01.10.2020 17:59:46

MÄRKTE USA/Gute Konjunkturdaten stützen die Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Mehrheitlich gute US-Konjunkturdaten sorgen am Donnerstag an der Wall Street für leicht steigende Kurse. Deutlichere Gewinne zur Eröffnung, als der Dow-Jones-Index erneut über die Marke von 28.000 Punkten kletterte, konnten allerdings nicht verteidigt werden. Für den Index geht es am Mittag (Ortszeit) um 0,4 Prozent auf 27.900 Punkte nach oben, nach einem Tageshoch bei 28.041 Punkten. Der S&P-500 gewinnt 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite rückt um 1,1 Prozent vor.

Schon am Mittwoch war es kräftig nach oben gegangen, nachdem Konjunkturdaten positiv überrascht hatten. Anleger setzten aber auch auf weitere staatliche Corona-Hilfen. Die Zuversicht, dass sich Republikaner und Demokraten doch noch einigen werden, trägt den Markt nach Auskunft von Händlern weiter, obwohl die Verhandlungen über ein von den Demokraten vorgeschlagenes Hilfspaket im Volumen von 2,2 Billionen Dollar am Mittwoch zunächst gescheitert sind. Die Republikaner beharren auf einem kleineren Paket im Umfang von 1,6 Billionen Dollar.

Eine für Mittwochabend (Ortszeit) geplante Abstimmung über den demokratischen Vorschlag im Repräsentantenhaus, wo die Demokraten die Mehrheit haben, wurde verschoben. Die erforderliche anschließende Zustimmung im Senat, wo die Republikaner über die Mehrheit verfügen, galt allerdings ohnehin als unwahrscheinlich. Nun gibt es am Markt Spekulationen auf eine "Eskalationsklausel", wie Marios Hadjikyriacos, Investmentanalyst bei XM, sagt. Damit könnten sich beide Seiten auf ein kleineres Paket einigen, aber die Möglichkeit höherer Ausgaben für den Fall vereinbaren, dass diese notwendig werden. Andere Beobachter weisen darauf hin, dass US-Finanzminister Steven Mnuchin Fortschritte bei den Verhandlungen signalisiert habe.

Ungeachtet möglicher Staatshilfen dürfte allein schon das von den Notenbanken großzügig bereitgestellte billige Geld die Aktienmärkte weiter nach oben treiben, meint Patrick Spencer, geschäftsführender Direktor bei Baird.

US-Daten überzeugen mehrheitlich

Von einer Erholung der Konjunktur zeugen auch neue US-Konjunkturdaten. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nahm in der vergangenen Woche deutlicher ab als erwartet. Zusammen mit dem überraschend starken ADP-Arbeitsmarktbericht für September vom Mittwoch stimmen die wöchentlichen Daten optimistisch für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag.

Der für die US-Wirtschaft so wichtige Konsum scheint sich ebenfalls wieder zu beleben. Die persönlichen Ausgaben stiegen im August etwas stärker als von Ökonomen vorhergesagt, obwohl die Einkommen etwas deutlicher zurückgingen.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im September etwas weniger stark als erwartet, lag aber klar im expansiven Bereich. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe ermäßigte sich auf 55,4 (Vormonat: 56,0), während die Ökonomen mit einem Anstieg auf 56,3 gerechnet hatten. Der Index liegt damit allerdings ebenfalls weiter im Expansionsbereich. Die Bauausgaben in den USA haben sich im August deutlicher als prognostiziert erhöht.

Erste Quartalsausweise überzeugen

Auch wenn die eigentliche Berichtssaison noch etwas auf sich warten lässt, geben einige Unternehmen schon einen Vorgeschmack auf das, was kommen könnte: So hat der Getränke- und Snackkonzern Pepsico Zahlen veröffentlicht. Umsatz und Ergebnis des dritten Geschäftsquartals lagen über den Erwartungen der Analysten. Die Aktie zeigt sich nach anfänglichen leichten Verlusten nun mit einem Plus von 0,8 Prozent.

Besser als erwartet sind auch die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal von Constellation Brands ausgefallen. Der Hersteller alkoholischer Getränke, unter anderem bekannt für Bier der Marke Corona, wagt allerdings keinen Ausblick. Die Aktie fällt um 2,6 Prozent.

Der Kurs von Bed Bath & Beyond springt 33,5 Prozent nach oben. Im zweiten Geschäftsquartal hat der Raumausstatter mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Erstmals seit dem vierten Quartal 2016 hat das Unternehmen den Umsatz auf bereinigter Basis wieder gesteigert.

Mit einem Plus von 1,1 Prozent reagiert die Ford-Aktie auf Restrukturierungspläne des Autokonzerns.

Anleger lassen "sichere Häfen" links liegen

Die gute Stimmung bei den Aktien dämpft das Interesse an vermeintlich sicheren Anlagen. Am Anleihemarkt lassen sinkende Notierungen die Zehnjahresrendite um 0,9 Basispunkt auf 0,69 Prozent steigen.

Der Dollar, in Krisenzeiten als Fluchtwährung gesucht, wird ebenfalls verkauft. Der Dollar-Index sinkt um 0,2 Prozent. Der Euro notiert bei 1,1752 Dollar. Weiter unter Druck steht das Pfund. Wegen der geplanten einseitigen Änderung am Brexit-Vertrag hat die EU nun ein rechtliches Verfahren gegen Großbritannien gestartet, was die Stimmung für die britische Währung zusätzlich belastet. Zum Dollar fällt das Pfund von rund 1,2950 Dollar auf 1,2890.

Die Ölpreise stehen unter Abgabedruck. Wieder einmal lastet das Überangebot auf den Preisen. Beobachter verweisen auch auf eine Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters, wonach die Opec-Staaten ihre Ölförderung im September um 160.000 Barrel pro Tag erhöht haben. Ursächlich dafür seien Libyen und Iran, die von den vereinbarten Fördermengenkürzungen ausgenommen seien. Zudem habe der Streik einiger Arbeiter am norwegischen Ölfeld Johan Sverdrup die Förderung dort bislang kaum beeinträchtigt. Ein Barrel der US-Sorte WTI verbilligt sich um 6,2 Prozent auf 37,72 Dollar. Brent gibt um 5,3 Prozent auf 40,04 Dollar nach.

Der Goldpreis wird derweil gestützt vom leicht nachgebenden Dollar. Die Feinunze erobert die Marke von 1.900 Dollar zurück und notiert 1,3 Prozent höher bei 1.910 Dollar.

===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 27.900,14 0,43 118,44 -2,24

S&P-500 3.383,74 0,62 20,74 4,73

Nasdaq-Comp. 11.294,35 1,14 126,85 25,88

Nasdaq-100 11.555,83 1,21 137,77 32,32

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,13 -2,4 0,15 -107,7

5 Jahre 0,28 -0,2 0,28 -164,9

7 Jahre 0,48 1,0 0,47 -176,9

10 Jahre 0,69 0,9 0,68 -175,3

30 Jahre 1,47 1,5 1,45 -159,9

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1752 +0,23% 1,1749 1,1743 +4,8%

EUR/JPY 124,03 +0,33% 123,98 123,83 +1,7%

EUR/CHF 1,0785 -0,06% 1,0803 1,0771 -0,7%

EUR/GBP 0,9116 +0,47% 0,9076 0,9079 +7,7%

USD/JPY 105,53 +0,08% 105,52 105,45 -3,0%

GBP/USD 1,2890 -0,22% 1,2946 1,2934 -2,7%

USD/CNH (Offshore) 6,7454 -0,56% 6,7346 6,7857 -3,2%

Bitcoin

BTC/USD 10.870,51 +1,58% 10.828,01 10.780,01 +50,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 37,72 40,22 -6,2% -2,50 -33,7%

Brent/ICE 40,04 42,30 -5,3% -2,26 -34,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.910,05 1.885,90 +1,3% +24,15 +25,9%

Silber (Spot) 24,04 23,23 +3,5% +0,81 +34,7%

Platin (Spot) 902,15 892,05 +1,1% +10,10 -6,5%

Kupfer-Future 2,88 3,03 -4,9% -0,15 +2,0%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 01, 2020 12:00 ET (16:00 GMT)

Analysen zu Ford Motor Co.mehr Analysen

31.07.23 Ford Motor Hold Jefferies & Company Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Bed Bath & Beyond Inc. 0,21 -39,53% Bed Bath & Beyond Inc.
Constellation Brands Inc (A) 221,70 -3,40% Constellation Brands Inc (A)
Ford Motor Co. 10,59 -2,52% Ford Motor Co.
PepsiCo Inc. 154,62 -0,06% PepsiCo Inc.