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22.12.2022 17:56:39

MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen sorgen für deutliches Minus

NEW YORK (Dow Jones)--Kräftige Gewinnmitnahmen sorgen am Donnerstag für nachgebende Kurse an der Wall Street. Zur Wochenmitte hatten noch überraschend gute Geschäftszahlen von Nike und Fedex in Verbindung mit einem sehr starken Verbrauchervertrauen die Kurse kräftig nach oben getrieben. Mit dem nahenden Weihnachtswochenende und dem Jahreswechsel dünnen die Umsätze allerdings mehr und mehr aus, was zu übertrieben kräftigen Kursausschlägen führt, so Marktteilnehmer.

Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 1,6 Prozent auf 32.850 Punkte. Der S&P-500 gibt um 2,0 Prozent nach und der Nasdaq-Composite fällt um 2,9 Prozent.

Viele Marktstrategen seien defensiv positioniert, da sie erwarten, dass die Aktien im neuen Jahr auf neue Tiefststände fallen könnten, so Beobachter. Katie Stockton, technische Strategin bei Fairlead Strategies, warnte ihre Kunden in einer Mitteilung, dass sie sich auf weitere Abwärtsbewegungen einstellen sollten. "Wir gehen davon aus, dass die wichtigsten Indizes in der nächsten Woche fest bleiben werden, was durch überverkaufte Bedingungen begünstigt wird, aber wir würden uns angesichts des jüngsten Abschwungs auf weitere Abwärtsbewegungen im Januar einstellen", so die Teilnehmerin.

Unter den Konjunkturdaten des Tages stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche weniger stark als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt des dritten Quartals wurde in dritter Lesung überraschend nach oben revidiert. Der Index der Frühindikatoren aus dem November fiel mit minus 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat doppelt so stark wie erwartet.

Schwache Zahlen und Sparkurs belasten Micron

Auf Unternehmensseite hat Micron (-4,5%) enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Der Chiphersteller ist aufgrund einer nachlassenden Nachfrage in seinem ersten Geschäftsquartal in die roten Zahlen gerutscht. Als Reaktion darauf wird das Unternehmen seine Investitionen kürzen und 10 Prozent der Belegschaft abbauen.

Überraschend gut sind dagegen die Zahlen des Möbelherstellers Millerknoll (+10,1%) ausgefallen. Allerdings warnte das Unternehmen vor schwächeren Umsätzen im laufenden Quartal.

Tyson Foods sinken um 1,3 Prozent. Dem Fleischverarbeiter droht die massive Abwanderung von Mitarbeitern, die den geplanten Umzug zweier Büros nicht mitmachen wollen - und dies zu einer Zeit, in der die Arbeitslosigkeit in den USA gering ist und viele Unternehmen vergeblich nach qualifizierten Bewerbern suchen.

Nach Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung brechen AMC Entertainment um 12,6 Prozent ein. Der Kinobetreiber plant überdies einen "Reverse Split": Zehn Aktien sollen zu einer zusammengelegt werden.

Ölpreise geben Gewinne wieder ab

Die Ölpreise geben zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. Für Brent und WTI geht es um bis zu 0,2 Prozent nach unten. Damit geben die Notierungen erstmals seit vier Handelstagen wieder nach. Nachdem zunächst weiter der am Vortag vermeldete Rückgang der US-Rohölbestände gestützt hatte, geben die Ölpreise mit dem deutlich fallenden Aktienmarkt nach, heißt es. Dies sorge für eine etwas niedrigere Risikobereitschaft. Dazu komme der leicht zulegende Dollar.

Die Renditen der US-Anleihen zeigen nach ihrem leichten Rückgang am Vortag wenig verändert. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 0,3 Basispunkt auf 3,67 Prozent nach unten.

Für den Dollar geht es moderat aufwärts. Der Dollar-Index steigt um 0,3 Prozent. Der Greenback dürfte im Jahr 2023 fallen, da er trotz der jüngsten Rückgänge immer noch stark überbewertet sei, aber die Abwertung werde nicht geradlinig verlaufen, so die Bank of America (BoA). Der Konsens scheint ein "einfaches Szenario" zu erwarten, bei dem die Inflation sinkt, die Federal Reserve beginnt, die Zinsen zu senken, und der Dollar schwächer wird, aber es wird "viel komplizierter sein als das", sagt Devisen-Stratege Athanasios Vamvakidis. Die Fed könnte zwar die Zinserhöhungen stoppen, aber es sei unwahrscheinlich, dass sie die Zinsen senke, da sich die Inflation nur sehr langsam nach unten bewegen dürfte. "Damit der Dollar wirklich schwächer wird, muss die Inflation deutlich zurückgehen", heißt es. Die BoA geht davon aus, dass Euro von derzeit 1,0587 Dollar bis Ende 2023 auf 1,10 Dollar ansteigen wird.

Die steigenden Renditen und der festere Dollar belasten den Goldpreis. Der Preis für die Feinunze rutscht wieder knapp unter die Marke von 1.800 Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.850,40 -1,6% -526,08 -9,6%

S&P-500 3.799,54 -2,0% -78,90 -20,3%

Nasdaq-Comp. 10.401,77 -2,9% -307,60 -33,5%

Nasdaq-100 10.881,85 -3,2% -354,03 -33,3%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,23 +0,4 4,22 349,7

5 Jahre 3,77 +0,3 3,77 251,3

7 Jahre 3,76 +0,5 3,76 232,4

10 Jahre 3,67 -0,3 3,67 215,8

30 Jahre 3,74 +1,6 3,72 183,8

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:04 Mi, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0587 -0,2% 1,0649 1,0611 -6,9%

EUR/JPY 140,12 -0,2% 140,37 140,19 +7,1%

EUR/CHF 0,9860 +0,3% 0,9829 1,0793 -5,0%

EUR/GBP 0,8793 +0,2% 0,8787 0,8775 +4,7%

USD/JPY 132,34 -0,0% 131,88 132,11 +15,0%

GBP/USD 1,2041 -0,3% 1,2113 1,2092 -11,0%

USD/CNH (Offshore) 7,0005 +0,2% 6,9828 6,9920 +10,2%

Bitcoin

BTC/USD 16.658,23 -0,7% 16.795,75 16.834,92 -64,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,23 78,29 -0,1% -0,06 +13,8%

Brent/ICE 82,01 82,20 -0,2% -0,19 +13,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 91,50 97,75 -6,4% -6,25 +50,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.796,82 1.814,13 -1,0% -17,31 -1,8%

Silber (Spot) 23,64 24,03 -1,6% -0,39 +1,4%

Platin (Spot) 992,70 1.002,95 -1,0% -10,25 +2,3%

Kupfer-Future 3,77 3,81 -0,9% -0,03 -14,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 22, 2022 11:56 ET (16:56 GMT)

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Micron Technology Inc. 100,22 1,91% Micron Technology Inc.
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