06.03.2013 22:57:31
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MÄRKTE USA/Mit gedämpfter Dynamik weiter aufwärts
Das Allzeithoch des Dow-Jones-Index liegt nun bei 14.320,65 Punkten. Und auch der S&P-500 nimmt Kurs auf ein neues Allzeithoch - ihn trennen noch 35 Punkte von dieser Marke aus dem Oktober 2007. Der S&P-500-Index ist nicht nur wesentlich marktbreiter als der Dow-Jones-Index, seine Aktien werden auch sinnvoller Weise nach Börsenkapitalisierung gewichtet, im Gegensatz zum Dow.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 14.296 Punkte und schloss die Sitzung damit erneut auf einem neuen Allzeithoch. Der S&P-500 legte um 0,1 Prozent auf 1.541 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite schloss kaum verändert bei 3.222 Punkten. Der Umsatz lag mit 0,68 Milliarden Aktien auf dem Niveau des Vortages. Auf 1.697 (2.252) Kursgewinner kamen 1.353 (804) -verlierer. Unverändert schlossen 108 (101) Titel.
Das "Beige Book", der Konjunkturbericht der US-Notenbank, hatte kaum Auswirkungen auf den Handel. Die Federal Reserve sieht die US-Wirtschaft weiter auf dem Weg einer moderaten Erholung. Auch der Arbeitsmarkt habe sich im Januar und Februar wieder ein Stück weit verbessert, so die Währungshüter. Belastend auf die Konjunktur wirken laut Fed der nicht enden wollende Streit um den US-Haushalt und höhere Einkommenssteuern.
Einige Analysten sehen den rasanten Anstieg der Aktienkurse seit Beginn des Jahres kritisch. "Ich denke wir sind etwas zu schnell und zu stark gestiegen und es bedarf auf jeden Fall einer Konsolidierung", so Portfolio-Manager Brian Lazorishak Chase Investment Counsel. Allerdings sei der Trend weiterhin klar nach oben gerichtet, auch wenn sich Investoren skeptisch zeigen, ob die hohen Stände des Marktes angesichts der schleppend verlaufenden Erholung am US-Arbeitsmarkt und den politischen Unsicherheiten in den USA und Europa gerechtfertigt sind.
Der Ölpreis rutschte nach der Bekanntgabe der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten kurzzeitig unter die Marke von 90 Dollar. Hier wurde eine überraschend starke Zunahme von 3,8 Millionen Barrel verzeichnet, während Analysten lediglich plus 0,5 Millionen Barrel erwartet hatten. Dies ließ wieder Nachfrage-Sorgen bei den Marktteilnehmern aufkommen. Das "Beige Book" wurde dagegen am Markt positiv aufgenommen und ließ das schwarze Gold wieder über die 90-Dollar-Marke klettern. Nur kurzzeitig war mit der Meldung vom Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez etwas Unsicherheit aufgekommen, was den Ölpreis bis auf ein Tageshoch von 91,17 Dollar steigen ließ. Zum Settlement kostete ein Barrel der Sorte WTI 90,43 Dollar, ein Minus von 0,5 Prozent.
Der Euro konnte von der wieder gestiegenen Risikobereitschaft der Investoren nicht profitieren. Er fiel knapp unter 1,30 Dollar zurück. Die jüngsten guten Konjunkturdaten aus den USA wie auch die politische Unsicherheit in der Eurozone stützten den Dollar. "Die positive Entwicklung an den weltweiten Aktienmärkten könnte ein Katalysator für weitere Dollar-Käufe sein", sagte Analyst Jeremy Stretch von CIBC World Markets.
Der Goldpreis notierte zum Settlement unverändert bei 1.574,90 Dollar je Feinunze. Er bewegte sich damit bereits den dritten Handelstag in Folge seitwärts. "Es gibt derzeit wenig Nachfrage für den sicheren Hafen Gold", sagte ein Analyst. Sollte am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht für Februar am Freitag besser als erwartet ausfallen, dann könnte das Edelmetall neue Tiefststände markieren.
Die US-Anleihen setzten mit den erneuten überraschend guten US-Konjunkturdaten ihre Abwärtstendenz fort. Die Rendite zehnjähriger Titel kletterte um fünf Basispunkte auf 1,94 Prozent und damit den höchsten Stand seit knapp zwei Wochen. Die Blicke seien aber weiterhin auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht gerichtet, der auf kurze Sicht die Richtung für die US-Anleihen vorgeben dürfte. Investoren hätten den guten ADP-Bericht als Hinweis auf einen überzeugenden Arbeitsmarktbericht interpretiert und ihre Engagements in Anleihen weiter zurückgefahren, hieß es aus dem Handel.
Bei den Einzelwerten ging es für die Microsoft-Aktie um knapp ein Prozent nach unten. Die Europäische Kommission hat den Software-Konzern mit einer Geldbuße von 561 Millionen Euro belegt, da sich der Konzern nicht an sein Versprechen gehalten hat, Windows-Nutzern beim Internet-Browser die Wahl zwischen dem Microsoft-Produkt und alternativen Webbrowsern zu lassen. Ansonsten gehörten weiterhin die Finanz- und Technologiewerte wie Bank of America (+3,2 Prozent) und Hewlett-Packard (+2,7 Prozent) zu den Gewinnern im Dow-Jones-Index.
Aktien von Smith & Wesson fielen dagegen um 4,6 Prozent, obwohl der Hersteller von Schusswaffen sich für das laufende Geschäftsjahr höhere Ertragsziele gesetzt hat. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen. Schließlich habe die Aktie allein seit Beginn des Jahres um 21 Prozent zugelegt und auf Sicht von zwölf Monaten sogar ein Plus von 90 Prozent verzeichnet.
Der Kurs von AeroVironment brach um knapp zehn Prozent ein. Der Gewinn des Herstellers unbemannter Flugzeuge (Drohnen) war im dritten Geschäftsquartal überraschend stark um ein Drittel zurückgegangen. Außerdem verringerte das Unternehmen seine Ertragserwartungen für das laufende Geschäftsjahr drastisch.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.296,24 0,30 42,47 S&P-500 1.541,46 0,11 1,67 Nasdaq-Comp. 3.222,37 -0,05 -1,77 Nasdaq-100 2.792,56 -0,24 -6,69Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/4% 2-year 100 0/32 dn 0/32 0,250% +0,8BP 3/8% 3-Year 100 0/32 dn 1/32 0,372% +1,6BP 3/4% 5-year 99 23/32 dn 5/32 0,806% +3,4BP 1 1/4% 7-Year 99 20/32 dn 9/32 1,309% +4,4BP 2% 10-year 100 16/32 dn 14/32 1,943% +4,9BP 3 1/8% 30-year 99 13/32 dn 30/32 3,155% +5,0BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.30 Uhr Di, 17.38 Uhr EUR/USD 1,2991 -0,54% 1,3061 1,3015 EUR/JPY 122,2258 0,24% 121,9366 121,5652 EUR/CHF 1,2315 0,17% 1,2294 1,2272 USD/JPY 94,0800 0,81% 93,3240 93,4065 GBP/USD 1,5032 -0,64% 1,5128 1,5108 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com
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March 06, 2013 16:27 ET (21:27 GMT)
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