22.06.2023 15:45:42
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MÄRKTE USA/Leichtes Minus - Powell-Aussagen wirken weiter nach
NEW YORK (Dow Jones)--Etwas leichter ist die Wall Street am Donnerstag in den Handel gestartet und setzt damit die jüngste negative Tendenz fort. Der Dow-Jones-Index verliert im frühen Geschäft 0,2 Prozent auf 33.883 Punkte, der S&P-500 fällt um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite reduziert sich um 0,2 Prozent. Weiterhin wirken die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell nach, der weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt und damit für leichte Enttäuschung gesorgt hatte. Viele Marktteilnehmer hatten schon ein Zinshoch und möglicherweise sogar Zinssenkungen im Visier gehabt. Powell hatte dagegen den Willen bekräftigt, die Inflation weiter zu bekämpfen.
Der Präsident der Chicago-Fed, Austan Goolsbee, ist der Ansicht, die Wirtschaft in den USA habe sich so stark verlangsamt wie erwartet. Die Fed müsse die Wirtschaft und die Inflation aber noch genauer unter die Lupe nehmen, bevor sie über eine erneute Zinserhöhung entscheiden könne. Er nannte die Entscheidung aus der Vorwoche, die Zinserhöhungen auszusetzen, eine "knappe Entscheidung". Goolsbee sagte, er hoffe, vor der nächsten großen Sitzung der Fed am 25. und 26. Juli mehr Klarheit über die Inflation und die Wirtschaft zu erhalten.
Derweil haben die schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England (BoE) die Zinsen erhöht. Die SNB hat den Leitzins wie vom Markt erwartet um 25 Basispunkte angehoben, die BoE hat dagegen einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten auf nun 5,00 Prozent unternommen. Hier war mehrheitlich lediglich mit einer Zinsanhebung um 25 Basispunkte gerechnet worden.
Wöchentliche Erstanträge konstant
Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist konstant geblieben. Im Vergleich zur Vorwoche verharrte die Zahl auf saisonbereinigter Basis bei 264.000. Diese waren in den vergangenen beiden Wochen noch unerwartet kräftig gestiegen. Die Wirtschaftsaktivität in den USA ist im Mai dagegen gesunken. Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im ersten Quartal 2023 leicht gestiegen.
Nach der Startglocke folgen noch der Index der Frühindikatoren für Mai und der Verkauf bestehender Häuser für Mai. Zudem geht die Powell-Anhörung vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses weiter. Hier wird jedoch mit keinen neuen Impulsen gerechnet.
Dollar erholt sich von Abgaben
Der Dollar erholt sich von zwischenzeitlichen leichten Verlusten, der Dollar-Index gewinnt 0,2 Prozent. Im Gegenzug rutscht der Euro wieder knapp unter die Marke von 1,10 Dollar. Powell habe höchstens so falkenhaft geklungen wie vor Wochenfrist, so Währungsexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Das könne unbeabsichtigt gewesen sein und der Tatsache geschuldet, dass er mehrmals die Pause im Zinszyklus habe verteidigen müssen. "Doch Absicht oder nicht: Wenn gleichzeitig von anderen FOMC-Mitgliedern ausgesprochen taubenhafte Töne zu vernehmen sind, ist's das perfekte Umfeld für Dollarschwäche", so Leuchtmann.
Die Ölpreise fallen deutlicher. Für einen Impuls könnten die offiziellen US-Öllagerdaten im Verlauf sorgen. Der API-Bericht am Vorabend hatte einen Rückgang der Rohölvorräte um 1,2 Millionen Barrel gezeigt. Die Anleger werden außerdem darauf schauen, ob die implizite US-Benzinnachfrage in der fünften Woche in Folge über der wichtigen Marke von 9 Millionen Barrel pro Tag bleibt, so ein Beobachter.
Accenture-Aktie nach Zahlen und Ausblick schwach
Unter Druck stehen die Titel von Accenture, die 4,7 Prozent verlieren. Der Dienstleister im Bereich Unternehmens- und Strategieberatung hat mit den Zahlen für das dritte Geschäftsquartal die Erwartungen des Marktes verfehlt und zudem einen schwachen Ausblick auf das Gesamtjahr gegeben.
Die Titel des Möbelherstellers Steelcase steigen um 6,6 Prozent, nachdem die Zahlen für das erste Quartal besser als erwartet ausgefallen waren. Der etwas schwächere Ausblick wird dagegen ignoriert. KB Home geben um 3,1 Prozent nach, obwohl der Hausbauer im zweiten Quartal besser als gedacht abgeschnitten und auch mit einem positiven Ausblick aufgewartet hatte. Möglicherweise bremst hier die Erwartung weiterer Zinserhöhungen in den USA den Kurs, denn diese dürften dem Geschäft mit Häusern abträglich sein.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.882,67 -0,2% -68,85 +2,2%
S&P-500 4.354,47 -0,3% -11,22 +13,4%
Nasdaq-Comp. 13.468,97 -0,2% -33,23 +28,7%
Nasdaq-100 14.836,54 -0,2% -30,91 +35,6%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,76 +4,8 4,71 33,7
5 Jahre 4,00 +4,1 3,96 -0,1
7 Jahre 3,88 +3,9 3,84 -9,0
10 Jahre 3,76 +3,6 3,72 -12,1
30 Jahre 3,85 +3,8 3,81 -12,4
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:18 Mi, 17:08 % YTD
EUR/USD 1,0978 -0,1% 1,0984 1,0947 +2,6%
EUR/JPY 156,22 +0,2% 155,75 155,48 +11,3%
EUR/CHF 0,9826 +0,2% 0,9808 0,9803 -0,7%
EUR/GBP 0,8615 +0,1% 0,8610 0,8600 -2,7%
USD/JPY 142,35 +0,3% 141,80 142,01 +8,6%
GBP/USD 1,2743 -0,2% 1,2758 1,2731 +5,4%
USD/CNH (Offshore) 7,1907 +0,2% 7,1872 7,1829 +3,8%
Bitcoin
BTC/USD 30.179,45 +1,0% 30.125,50 29.538,13 +81,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,39 72,53 -3,0% -2,14 -11,3%
Brent/ICE 75,01 77,12 -2,7% -2,11 -10,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 35,61 36,74 -3,1% -1,13 -53,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.921,92 1.932,40 -0,5% -10,48 +5,4%
Silber (Spot) 22,47 22,63 -0,7% -0,16 -6,3%
Platin (Spot) 939,40 946,28 -0,7% -6,88 -12,0%
Kupfer-Future 3,91 3,91 -0,0% -0,00 +2,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/err
(END) Dow Jones Newswires
June 22, 2023 09:45 ET (13:45 GMT)
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