10.10.2018 14:49:46
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MÄRKTE USA/Konjunkturskepsis dürfte Börse bremsen
NEW YORK (Dow Jones)--Die pessimistischeren globalen Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds vom Dienstag dürften auch am Mittwoch auf den US-Aktienmärkten lasten. Dazu kommen negative Vorgaben aus Europa, wo die Unsicherheit um den italienischen Staatshaushalt die Börsen erneut ins Minus drückt. Und nicht zuletzt dämpfen die hohen Anleiherenditen das Interesse an Aktien. Der Future auf den S&P-500 verliert vorbörslich 0,4 Prozent.
An US-Konjunkturdaten wurden vor der Startglocke die Erzeugerpreise aus dem September veröffentlicht. Sie stiegen sowohl insgesamt als auch in der Kernrate um 0,2 Prozent zum Vormonat und entsprachen damit exakt den Konsensschätzungen von Volkswirten.
Unternehmensnachrichten sind erneut rar. Wirbelsturm Michael könnte den Blick auf einzelne Branchen lenken, darunter die Rückversicherer. Die Analysten der UBS halten das Risiko zwar für beherrschbar, warnen aber auch, dass die Katastrophen-Budgets der Rückversicherer im vierten Quartal niedriger als im dritten seien. Daher könnte Michael der Branche einen schwachen Start ins Schlussquartal bescheren.
Auch Fluggesellschaften dürften in Mitleidenschaft gezogen werden. Unter anderem hat American Airlines wegen Michael allein für Mittwoch 75 Flüge abgesagt. Dem Ölpreis gibt Michael dagegen Rückenwind, denn wegen des Hurrikans kam es zu Förderausfällen im Golf von Mexiko. Der steigende Ölpreis dürfte auch die Branchenaktien nach oben treiben.
FDA-Zulassung beflügelt Akorn
Unter den Einzelwerten springen Akorn vorbörslich um über 8 Prozent nach oben. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat ein Mittel des Unternehmens zur Behandlung von Hypotrichose der Wimpern zugelassen. Die Akorn-Aktie hat reichlich Aufholbedarf: Sie hat seit Jahresbeginn fast 80 Prozent verloren. Allein am 1. Oktober brach der Kurs um 59 Prozent ein, nachdem ein Gericht zugunsten von Fresenius geurteilt hatte. Fresenius wollte Akorn eigentlich übernehmen, die Offerte dann aber zurückgezogen, nachdem Vorwürfe gegen das US-Unternehmen laut geworden waren, wonach Akorn Zulassungsdaten manipuliert haben soll.
McDonald's profitieren derweil von einem positiven Analystenkommentar und gewinnen 1 Prozent. Guggenheim hat die Titel auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft.
Am Ölmarkt treten die in jüngster Zeit kräftig gestiegenen Preise mehr oder weniger auf der Stelle. US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 0,2 Prozent auf 74,82 Dollar je Barrel. Brent gibt um ebenfalls 0,2 Prozent auf 84,83 Dollar nach. Beobachter warnen, dass der Preisanstieg die Nachfrage dämpfen könnte. Schon am Dienstag sagte Fatih Birol, Executive Director bei der Internationalen Energieagentur, dass die Ölpreise "den roten Bereich" erreichten - und das zu einer äußerst ungünstigen Zeit, denn die Weltwirtschaft verliere an Schwung.
Und auf der Konferenz Oil & Money 2018 in London warnte Torbjorn Tornqvist, CEO des Ölhändlers Gunvor Group, dass die Preise zwar in Erwartung von sinkenden iranischen Exporte gestiegen seien, gleichwohl aber immer noch ein großes Angebot auf dem Markt sei. Im Notfall könnte Saudi-Arabien seine Fördermenge erhöhen - sofern sich Abnehmer für das Öl fänden. Die Wahrheit sei aber, dass die Käufer nicht gerade Schlange stünden, um mehr Öl zu kaufen, sage Tornqvist.
Auch der Goldpreis kommt leicht zurück um 0,3 Prozent auf 1.186 Dollar je Feinunze. Marktteilnehmer verweisen hier auf den relativ festen Dollar, der Gold für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verteuert. Auch die hohen Anleiherenditen machen das Edelmetall unattraktiv, weil es selbst keine Zinsen abwirft.
Die Renditen legen nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer wieder leicht zu. Die Zehnjahresrendite liegt mit 3,23 Prozent nun 2 Basispunkte höher als im späten Handel am Vortag. In der Spitze rentierten zehnjährige Anleihen am frühen Dienstag bei 3,26 Prozent.
Wenig Bewegung gibt es am Devisenmarkt, wo der Euro die Gewinne vom Vortag verteidigt und um die Marke von 1,15 Dollar pendelt.
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US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,89 1,3 2,88 169,1
5 Jahre 3,07 2,1 3,05 115,0
7 Jahre 3,17 2,0 3,15 92,2
10 Jahre 3,23 2,3 3,21 78,3
30 Jahre 3,39 2,5 3,37 32,5
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:52 Di, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,1490 -0,03% 1,1506 1,1472 -4,4%
EUR/JPY 130,09 +0,22% 130,03 129,70 -3,8%
EUR/CHF 1,1411 +0,07% 1,1403 1,1400 -2,6%
EUR/GBP 0,8740 -0,05% 0,8735 0,8762 -1,7%
USD/JPY 113,23 +0,23% 113,01 113,06 +0,5%
GBP/USD 1,3148 +0,04% 1,3171 1,3093 -2,7%
Bitcoin
BTC/USD 6.565,84 -0,9% 6.550,30 6.616,85 -51,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 74,82 74,96 -0,2% -0,14 +28,2%
Brent/ICE 84,83 85,00 -0,2% -0,17 +33,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.186,00 1.189,75 -0,3% -3,74 -9,0%
Silber (Spot) 14,33 14,40 -0,5% -0,08 -15,4%
Platin (Spot) 821,65 826,00 -0,5% -4,35 -11,6%
Kupfer-Future 2,81 2,81 0% 0 -16,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/apo
(END) Dow Jones Newswires
October 10, 2018 08:50 ET (12:50 GMT)
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