24.10.2014 22:43:32
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MÄRKTE USA/Neuer Optimismus beschert Wall Street Rekordwoche
Von
Steffen Gosenheimer
Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Donnerstag und zu Beginn der Woche haben die Aktienkurse an der Wall Street auch zum Wochenausklang zugelegt. Für die anhaltende Kauflaune und die größten Wochengewinne seit langem sorgte der zuletzt neu entfachte Konjunkturoptimismus. Die Nachricht, dass ein Arzt nach einem Einsatz in Afrika in New York an Ebola erkrankt ist, trübte die Stimmung nur anfangs etwas.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,8 Prozent auf 16.805 Punkte und verzeichnete damit ein Wochenplus von 2,6 Prozent. Für den S&P-500 und die beiden Nasdaq-Indizes ging es um 0,7 Prozent aufwärts. Der S&P-500 stieg damit seit dem Ende der Vorwoche um 4,1 Prozent, so stark legte er in einer Woche zuletzt im Januar 2013 zu. Der Nasdaq Composite verzeichnete mit 5,3 Prozent sogar das größte Plus seit knapp drei Jahren.
Umgesetzt wurden an der NYSE 0,71 (Donnerstag: 0,82) Milliarden Aktien. 1.957 (2.446) Kursgewinnern standen nach ersten Angaben 1.195 (745) -verlierer gegenüber, während 102 (71) Titel unverändert schlossen.
Erst in der Vorwoche war der S&P-500 auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten zurückgefallen, belastet von neu erwachten Konjunktursorgen, vor allem um Europa. Seitdem hat die Stimmung aber wieder gedreht, dank positiver Konjunktursignale aus Europa und China, aber auch dank guter Unternehmenszahlen.
Nachdem 208 Unternehmen aus dem S&P-500 berichtet haben, zeichnet sich ein Gewinnwachstum zum Vorjahr laut FactSet von 5,6 Prozent ab. Erwartet worden war zu Beginn der Berichtsperiode lediglich ein Anstieg von 4,5 Prozent.
"Es war viel Pessimismus im Markt und der schwindet jetzt wieder, weil die Unternehmensergebnisse so gut ausfallen", sagte Kent Engelke, Chefstratege bei Capitol Securities Management. Er glaubt, dass die Aktienrally auch in der kommenden Woche noch weitergehen wird. James Liu, Marktstratege bei J.P. Morgan Funds kommentierte: "Die vergangenen beiden Wochen hatten wir Angst im Markt, am Ende scheint aber die US-Konjunkturstärke die Oberhand zu behalten und das treibt die Kurse".
Impulse von Konjunkturseite gab es am Freitag kaum. Der Anstieg der Neubauverkäufe in den USA fiel im September zwar im Rahmen der Erwartung ausgefallen, allerdings wurde der Anstieg im August nach unten revidiert.
Für Kursimpulse sorgte stattdessen die weiter auf Hochtouren laufende Quartalsberichtssaison. Nachdem am Donnerstag Caterpillar und 3M mit ihren Quartalszahlen für Glanzlichter und Konjunkturoptimismus gesorgt hatten, kam diese Rolle am Freitag Microsoft und Procter & Gamble zu. Bei Procter & Gamble waren die Geschäftszahlen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, der Kurs stieg aber dennoch um 2,3 Prozent, weil der Haushaltsgüterkonzern plant, die Batteriesparte Duracell abzuspalten und möglicherweise an die Börse zu bringen. Das sorgte für Bewertungsfantasie.
Die bereits am Donnerstag nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen von Microsoft übertrafen die Erwartungen des Marktes. Microsoft gewannen 2,5 Prozent. Die Vortagesfavoriten Caterpillar und 3M, beide Unternehmen gelten als eine Art Konjunkturbarometer, verteidigten ihre kräftige Gewinne bzw. bauten sie noch aus. 3M legten um weitere 2,4 Prozent zu. UPS schafften dagegen nur ein kleines Plus, nachdem der Logistikdienstleister im dritten Quartal etwas mehr verdient hatte als erwartet.
Abwärts ging es derweil mit dem Kurs von Amazon und zwar um 8,3 Prozent. Das Internetkaufhaus, das sich seit geraumer Zeit mehr dem Umsatz- als dem Gewinnwachstum verschrieben hat, war im dritten Quartal überraschend deutlich in die Verlustzone gerutscht. Auch der Ausblick enttäuschte.
Zu den Tagesverlierern gehörten auch Ford mit einem Abschlag von über 4 Prozent. Ford hatte im dritten Quartal zwar ein besseres Ergebnis je Aktie erzielt als befürchtet, Beobachter warnten allerdings, dass der Automobilhersteller beim US-Absatz zurückgefallen sei und bei der operativen Marge habe General Motors (GM) im dritten Quartal erstmals seit vielen Jahren besser abgeschnitten. GM gaben nach ihrem Vortagesminus um weitere knapp 3 Prozent nach.
Abermals wenig tat sich angesichts der gut laufenden Aktienmärkte am Anleihemarkt. Dort verharrte die Rendite zehnjähriger Treasurys mit 2,26 Prozent auf dem zuletzt deutlich erhöhten Niveau.
Am Rohstoffmarkt zeigte sich der Goldpreis kaum verändert mit rund 1.230 Dollar, während die Ölpreise nach der Erholung vom Donnerstag schon wieder zurückfielen und die fünfte Woche in Folge mit einem Minus beendeten. Das bestehende Überangebot laste nach wie vor auf dem Preis, hieß es. Das Barrel Leichtöl der Sorte WTI ermäßigte sich zum US-Settlement um 1,08 Dollar bzw. 1,3 Prozent auf 81,01 Dollar, nachdem es am Donnerstag noch mit knapp 82 Dollar aus dem Handel gegangen war. Brentöl verbilligt sich ebenfalls. Am Donnerstag hatte zwischenzeitlich die Nachricht für Preisauftrieb gesorgt, dass Saudi-Arabien im September weniger Öl als üblich auf dem Markt angeboten hat. Allerdings produzierte das wichtigste Ölförderland der OPEC tatsächlich mehr und stockte offenbar seine Lager auf.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.805,41 0,76 127,51 S&P-500 1.964,58 0,71 13,76 Nasdaq-Comp. 4.483,72 0,69 30,92 Nasdaq-100 4.042,02 0,74 29,75DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.33 Uhr Do, 17.40 Uhr EUR/USD 1,2668 0,05% 1,2662 1,2650 EUR/JPY 136,92 0,14% 136,73 136,73 EUR/CHF 1,2063 -0,02% 1,2066 1,2068 USD/JPY 108,10 0,10% 107,98 108,10 GBP/USD 1,6085 0,29% 1,6039 1,6033 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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