1,50 +4,1% Kupfer-Future 2,62 2,59 +1,2% +0,03 +4,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   March 13, 2017 16:12 ET (20:12 GMT)

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AMD (Advanced Micro Devices) Inc. 118,36 -0,35% AMD (Advanced Micro Devices)  Inc.
Delta Air Lines Inc. 58,51 1,33% Delta Air Lines Inc.
First Solar Inc 178,82 -0,48% First Solar Inc
Intel Corp. 18,71 -3,47% Intel Corp.
Raymond James Financial Inc. 152,42 -3,47% Raymond James Financial Inc.
Urban Outfitters Inc. 52,50 0,00% Urban Outfitters Inc.
Wal-Mart Stores Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.3333 Shs 6 040,00 2,90% Wal-Mart Stores Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.3333 Shs