08.03.2013 22:48:30
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MÄRKTE USA/Gute US-Arbeitsmarktdaten lassen Kurse weiter steigen
Dagegen belastete die Abstufung der Kreditwürdigkeit Italiens durch die Ratingagentur Fitch nur kurzzeitig. Diese wurde auf "BBB+" von zuvor "A-" gesenkt. Die Entscheidung begründete Fitch mit dem unklaren Wahlausgang Ende Februar und der politischen Blockade in Italien. Fitch ist die erste der drei großen Ratingagenturen, die Italien nach der Wahl abgestraft hat. Bei Standard & Poor's und Moody's befindet sich die Kreditwürdigkeit aber schon im Bereich der B-Noten.
Auch am Devisenmarkt drückte die Italien-Abstufung nur kurzzeitig auf den Euro. Dieser stand nach den guten Arbeitsmarktdaten ohnehin schon unter Druck. Teilnehmer sprachen aber eher von einer Dollar-Stärke als von einer Euro-Schwäche. Der Greenback sei nach den guten Daten von Investoren wieder verstärkt gekauft worden. "Die Abstufung war aber ein weiterer Grund den Dollar zu kaufen", so ein Analyst. Sie habe wieder in Erinnerung gerufen, dass die Krise in der Eurozone noch nicht ausgestanden ist. Sollte sich die Schere der Konjunktur-Erholung zwischen den USA und der Eurozone weiter öffnen, dann könnte es für den Euro noch stärker nach unten gehen, hieß es von Brown Brothers Harriman. Im späten US-Handel konnte sich die Gemeinschaftswährung wieder leicht erholen und notierte bei 1,3001 Dollar.
Die Indizes legten im späten Verlauf noch einmal deutlicher zu und gingen in der Nähe ihrer Tageshochs aus der Sitzung. Der Dow-Jones-Index kletterte um 0,5 Prozent auf 14.397 Punkte und schloss damit bereits den sechsten Tag in Folge im Plus. Der S&P-500 legte um 0,5 Prozent auf 1.551 Punkte zu und näherte sich damit weiter dem Allzeithoch bei 1.576 Punkten an. Der Nasdaq-Composite gewann 0,4 Prozent auf 3.244 Punkte. Der Umsatz lag am letzten Handelstag der Woche mit 0,69 Milliarden Aktien auf dem Niveau des Vortages. Auf die 2.031 (1.775) Kursgewinner kamen 1.003 (1.288) -verlierer. Unverändert schlossen 108 (107) Titel.
Der Ölpreis profitierte ebenfalls von den überraschend starken Arbeitsmarktdaten. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum Settlement 91,95 Dollar, ein Plus von 0,4 Prozent. Die guten Daten hätten die Hoffnungen auf eine steigende Nachfrage genährt, hieß es aus dem Handel. Es wurde aber auch auf den deutlichen Anstieg der Benzin-Futures verwiesen. Der sichere Hafen Gold zeigt sich trotz der guten Arbeitsmarktdaten zum Settlement mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent auf 1.576,90 Dollar je Feinunze. Möglicherweise sei Gold nach den jüngsten deutlichen Rückgängen überverkauft gewesen, erklärte ein Händler die Reaktion.
Am US-Anleihemarkt setzte sich mit den guten Arbeitsmarktdaten dagegen die Talfahrt der vergangenen Tage fort. Die Italien-Abstufung sorgte kaum für eine Entspannung. Bei den US-Anleihen sei der Fokus derzeit vor allem auf die Konjunkturdaten gerichtet, hieß es zur Begründung. "Die Daten sind noch kein Trendwechsel für den Anleihemarkt, denn es wird noch einer ganzen Reihe solcher Berichte bedürfen um die Fed zu einem Umdenken bei ihren stimulierenden Maßnahmen zu bewegen", sagte Stratege Christopher Sullivan von United Nations Federal Credit Union. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um sechs Basispunkte auf 2,05 Prozent zu und kletterte damit auf den höchsten Stand seit elf Monaten.
Die Bankenaktien zeigten sich nach der Bekanntgabe der Ergebnisse des Stresstests der US-Notenbank mit einer uneinheitlichen Tendenz. Dieser war insgesamt gesehen zufriedenstellend ausgefallen. Wie die Fed am Donnerstag nach Handelsende mitteilte, verfügen bei einem starken konjunkturellen Abschwung in den USA derzeit 17 von 18 der größten US-Banken über eine ausreichende Kapitaldecke. In einer Woche folgt der zweite Teil des Stresstest, der sich mit den Bewertungen der Anträge der Banken auf Aktienrückkaufprogramme und Dividenden-Ausschüttungen befasst.
Lediglich das mehrheitlich in Staatsbesitz befindliche Finanzinstitut Ally Financial verfehlte mit einer Kernkapitalquote von unter 5 Prozent die geforderte Quote. Während die Citigroup mit ihrer Kapitalquote die Forderung deutlich erfüllte, lagen Goldman Sachs, J.P. Morgan und Morgan Stanley nur knapp darüber. Für die Aktien der Citigroup ging es folglich um 3,7 Prozent nach oben. Die Papiere von J.P. Morgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley verloren dagegen zwischen 0,8 und 2,3 Prozent.
Eine Rally gab es bei den Aktien des Internetradio-Unternehmens Pandora Media, die sich um über 17 Prozent erhöhten. Quartalsergebnisse und Ausblick des Unternehmens hatten über den Erwartungen der Analysten gelegen. Gleichwohl erzielte Pandora in seinem vierten Quartal einen Verlust. Zudem teilte das Unternehmen überraschend mit, dass Joseph Kennedy, Chairman, CEO und Präsident in einer Person, seinen Abgang und die Suche eines Nachfolgers angekündigt hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.397,07 0,47 67,58 S&P-500 1.551,18 0,45 6,92 Nasdaq-Comp. 3.244,37 0,38 12,28 Nasdaq-100 2.804,11 0,17 4,62Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/4% 2-year 99 31/32 flat 0,258% flat 3/8% 3-Year 99 29/32 dn 1/32 0,404% +1,3BP 3/4% 5-year 99 9/32 dn 7/32 0,897% +4,6BP 1 1/4% 7-year 98 26/32 dn 13/32 1,427% +6,4BP 2% 10-year 99 15/32 dn 18/32 2,058% +6,5BP 3 1/8% 30-year 97 16/32 dn 1 2/32 3,256% +5,6BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3001 -0,64% 1,3085 1,3096 EUR/JPY 124,9331 0,16% 124,7280 124,2847 EUR/CHF 1,2375 0,10% 1,2362 1,2345 USD/JPY 96,0690 0,76% 95,3475 94,8935 GBP/USD 1,4921 -0,43% 1,4986 1,5047 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com
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March 08, 2013 16:18 ET (21:18 GMT)
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