22.09.2022 15:46:43

MÄRKTE USA/Leichte Abgaben - Fed-Entscheidung wirkt weiter nach

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Verlusten am Vortag im Anschluss an die Zinsentscheidung der US-Notenbank geht es an der Wall Street am Donnerstag weiter leicht nach unten. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 30.140 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite büßt 0,3 Prozent ein. Zwar war die Zinserhöhung mit 75 Basispunkten wie erwartet ausgefallen, doch hat die Fed deutlich gemacht, dass sie auf Kosten des Wirtschaftswachstums der Bekämpfung der Inflation höchste Priorität einräumen wird. Fed-Chef Jerome Powell wiederholte, dass es ohne Schmerzen nicht gehe, und nahm die Prognosen für das Wirtschaftswachstum deutlich nach unten. Zum Jahresende will die US-Notenbank den Leitzins bei unerwartet hohen 4,25 bis 4,5 Prozent sehen.

Damit steigt das bestehende Risiko einer Rezession, heißt es. Denn auch die anderen Notenbanken drehen weiter kräftig an der Zinsschraube. So haben am Berichtstag auch die Bank of England und die Schweizerische Notenbank die Zinsen erhöht. "Das war wirklich die erste Andeutung von Powell, dass dies mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen verbunden sein wird", sagt Laura Cooper, Makrostrategin bei Blackrock. "Wir gehen davon aus, dass die USA in eine Rezession eintreten werden, wahrscheinlich in der ersten Hälfte des nächsten Jahres."

Das vorbörsllich veröffentlichte Leistungsbilanzdefizit für das zweite Quartal fiel etwas niedriger aus als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Vorwoche zwar zugenommen, aber nicht so stark wie erwartet. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung wird noch der Index der Frühindikatoren für August veröffentlicht.

Dollar gibt Gewinne teilweise wieder ab

Der Dollar zeigt sich etwas fester, nachdem er am Mittwoch in Reaktion auf die falkenhafter als erwartet ausgefallenen Zinsprognosen der US-Notenbank gestiegen war. Der Dollar-Index gibt zwischenzeitliche Aufschläge zum größten Teil aber wieder ab und gewinnt 0,3 Prozent. Für Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank hat die US-Notenbank keine neuen Dollar-positiven Argumente geliefert. Insgesamt rechtfertigten die Aussagen der Fed die gegenwärtige Dollar-Stärke, sie lieferten aber kaum neue Argumente, was er aber immer noch für moderat Dollar-positiv halte, weil es auch hätte anders kommen können. Powell habe einige Fragen zu einer hypothetischen zukünftigen Pause im Zinszyklus beantworten müssen, was nicht leicht hinzubekommen gewesen sei, ohne denen Futter zu liefern, die seine Worte taubenhaft interpretieren wollten.

Die Ölpreise legen nach den Vortagesabgaben, im Anschlluss an die erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank, kräftig zu. Es wird erwartet, dass der Schritt der Fed, die Inflation zu dämpfen, zu einem stärkeren Wirtschaftsabschwung führen wird, der die Nachfrage nach Öl schwächen und Ölimporte aufgrund eines stärkeren US-Dollars verteuern könnte.

Der Goldpreis legt um 0,2 Prozent zu, was Händler vor allem mit den abbröckelnden Gewinnen des Dollar begründen. Für die Renditen am Anleihemarkt geht es nach oben. Dabei fällt das Plus am kurzen Ende des Marktes etwas höher aus, als am langen Ende. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 3,1 Basispunkte auf 3,56 Prozent zu.

H.B. Fuller nach Zahlen gesucht

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktien von H.B. Fuller um 2,0 Prozent aufwärts. Der Klebstoffhersteller steigerte im dritten Quartal zwar den Nettogewinn und legte auch beim Umsatz zu, beide Kennziffern verfehlten jedoch die Erwartungen. Stützend wirkt aber, dass das Unternehmen den unteren Rand der Gewinnspanne für das im Gesamtjahr erwartete Ergebnis anhob.

Der Hausbauer KB Home (-4,1%) schnitt ebenfalls ergebnisseitig besser als geschätzt ab, verfehlte aber trotz eines 26-prozentigen Anstiegs die Umsatzerwartung. Dazu teilte KB Home mit, dass sich wegen höherer Hypothekenzinsen, Inflation und wirftschaflichem Druck die Nettoaufträge im Berichtsquartal halbiert hätten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 30.140,37 -0,1% -43,41 -17,1%

S&P-500 3.781,28 -0,2% -8,53 -20,7%

Nasdaq-Comp. 11.182,00 -0,3% -38,20 -28,5%

Nasdaq-100 11.595,08 -0,4% -42,71 -29,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,09 +5,2 4,04 335,8

5 Jahre 3,86 +8,6 3,77 259,6

7 Jahre 3,78 +10,4 3,68 234,3

10 Jahre 3,64 +11,5 3,53 213,4

30 Jahre 3,54 +3,8 3,50 164,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Uhr Mi, 17:04 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9857 +0,2% 0,9821 0,9874 -13,3%

EUR/JPY 139,47 -1,6% 142,66 142,31 +6,6%

EUR/CHF 0,9666 +1,6% 0,9489 1,0361 -6,8%

EUR/GBP 0,8740 +0,1% 0,8744 0,8718 +4,0%

USD/JPY 141,41 -1,8% 145,28 144,13 +22,8%

GBP/USD 1,1281 +0,1% 1,1232 1,1326 -16,6%

USD/CNH (Offshore) 7,0695 -0,1% 7,0979 7,0636 +11,3%

Bitcoin

BTC/USD 19.119,75 +3,7% 18.806,08 19.196,57 -58,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,68 82,94 +3,3% +2,74 +21,7%

Brent/ICE 92,28 89,83 +2,7% +2,45 +24,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 193,00 189,78 +1,7% +3,22 +199,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.678,12 1.674,20 +0,2% +3,92 -8,3%

Silber (Spot) 19,68 19,63 +0,3% +0,06 -15,6%

Platin (Spot) 914,23 912,90 +0,1% +1,33 -5,8%

Kupfer-Future 3,53 3,49 +0,9% +0,03 -20,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

September 22, 2022 09:47 ET (13:47 GMT)

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