15.06.2015 15:13:46
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MÄRKTE USA/Griechenland-Debakel dürfte auch Wall Street belasten
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem auch der jüngste Versuch einer Einigung zwischen Griechenland und seinen Geldgebern gescheitert ist, dürften die US-Börsen mit Verlusten in die neue Woche starten. Die Futures auf die großen US-Aktienindizes tendieren vor der Startglocke etwas leichter.
Von heimischen Konjunkturdaten erhält die Wall Street zunächst keine Unterstützung. Der Empire State Manufacturing Index hat die Erwartungen klar verfehlt. Er sank im Juni auf minus 1,98 Punkte von zuvor plus 3,09 Punkten. Volkswirte hatten den Index auf plus 5,4 Punkte steigen sehen. Eine Viertelstunde vor der Startglocke werden noch Daten zur Industrieproduktion veröffentlicht. Hier wird ein Plus von 0,2 Prozent im Mai erwartet, nachdem im April ein Rückgang um 0,3 Prozent verzeichnet wurde.
Höhepunkt der Woche dürfte aber das Ergebnis der US-Notenbanksitzung sein, das am Mittwoch bekanntgegeben wird. Volkswirte rechnen dieses Mal noch nicht mit einer Zinserhöhung. Die meisten Beobachter erwarten, dass die Federal Reserve frühestens im September erstmals seit vielen Jahren die Zinsen erhöht. Allerdings dürfte der Begleitkommentar zum Zinsentscheid darauf abgeklopft werden, ob die Fed den Zeitpunkt ihrer geplanten Zinserhöhung eingrenzt.
Unternehmensnachrichten sind rar, denn die nächste Bilanzsaison ist noch knapp einen Monat entfernt. Gesprächsthema an der Börse ist die Pleite des traditionsreichen Schusswaffenherstellers Colt, der allerdings nicht börsennotiert ist. Der Hersteller jener legendären "Waffe, die den Westen eroberte", hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen finanziell derart geschwächt, dass es sich nur geringe Überlebenschancen ausrechnet. Colt verliert das Vertrauen seiner Kunden, die Zulieferer werden inzwischen auch nervös. Selbst die 40 Prozent des Umsatzes, die Colt mit Regierungsaufträgen macht, seien in Gefahr.
Daneben steht der Zusammenschluss zweier Bauunternehmen im Fokus. Die auf Eigenheime spezialisierte Standard Pacific tut sich in einer 5,2 Milliarden Dollar schweren Fusion mit Wettbewerberin Ryland Group zum viertgrößten Branchenvertreter in den USA zusammen. Ryland legen vorbörslich um 1 Prozent zu und Standard Pacific um 1,7 Prozent.
Überdies hat die Drogerie- und Apothekenkette CVS Health Interesse am Medikamenten- und Klinikgeschäft des Einzelhandelskonzerns Target und will dafür 1,9 Milliarden Dollar zahlen. Für CVS geht es um 0,5 Prozent nach oben. Target zeigen sich kaum verändert.
Nutznießer des Griechenland-Debakels ist der US-Anleihemarkt. Steigende Kurse drücken die Rendite zehnjähriger Anleihen um 3 Basispunkte auf 2,36 Prozent. Gold ist als vermeintlich sicherer Hafen in Krisenzeiten dagegen kaum gefragt. Für die Feinunze werden 1.180 Dollar gezahlt. Das ist etwa 1 Dollar mehr als am Freitagabend.
Dass sich Anleger beim Gold zurückhalten, liegt an der Aufwertung des Dollar zum Euro als Folge des neuerlichen Scheiterns der Griechenland-Verhandlungen. Der Euro kostete am Montag zeitweise nur 1,1189 Dollar. Aktuell zeigt er sich etwas erholt bei 1,1235 Dollar. Am Freitag wurden für die Gemeinschaftswährung in der Spitze jedoch fast 1,13 Dollar gezahlt. Der feste Dollar verteuert Rohstoffe, die wie Gold und Öl in Dollar bezahlt werden, für Käufer aus dem Nichtdollarraum.
Das Barrel US-Öl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,2 Prozent auf 59,22 Dollar. Für den Preisrückgang bei Öl machen Analysten neben dem starken Dollar das weltweite Überangebot verantwortlich.
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