29.10.2015 21:42:47
|
MÄRKTE USA/Kleine Verluste am Tag nach der Fed-Rally
NEW YORK (Dow Jones)--Die euphorische Stimmung vom Vortag ist am Donnerstag an der Wall Street zwar verpufft. Die Indizes gaben aber nur leicht nach, wobei noch immer die Erläuterungen der US-Notenbank im Blick standen. Am Mittwoch war bei den Anlegern noch gut angekommen, dass die Bank die Wirtschaft in den USA auf gutem Weg sieht und die Bedrohungen durch die Weltwirtschaft nicht mehr thematisiert hat. Doch am Donnerstag war nach dem Höhenlauf erst einmal die Luft raus. Zudem drückte etwas die Sorge, dass die Geldflut künftig zumindest ein wenig eingedämmt werden könnte.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 17.756 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,1 Prozent nach auf 2.089 Punkte. Der Nasdaq-Composite fiel um 0,4 Prozent auf 5.074 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 872 (Mittwoch: 1.012) Millionen Aktien. Dabei entfielen auf 1.232 (2.468= Kursgewinner 1.901 (687) -verlierer, unverändert gingen 103 (89) Titel aus der Sitzung.
In ihrem Begleitkommentar zum Beschluss, die Leitzinsen nahe null zu belassen, signalisierte die Fed eine mögliche Zinserhöhung im Dezember. Viele Börsianer hatten einen solchen Schritt für 2015 bereits abgeschrieben, so dass sie nun die neue Situation einpreisen müssen. "Der falkenhafte Ton des Kommentars scheint nahezulegen, dass sich die Fed die Möglichkeit einer Dezember-Zinserhöhung möglichst lange offen halten will. Die Spekulationen an den Finanzmärkten geht damit weiter", sagt Marktstratege Michael Hewson von CMC Markets. Allerdings ist die Tendenz an den Märkten nun etwas eindeutiger als noch vor den Aussagen der US-Notenbank. Aktuell preist der Finanzmarkt mit einer knapp 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit eine Leitzinserhöhung im Dezember ein.
Auch neue Konjunkturdaten lieferten wenig Impulse. Das US-Wachstum zum dritten Quartal entsprach mit plus 1,5 Prozent zwar den Erwartungen. Doch die Preiskomponente fiel schwächer als erwartet aus. Zudem ist es ein kräftiger Rückgang nach dem Plus von 3,9 Prozent im Frühjahrsquartal. Auch Daten zum Arbeitsmarkt waren zwiespältig. So beantragten etwas mehr US-Bürger in der Vorwoche erstmals Arbeitslosenunterstützung. Allerdings war der Anstieg denkbar klein und zudem niedriger als befürchtet.
Am Rentenmarkt fielen die Notierungen angesichts der Datenlage weiter. Die US-Anleihen litten unter der Sorge vor einem Anziehen der Zinsen. Ein steigender Leitzins vermindert die Attraktivität der umlaufenden US-Schuldpapiere. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger US-Titel um weitere 9 Basispunkte auf 2,18 Prozent. Der Dollar gab nach seinem Höhenflug des Vortages einen Teil der Gewinne wieder ab. Mit 1,0974 Dollar stand der Euro rund einen halben Cent höher als mit 1,0922 am Vorabend.
Die anhaltende Dollarstärke machte Gold weiterhin unattraktiv. Zudem leidet das zinslose Edelmetall unter der Perspektive anziehender Zinsen. Die Feinunze kostete mit 1.146 Dollar rund 8 Dollar weniger als am Vorabend, als der Preis deutlich abgestürzt war. Am Ölmarkt herrschte nach der Preisrally des Vortages erst einmal Ruhe. US-Leichtöl der Sorte WTI legte um 0,3 Prozent zu auf 46,06 Dollar.
Unter den Einzelwerten fielen Potash um 2,7 Prozent. Der kanadische Düngemittelkonzern hat im dritten Quartal schlechter als erwartet abgeschnitten. Das Unternehmen setzt sich daher für das Geschäftsjahr bescheidenere Ziele. Das dritte Quartal ist für den Krankenversicherer Aetna so gut gelaufen, dass er sich für das laufende Geschäftsjahr ein höheres Gewinnziel setzt. Allerdings stiegen die Einnahmen nicht ganz so stark wie von Analysten erwartet. Die Aktie gewann 3,4 Prozent.
Der Pharmakonzern Allergan hat Gespräche mit dem US-Rivalen Pfizer über eine mögliche Fusion bestätigt. Man befinde sich in vorläufigen, freundlichen Gesprächen über einen potenziellen Zusammenschluss, teilte die Allergan am Donnerstag mit. Pfizer sagte ergänzend, bislang sei noch keine Vereinbarung getroffen worden. Die Pfizer-Aktie gab 1,9 Prozent ab, während Allergan um 6 Prozent nach oben kletterten.
GoPro brachen um 15 Prozent ein. Der Kamerahersteller verfehlte die Markterwartungen auf breiter Front. ConocoPhillips stiegen um 0,5 Prozent, obwohl der Ölexplorator einen höheren Verlust als erwartet verbucht hat.
Die Visa-Aktie verlor 0,5 Prozent. Der Kreditkartenanbieter Visa steht kurz vor dem größten Zukauf in seiner Firmengeschichte. Das Unternehmen will die ehemalige Europa-Tochter Visa Europe für 22 Milliarden US-Dollar zurückkaufen, sagten informierte Personen. Die Aktien des Wettbewerbers MasterCard stiegen um 0,5 Prozent, nachdem das Unternehmen unerwartet starke Drittquartalszahlen ausgeweuisen hatte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.755,80 -0,13 -23,72 S&P-500 2.089,41 -0,05 -0,94 Nasdaq-Comp. 5.074,27 -0,42 -21,42 Nasdaq-100 4.670,76 -0,17 -7,81DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9.15 Uhr Mi, 17.51 Uhr EUR/USD 1,0974 0,43% 1,0927 1,1072 EUR/JPY 132,89 0,73% 131,92 133,45 EUR/CHF 1,0864 0,14% 1,0849 1,0902 USD/JPY 121,10 0,30% 120,73 120,53 GBP/USD 1,5316 0,34% 1,5264 1,5325 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 29, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 10-29-15
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Visa Inc.mehr Nachrichten
Aktien in diesem Artikel
ConocoPhillips | 102,46 | 0,59% | |
GoPro | 1,14 | 0,35% | |
MasterCard Inc. | 504,20 | -0,38% | |
Pfizer Inc. | 24,37 | -0,81% | |
Visa Inc. | 297,70 | -0,23% |