11.09.2018 15:45:44
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MÄRKTE USA/Investoren an der Wall Street bleiben weiter vorsichtig
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Auch am Dienstag dominiert die Zurückhaltung an der Wall Street. Weiterhin stehen die Handelsstreitigkeiten im Blickpunkt, bei denen es jederzeit zu einer weiteren Verschärfung kommen kann. So könnte US-Präsident Donald Trump weitere Importzölle auf chinesische Waren verhängen. Dagegen gibt es zwischen der EU und den USA immerhin Gespräche zur Beilegung des Handelskonflikts, auch wenn hier kurzfristig kein Ergebnis zu erwarten ist.
Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach dem Start 0,3 Prozent auf 25.774 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,3 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite büßt 0,5 Prozent ein.
Erneut stehen keine wichtigen US-Konjunkturdaten auf der Agenda. Dagegen schauen die Investoren weiter gespannt auf die Entwicklung von Wirbelsturm "Florence", der am Vorabend auf die Kategorie 4 hochgestuft worden ist. Er soll voraussichtlich am Donnerstag die Südostküste der USA erreichen.
Chip-Sektor mit Milliarden-Übernahme im Blick
Auf Unternehmensseite steht vor allem der Chip-Sektor im Blick. Der japanische Chiphersteller Renesas Electronics übernimmt für 6,7 Milliarden Dollar Integrated Device Technology (IDT). Mit dem Schritt wollen die Japaner ihr Geschäft mit Halbleitern für die Automobilindustrie ausbauen. Analysten bewerten die Übernahme generell positiv, sie sehen vor allem Synergien zwischen den Produktlinien von Renesas, IDT und Intersil - letztere haben die Japaner vergangenes Jahr für rund 3,2 Milliarden Dollar übernommen.
Der Gesamtpreis von 6,7 Milliarden Dollar entspricht 49 Dollar je Aktie. Damit zahlt Renesas einen Aufschlag von 29,5 Prozent auf den IDT-Schlusskurs am 30. August. Die Aktie von Integrated Device Technology schießt um 11,2 Prozent auf 46,80 Dollar nach oben.
Der US-Börsenneuling Sonos hat im dritten Geschäftsquartal bei niedrigeren Erlösen einen deutlich höheren Verlust verbucht als im Vorjahreszeitraum. Die Aktie bricht um 18,8 Prozent ein. Der Aktie des Softwareherstellers Nutanix beschert dagegen der größte Auftrag der Firmengeschichte ein Kursplus von 0,7 Prozent.
Ölpreise steigen mit Libyen-Entwicklungen
Für die Ölpreise geht es nach oben. Händler verweisen zur Begründung auf die jüngsten Entwicklungen in Libyen, wo es am Montag offenbar zu einem Terroranschlag auf den Hauptsitz der staatlichen Ölgesellschaft Libyens (NOC) gekommen war. Dazu kämen die erwarteten Auswirkungen durch die erneuten Iran-Sanktionen. Der Spread zwischen der US-Sorte WTI und der globalen Marke Brent läuft dabei immer weiter auseinander, er beträgt aktuell rund 10 Dollar. Der Preis für ein Barrel WTI gewinnt 0,3 Prozent auf 67,77 Dollar, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 77,70 Dollar nach oben.
Der Goldpreis zeigt sich bereits den dritten Handelstag in Folge mit Abschlägen. Der anhaltend starke Dollar und die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA drücken weiterhin auf das Sentiment. Der Preis für die Feinunze gibt um 0,2 Prozent auf 1.193 Dollar nach.
Der Euro zeigt sich wenig verändert knapp unter der Marke von 1,16 Dollar. Zwischenzeitlich kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1644 Dollar, konnte dieses Niveau aber nicht behaupten. Der besser als erwartet ausgefallene ZEW-Index in Deutschland hat dagegen kaum Einfluss. Das britische Pfund gibt einen großen Teil der Vortagesgewinne wieder ab und notiert bei 1,2989 Dollar. Hoffnungen auf eine baldige Einigung auf die Modalitäten des Brexits hatten das Pfund am Montag bis auf 1,3050 Dollar nach oben getrieben.
Mit leichten Abgaben zeigen sich die US-Anleihen. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 3 Basispunkt auf 2,96 Prozent nach oben.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.773,85 -0,32 -83,22 4,27
S&P-500 2.868,51 -0,30 -8,62 7,29
Nasdaq-Comp. 7.885,52 -0,49 -38,64 14,23
Nasdaq-100 7.406,11 -0,56 -41,57 15,79
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,74 2,9 2,71 153,3
5 Jahre 2,85 2,9 2,82 92,6
7 Jahre 2,92 3,6 2,88 67,2
10 Jahre 2,96 2,9 2,93 51,9
30 Jahre 3,11 2,6 3,08 3,8
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.45 Uhr Mo, 17:10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1576 -0,17% 1,1608 1,1607 -3,7%
EUR/JPY 128,94 +0,03% 129,39 128,95 -4,7%
EUR/CHF 1,1277 -0,30% 1,1314 1,1291 -3,7%
EUR/GBP 0,8911 +0,06% 0,8898 0,8914 +0,2%
USD/JPY 111,41 +0,28% 111,46 111,11 -1,1%
GBP/USD 1,2989 -0,30% 1,3047 1,3021 -3,9%
Bitcoin
BTC/USD 6.314,82 -0,3% 6.363,32 6.338,85 -53,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,77 67,54 +0,3% 0,23 +15,4%
Brent/ICE 77,70 77,42 +0,4% 0,33 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.189,61 1.195,88 -0,5% -6,28 -8,7%
Silber (Spot) 14,03 14,17 -1,0% -0,15 -17,2%
Platin (Spot) 784,90 787,50 -0,3% -2,60 -15,6%
Kupfer-Future 2,58 2,61 -1,3% -0,04 -22,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
September 11, 2018 09:46 ET (13:46 GMT)
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